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Mit Röm. Kaiserl. auch Königl. Poln. und Churfürftl. Sächs.
allergnädigsten Freyheiten.

Hamburg, bey Johann Carl Bahn, 1760.

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iefe Sammlung enthält Versuche in der Kunst zuers zehlen, oder freye Nachahmungen der Alten und Neuern, welche sich in dieser Kunst hervorgethan haben. Bey dem Verzeichnisse dieser Kleinigkeiten find dieje nigen angeführet worden, deren Beyspiele mich zu dieser Schreibart aufgemuntert haben, und in welchen man dase jenige antrifft, was ich in meinen poetischen Fabeln und Erzehlungen nicht selbst erfunden. Ich habe solches für dienlich erachtet, damit desto leichter wahrzunehmen stehe, daß ich meinen Vorgängern, und insonderheit dem La-Fontaine, auf eine eben so freye Art gefolget fey, als dieser dem Phädrus, Ovidius, Ariost, Boccaz und Marot nachgeeifert hat.

Wider den so beliebten La-Fontaine hat sich unlångst ein erleuchteter Graf erkläret, dessen Andachten in gebun denen Zeilen denen vollkommen gleich find, welche ihn in ungebundener Rede so bekannt machen. Mich wundert die

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* Aus vielen Lobsprüchen, wel che man dem La Fontaine mit Recht: gegeben hat, will ich hier

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mier mouvement eft toûjours de me mettre en colere, & puis de tâcher de les inftruire; mais

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nur wiederholen, was die berühms j'ai trouve le bâtiment

te von Sevigne von ihm, und von seinen Verächtern in dem vierten Bande der Büffy-Rabutinischen Briefe, im 247ten Briefe urtheis let: Il y a de certaines, chofes

jamais quand on qu'en entend pas d'abord. On ne fait point entrer certains efprits durs & farouches dans le charme & dans la facilité des Balets de Benferade, & des Fables de la Fontaine. Cette porte leur eft fermée, & la mienne ausfi. Hs font indignes de jamais comprendre ces forres de beautez, & font condamnez au malheur de les improuver & d'être improuvez auffi des gens d'ef prit. Nous avons trouvé beaucoup de ces pedans. Mon pre

impoffible.

qu'il faudroit reprendre par le pied; il y auroit trop d'affaires à le reparer: & enfin nous trouvions qu'il n'y prier Dleu pol n'y avoit qu'à puiffance humaine n'eft capable de les éclairer. C'est le fentiment que j'aurai toujours pour un homme qui condamne le beau feu & les vers de Benferade, dont le Roi & toute la Cour a fait fes délices, & qui ne, connoît pas les charmes des Fables de la Fontaine. Je ne m'en dédis point; il n'y a qu'à prier Dieu pour un tel homme, & qu'à fouhaiter de n'avoir point de commerce `avec lui.

ses so sehr nicht, als ich mich wundern würde, wenn seine bischöflichen Poefien einem La Fontaine, falls er noch lebte, und sie verstehen könnte, im geringsten gefallen sollten, obgleich er selbst geistliche Gedichte geschrieben, und für den Baruch eine nicht gemeine Hochachtung hatte.**

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Hätte ich aber nicht vielmehr des strengen Herrn von Muralt erwehnen sollen, der seinem Entschluffe, fich der Welt zu enteußern, weit größere Fähigkeiten, und viele leicht lebhaftere Empfindungen aufgeopfert hat, als jener? Ibn rühren die Schönheiten der Fabeln des La Fontaine; hingegen er fich gegen den Reiz seiner Erzehlun gen. Doch ibn entschuldigen feine Einsichten in andre Dinge, und eben diejenigen Verdienste und Krafte, welche seine Selbstverteugnung zulegt unter seine geringsten mag gezählet haben, seit dem er denen beygetreten ist, welche alles, was man in der politen Welt Wig, Kenntniß und Geschmack nennet, in einen Betrüglichen Geist der Prüfung verwandeln, den sie selbst nicht erklären können. Man weiß, wie der Herr von Muralt veranlasset worden, dent Boileau, Bayle, Fontenelle, und zum Theil den finnreis chen La-Fontaine zu verabscheuen; und wem würde es schwer fallen, die Art solcher Sprödigkeit aus denen Schriften zu bestimmen, welche er nach seinen Briefen von den Engländern und Franzosen herausgegeben hat?

Was gegenwärtigen Versuch anbetrifft; fo find zu eini gen Stellen gewisse Anmerkungen unentbehrlich gewesen. Bon den übrigen wird es genug seyn, wenn felbige nur nicht unangenehm find.

Ich muß noch erinnern, daß ich eine Auflage meiner ersten Gedichte ans Licht zu stellen gedenke. Viele Verans derungen in denselben werden bezeugen, wie wenig ich mit der Ausgabe zufrieden bin, welche vor neun Jahren dem Drucke von mir überlassen worden. Hamburg, den 27ten August, 1738.

**v. Memoires fur la vie de Jean Racine p. in. 131.

Fabeln

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