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-gel.

J.C.Schles So manches Reizes Gott erlag, und kämpfte doch. Der Sieg war schon gewiß; der Ausgang säumte noch.

Indessen regt die Zeit der Flügel leichte Ruder; Ihr Sohn heißt Untergang, und der Verfall ihr Bru

der.

Dies Weib, das dem Verstand vor allen günstig ist,
Und wenn es ihn verzehrt, ihn doch am leßten frißt,
Eilt, das erhitte Volk der Schönheit zu vernichten,
Und mit bewehrter Hand den kühnen Zwist zu richten,

Die Wollust sah von fern, welch ein geschwinder
Flug

Die raubgewohnte Zeit, sie zu verderben, trug.
Sie eilt zur Schönheit hin, und bebt in ihren Armen.

"Ach! sprach sie, siehst du nicht die Feindin cha Erbarmen?

Es freut sich der Verstand, und jenë siegt für ihn. Doch da man fliehen muß; laß uns vereinigt fliehn. "Entfliehn ist dein Geschick. Man mißgönnt dich der Erde.

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Auf! fördre deine Flucht, daß sie dir süßer werde!
» Fleuch mit mir!" Jene hört der Wollust feigen Rath,
Und fliehet vor der Zeit, eh sie sich ihr genaht.
Doch da sie eilt und flieht, entdeckt sich ihren Blicken
Der Wollust schlimmrer Theil und ungestalter Rücken.

Wie den gejagten Hirsch, dem alles Furcht ers
weckt,

Auf der verzagten Flucht ein breites Wasser schreckt;
Doch stärker noch das Horn der Jåger, die ihn hes
Bén:

So wirkt der Anblick ihr ein schauerndes Ents
seßen;

Doch mehr bedränget sie die Macht der schnellen
Zeit,

Die ihr im Rücken ist, und den Verzug verbeut.

Mun

Nun steiger der Verstand zu dem verlassnen J.C.Schle

Throne:

Doch nimmt er nicht für sich die ungetheilte Krone.

Er spricht; „Ich stürze nicht, was mich zu stürzen

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meint;

Mein und der Schönheit Reich sei, wie vorhin, vers

eint.

Die Schönheit kämpfe nur, die Herzen zu erhißen;: Was sie erobern wird, soll meine Kraft beschü: ken. "

Er spricht: Die Schönheit kömmt, und willigt in dieß

Band,

Und neue Ruh beglückt der Reizung edles Land.

gel.

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(Johann Nikolaus Götz, geboren 1721, gestorben als Surerintendent zu Winterburg im Würtembergischen, deffen Gedichte Hr. Ramler zu Manheim, 1785. in ^3 Theis len in 8. herausgab, gehört zu den glücklichsten deutschen Dichtern in der leichten und gefälligen Manier, und vereint die feinfie, finnreichste Wendung der Gedanken mit der wohlklingendften Versifikation. Viele seiner Gedichte sind aus dem Französischen nachgeahmt; aber mit sehr vorzüglis chem Glück, und nicht selten mit Gewinn an åchten Schöns heiten.)

Das Vergnügen.

Was die weite Welt bewegt,
Und sich auch im Würmchen regt,
Was vom Himmel selber quillt,
Und die ganze Seele füllt,
Das Vergnügen folget nur
Sanften Trieben der Natur.
Stille Lauben find sein Haus;
Seine Pracht ein frischer Strauß;
Einfalt und Gemächlichkeit
Sein gewöhnliches Geleit.
Es erhält durch Mäßigung
Stets sich reizend, stets sich jung;
Neben ihm liegt Cypripor
Gern in Veilchen auf dem Ohr.
Keiner, der es schildern will,
Trifft es; denn es hålt nicht still.
Es verfolgen, heißt, es fliehn,
Es empfinden, nach sich ziehn.
Wenn sich oft, an einem Fest,
Weisheit von ihm fangen läßt,

Dann

Dann begehrt aus seinem Schooß
Die Gefangne selbst nicht los.
Sein geliebter Aufenthalt
Ist der Musen Thal und Wald,
Wo es stets nach Rosen läuft,
Doch nicht stets die schönste greift,
Weil der Knospe Neuigkeit
Mehr als Schönheit es erfreut.
Manchmal steigts zur Schäferin
Rosenhaften Lippen hin,
Oder thront, voll keuscher Lust,
Auf der treuen Gattin Brust. -
Freunde, wißt ihr, wo ichs fand,
Wo ich es mit Blumen band?
Zwischen Tugend und Verstand.

Gög.

Nach

Götz.

Nach J. B. Rousseau.

Die Welt gleicht einer Opera,
Wo Jeder, der sich fühlt,
Nach seiner lieben Leidenschaft,
Freund, eine Rolle spielt.
Der Eine steigt die Bühn' hinauf
Mit einem Schäferstab,

Ein andrer, mit dem Marschallsstab,
Sinkt, ohne Kopf, herab.

Wir armer guter Pöbel stehn,
Verachtet, doch in Ruh,

Vor dieser Bühne, gåhnen oft,
und sehn der Fraße zu.
Die Kosten freilich zahlen Wir
Fürs ganze Opernhaus ;
Doch lachen wir, mißråth das Spiel,
Zuleht die Spieler aus.

Her

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