307 Schäfer gedichte. Theokrit. (Der erfte und berühmteste Idyllendichter der Griechen, der zu Anfange des 38ften Jahrhunderts der Welt, unter dem ägyptischen Könige Prolemaus Philadelphus lebte, und aus Syrakus gebürtig war. Man hat von ihm noch dreißig Hirtengedichte, die vielleicht nicht alle von ihm selbst find, und verschiedne kleinere, zum Theil epigrammatische Stücke. Durch die Einfachheit, Anmuth und Wahrheit seis ner Manier ist er das allgemeine Muster aller nachherigen Schäferdichter geworden. Seine Sprache gewinnt sehr an Sanftheit durch den dorischen Dialekt. Eine Parallele zwis fchen ihm und Geßner, f. in Herders Fragmenten über die neuere Literatur, Samml. II. S. 349. Keinem ist der Versuch, ihn in unsre Sprache zu übertragen, beffer gelungen, als dem åltern Grafen zu Stollberg, unter dessen Gedicha ten aus dem Griechischen überserseßt sich neun Idyllen Theokrit's befinden.) *) Uebersetzung von dem åltern Grafen zu Stollberg. (S. deffen Gedichte aus dem Griechischen, Hamburg 1782. gr. 8. S. 168.) Kommst du Likoris? Bringt nach dritter Nacht mir : die dritte Morgenrothe dich endlich wieder? O Mädchen die Sehns Theokrit. Theotrit. Όσσον ἔαρ χειμῶνος, ὅσον μῆλον βραβύλειο , Δοιώ δή τινε τώδε μετ ̓ ἀμφοτέροισι γενέσθην Αλλ' Macht uns Liebende øft in einem Tage zum Greise! Lieblicher hüpft als das Kálb das leichte Reh auf der Wiese, Lieblicher find nach dem Kuß der Matrone die Küsse der So ifts lieblich o Mädchen dich wieder zu sehn nach der Trennung! Welche Freude wenn du mir erscheinst! Wie am sengenden Mittag Strebt zu der schattenden Buche der Wandrer, so streb ich nach bir bin. Ach daß dir einhauchten die Liebesgåtter die Liebe! Meine Liebe! dann würden von uns die Enkel einst fingen: Αλλ' ήτοι τότων μεν ὑπέρτεροι ἐξανίωνες Ἐν γάρ και τι δάκης, τὸ μὲν ἀβλαβὲς εὐθὺς ἔθηκας, Νισαίοι Μεγαρες, αριςεύοντες έρετμοῖς, 11.3 ,,Jüngling und Mädchen liebten einander, “- (sø würden fe fingen:) Wie der Jüngling das Mädchen, so liebte das Mädchen ben Singling. „Ach die glücklichen Menschen der goldnen Vorzeit! damals ..Wandelten Hand in Hand die Lieb' und die Gegenliebe!" Also würden fie fingen. Zeus und ihr himlischen Bitter Laßt es geschehn, und gebt, daß mir nach hundert Ge schlechten, Wenn mich der Acharon feffelt, die kommenden Schatten verkünden: „Deine Liebe lebt, und die Liebe deiner Likoris Lebt in der Jünglinge Mund, und lebt in dem Munde der Doch das mögen die himlischen Götter nach eignem Beha Uns gewähren oder versagen! Ich aber, o Schönste! Wonne! O! des Theotrit. Theottit. Ος δέ κε "προς μάξῃ γλυκερώτερα χείλεσι χείλη, Βρυθόμενος σεφάνοισιν έήν πρὸς μητέρ ̓ ἀπῆνθεν. Moschus. D! des Glücks das Megara geneußt! ihr Ufer Ihr nur, Glückliche! feiert der Liebe Fest, und es blühet Stets nur bei euch der Name der Liebenden und der Ge liebten ! Immer versammelt im Lenz bei dem Grabe des schönen Dio fles Sich der Jünglinge Schaar und der Mädchen, fie ftreben im Wettstreit Nach der Siegespalme des Kuffes, und wer mit der zarten Glücklicher aber als er, ist der Küsse Richter, der aller Sorgfam forschet des Goldes Werth und ihn endlich bestim met. |