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Ebeling.

Mit Huld sah auch, Harmonia, dein Blick

Auf unsre Welt, erfüllte sie mit Glück.

In jedes Sterblichen Brust

Ergoß sich herzerhebende Freude!

Himmlisches Gefühl der Luft
Kam mit dir herab zur Erde,

Daß sie des Segens Wohnung werde.

Doch ach! wie schnell entflohn

Die Seligen, mit dir, zurück zu Gottes Thron!
Ein banger Mißklang ward dieß Erdenleben,
Des Jammers Schauplaß unsre Welt,
Von tausendfacher Noth entstellt.

Dunkel deckte

Die Völker, Finsterniß das Erdreich: felsenschwer
Lag Sünd' und Elend auf der Erde. Wer,
Ach! wer verscheuchte dich? wer sandte Elend?
Wer sprach, daß diese Erde.

Des Jammers Schauplah werde?

Wehe! will denn keiner uns erretten?

Herrscht ewig Mißton nun?

Führt ewig Zwietracht nun mit ehrnen Ketten

Die Sterblichen gefesselt durch dieß Leben?

Heil uns! du stiegest wieder,

Himmlische, von deinem Thron

Beseligend zu uns hernieder.

Mit dir die Tochter Gottes,

Religion,

Und jede Tugend, jede Freude!

Wie Gottes erster Blick die hohe Schöpfung sah,
So schön blüht nun durch dich, Harmonia,

Die neue Schöpfung wieder.

Nun schallet Preis und Dank

Der hochbegnadigten Geretteten empor.

Welch

Ebeling.

Welch Lied, so stark noch nie zuvor
Gehört, ertönt! It's Moses Lobgesang,
Jehovens Wunder preisend? O! wie tlang
Das Lied der Kraft! Wer ist

Der hohe Sånger, 1) dessen Psalm

Den Ruhm des Ew'gen seinem Volk verkündet?
Wie tönt des vollen Jubels Chor
Im Tempeln Zions laut empor!
Weit, über alle Himmel weit,
Steigt seines Liedes Herrlichkeit,
Wenn es den Gott der Götter
Anbetend preist.

Doch schmilzt die Seel' in Mitleid, wenn sein Trauer

1 ton

Um seinen Freund wehklaget; wenn sein Geist

Die Qual der Missethat,

Die Gott erzürnet hat,

Voll Reue fühlt;

Begnadigt dann, dem Retter

Dankopfer bringet,

Im heil'gen Schmuck ihm neue Lieder singet.

Voll deiner Kraft, du Göttliche, erhebt
Der Seher Schaar gen Himmel sich,
Hört dort der Engel Dreimal- Heilig schallen,
Daß ihrer Stimme Ruf' des Tempels Feste bebt.
Es hallt der himmlische Gesang

Auf Erden wieder,

Hallt Ihm, der Wunderbar, Rath, Kraft und Held,

Und Ewigvater heifft,

Des Herrschaft alle Welt einst ewig preist.

Er kam; da schollen große Stimmen

Vom Himmel nieder:

Nun war das Heil, die Kraft, das Reich
Des Herrn und seines Christus worden.
Allmächtig drang

Durch alles Volk die Wonne,

1) David.

beling.

Mit der empor Johannes Lied sich schwang,
In allen Tempeln hört man sie erschallen
Der hohen Lieder Macht.

Wer hebt das Herz, wie du, Harmonia,
Wenn nun in stiller Majeståt,

Indeß die glaubende Gemeine

Vor ihrem Gott anbetend steht,

Dein tonvoll Wunderwerk 2) den Lobgesang erhöht,
Den Luther seinen Brüdern sang,

Als Gottes Kraft sein Herz durchdrang,

Als Gott ihm Wehr und Waffen in Gefahr, '

Und eine feste Burg ihm war!

Wer rührt das Herz, wie du, Harmonia,

Wenn demuthsvoll die tiefgebeugte Seele

Dem Gotte der Erbarmung fleht! 3)
Dann, Himmelstochter, tönest du

Der bangen Seele Tröftung zu:

Lehrst ihn voll Andacht glühen

Den Unerreichten, der, wie Engelharfenklang,

Messias, dir sein Hallelujah sang; 4)

Beseelest ihn, der einst auf Golgatha

Empor den Glanz des Tempels leuchten sah; 5)

Beseelest ihn zu trauervollen Melodien,

Der Jesu Tod beweint;

und deinen Trauten, 6) der, von aller deiner Kraft Erfüllt, den pries, deß Allmachtsruf

Der Welten Heere schuf,

Der starb, und auferstand,

Gen

2) Allegri's u. a. Miserere.

3) Håndel

4) hafse, in dessen erhabner, mahlerischer Arie in dem Oratorium S. Elena: Del Calvario già forger le ci

-me etc.

3) Graun.

6) Joh. Sebast. Bach's Credo; das Meisterstück dieses größften aller Harmonißen.

Beisp. Samml. 6. V.

Ebeling. Gen Himmel fuhr, ein Sieger überwand.
Ihm sang dein Liebling 7) ach!

In unsern Tempeln schallten seine Psalmen!
Sein Heilig! Heilig! Heilig! nach. 8)

1. Holde Trösterin im Leide,

O! verlaß uns nicht! Hienieden
Ist viel Kummer, ist viel Schmerz.
Flöße Gottes Kraft den Müden
In das mattgequålte Herz.

2. Holde Geberin der Freude,
Seliger uns zu beglücken,
Schuf der Schöpfer dein Entzücken.'
Freundin süsser Seelenrüh,
Send' uns deinen Frieden zu!

1.2. Vorgefühl der Seligkeit,
Du kannst unsern Geist erheben,
Hin zu jenem bessern Leben,
Das der Tugend seiner Fromment
Unser Gott dereinst verleiht;
Vorgefühl der Seligkeit!

Himmelgebohrene Tochter der Gottheit!
Weltenerhalterin! Mutter des Segens,
Wonnegebahrerin! Hdre die Flehenden,
Komm aus der Seligen Himmelgefilden,
Komm, Harmonia, segnend herab!

7) T. P. L. Bach.

8) Der Komponist hatte den Wink des Dichters versans den, und hier einige der angezeigten Stellen jener groß sen Tonkünftler ́angebracht, die vorzüglich gute Wirfung thaten.

Anhang

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Hr. Richard Hole, Bakkalaur der Rechte, ist Verfass ser eines zu London im J. 1789. erschienenen Gedichts: Arthur, or, The Northern Enchantment, a Poetical Romance, in Seven Books. Der Held desselben, Arthur, ist darin bloß eine idealische Person, und seine Kriege mit Hengist, Heerführer der Angelsachsen, machen die Haupthandlung aus. Als Maschinen hat der Dichter die nordische Mythos logie, besonders den Einfluß der Zauberschwestern, øder Schicksalsgöttinnen, durchgängig, und mit Einsicht, benugt. Sein Gedicht hat viel poetischen Werth. Folgende Stelle ist der Anfang des sechsten Buchs. Hengist ist von Arthur überwunden, und wird für todt gehalten. Aber die Zaubers schwestern wecken ihn wieder aus seiner Ohnmacht, und ges währen ihm durch ihre Zauberkraft den Wunsch, Arthur's Gestalt anzunehmen, und so die Liebe Inogen's zu gewins

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