Ebeling. Mit Huld sah auch, Harmonia, dein Blick Auf unsre Welt, erfüllte sie mit Glück. In jedes Sterblichen Brust Ergoß sich herzerhebende Freude! Himmlisches Gefühl der Luft Daß sie des Segens Wohnung werde. Doch ach! wie schnell entflohn Die Seligen, mit dir, zurück zu Gottes Thron! Dunkel deckte Die Völker, Finsterniß das Erdreich: felsenschwer Des Jammers Schauplah werde? Wehe! will denn keiner uns erretten? Herrscht ewig Mißton nun? Führt ewig Zwietracht nun mit ehrnen Ketten Die Sterblichen gefesselt durch dieß Leben? Heil uns! du stiegest wieder, Himmlische, von deinem Thron Beseligend zu uns hernieder. Mit dir die Tochter Gottes, Religion, Und jede Tugend, jede Freude! Wie Gottes erster Blick die hohe Schöpfung sah, Die neue Schöpfung wieder. Nun schallet Preis und Dank Der hochbegnadigten Geretteten empor. Welch Ebeling. Welch Lied, so stark noch nie zuvor Der hohe Sånger, 1) dessen Psalm Den Ruhm des Ew'gen seinem Volk verkündet? Doch schmilzt die Seel' in Mitleid, wenn sein Trauer 1 ton Um seinen Freund wehklaget; wenn sein Geist Die Qual der Missethat, Die Gott erzürnet hat, Voll Reue fühlt; Begnadigt dann, dem Retter Dankopfer bringet, Im heil'gen Schmuck ihm neue Lieder singet. Voll deiner Kraft, du Göttliche, erhebt Auf Erden wieder, Hallt Ihm, der Wunderbar, Rath, Kraft und Held, Und Ewigvater heifft, Des Herrschaft alle Welt einst ewig preist. Er kam; da schollen große Stimmen Vom Himmel nieder: Nun war das Heil, die Kraft, das Reich Durch alles Volk die Wonne, 1) David. beling. Mit der empor Johannes Lied sich schwang, Wer hebt das Herz, wie du, Harmonia, Indeß die glaubende Gemeine Vor ihrem Gott anbetend steht, Dein tonvoll Wunderwerk 2) den Lobgesang erhöht, Als Gottes Kraft sein Herz durchdrang, Als Gott ihm Wehr und Waffen in Gefahr, ' Und eine feste Burg ihm war! Wer rührt das Herz, wie du, Harmonia, Wenn demuthsvoll die tiefgebeugte Seele Dem Gotte der Erbarmung fleht! 3) Der bangen Seele Tröftung zu: Lehrst ihn voll Andacht glühen Den Unerreichten, der, wie Engelharfenklang, Messias, dir sein Hallelujah sang; 4) Beseelest ihn, der einst auf Golgatha Empor den Glanz des Tempels leuchten sah; 5) Beseelest ihn zu trauervollen Melodien, Der Jesu Tod beweint; und deinen Trauten, 6) der, von aller deiner Kraft Erfüllt, den pries, deß Allmachtsruf Der Welten Heere schuf, Der starb, und auferstand, Gen 2) Allegri's u. a. Miserere. 3) Håndel 4) hafse, in dessen erhabner, mahlerischer Arie in dem Oratorium S. Elena: Del Calvario già forger le ci -me etc. 3) Graun. 6) Joh. Sebast. Bach's Credo; das Meisterstück dieses größften aller Harmonißen. Beisp. Samml. 6. V. Ebeling. Gen Himmel fuhr, ein Sieger überwand. In unsern Tempeln schallten seine Psalmen! 1. Holde Trösterin im Leide, O! verlaß uns nicht! Hienieden 2. Holde Geberin der Freude, 1.2. Vorgefühl der Seligkeit, Himmelgebohrene Tochter der Gottheit! 7) T. P. L. Bach. 8) Der Komponist hatte den Wink des Dichters versans den, und hier einige der angezeigten Stellen jener groß sen Tonkünftler ́angebracht, die vorzüglich gute Wirfung thaten. Anhang Hr. Richard Hole, Bakkalaur der Rechte, ist Verfass ser eines zu London im J. 1789. erschienenen Gedichts: Arthur, or, The Northern Enchantment, a Poetical Romance, in Seven Books. Der Held desselben, Arthur, ist darin bloß eine idealische Person, und seine Kriege mit Hengist, Heerführer der Angelsachsen, machen die Haupthandlung aus. Als Maschinen hat der Dichter die nordische Mythos logie, besonders den Einfluß der Zauberschwestern, øder Schicksalsgöttinnen, durchgängig, und mit Einsicht, benugt. Sein Gedicht hat viel poetischen Werth. Folgende Stelle ist der Anfang des sechsten Buchs. Hengist ist von Arthur überwunden, und wird für todt gehalten. Aber die Zaubers schwestern wecken ihn wieder aus seiner Ohnmacht, und ges währen ihm durch ihre Zauberkraft den Wunsch, Arthur's Gestalt anzunehmen, und so die Liebe Inogen's zu gewins 1 |