Nein, Bacchus, nein! dir galt nicht mehr mein lied; Die junge Phyllis kam gegangen; Und man erblickt, wo fo viel liebreiz blüht, Nichts wichtigers, als ihre fchöne wangen. A Axiochus und Alcibiades. xiochus, ein fchalk von fchmeichelhaften fitten, Und Alcibiades, der ftutzer von Athen, Zween freunde gleicher art, bey mädchen wohl gelitten, Schlau, feurig, jung, galant, beredt und wun derfchön, Wie artig jede war, dient wenig zur gefchichte: Gnug, dafs die eine drauf ein töchterchen gebahr, Die in den windeln fchon liebreizend von gefichte, Und Helenen vielleicht an zügen ähnlich war. Flugs fieht man beyderfeits zur kleinen Doris eilen, Ein jeder nennet fie fein wahres ebenbild, Und will das vaterrecht nicht mit dem freunde theilen, Das recht, das fie zugleich mit luft und neid erfüllt. Jedoch, als Doris nur, der mutter nachzuahmen, Und küffe zu verftehn, fich alt genug befand, Entfagten beyderfeits dem ernften vaternamen, Und fuchten gegengunft, die pflicht und furcht nicht band. Der eine fprach: du bift der vater zu dem kinde; Diefs ift dein aug' und mund. Was kann dir gleicher feyn? Halt rief der andre drauf, auf mich, auf mich die fünde ! Herr fchwager, glaube mir, fie ftammt von dir effet nata, quam non poffe fe difcernere difcebant utrius effet, ubi viro matura fuit, cum hac etiam dormierunt; quam fi haberet utereturque allein. * Myron und Lais. * Der graue Myron hielt um eine nacht voll Bey der geliebten Lais an! küffe Doch weil fein feufzen nichts gewann, Errieth er, dafs fein haar den abscheu würken müffe. Er fchwärzet fein bereiftes haupt: Ein neuer Myron, nach den haaren, Nicht nach der ftirne, nach den jahren, Sucht, was er fchon gefucht; doch wird ihm nichts erlaubt. Wie fchwer find weiber zu betrügen! So fehr er lieb und lift vereint, So gleich, fo ungleich auch er jenem Myron ** DEC. MAGNI AVSONII, Viri Confularis, Epigramma de MTRONE et LAIDE. XVII Epigram matum. Canus rogabat Laidis noctem fcheint Merkt Idemque vultu, crine non idem Orabat oratum prius. Sic est adorta callidum: Merkt Lais zweifelnd doch das alter an den zügen. Allein, im zweifel selbst sich schalkhaft zu ver gnügen, Spricht fie: Mein junger herr! es bleibt bey dem entfchlufs, Dergleichen bitten zu verfagen. Ich habe, was ich ihm anitzt verwegern mufs, Schon feinem vater abgeschlagen. Das Bekenntnifs. Ein feuriger Galan, der schlechten dank er warb, Und nicht viel rühmlicher, als Pherecydes, * ftarb, Bekannte, was an ihm bereits unheilbar worden, Dem priester Francion vom Carmeliterorden, Morborum vero tam infi. nita eft multitudo, ut Pherecydes Syrius copia ferpentium ex corpore ejus erumpente exfpiraverit. PLINIVS Lib. VII. Pherecydes, der Lehrer des Pythagoras, ift der ältefte aller bekannten Weltweifen. Seine Todesart ift vielleicht keine andere, als die gewefen, H 6 Und welche, wo nicht viel früher, doch gewifs im Jahre 1598, aufgehöret hat, pöbelhaft zu feyn, feitdem fie einen der gröffeften Könige von Spanien hingerif fen. Es hat fich ein argwöhnischer Gelehrter gefunden, der von der Krankheit diefes Philofophen fehr unglimpfliche Muth maf Und sprach: Wie ftraft mich itzt des lafters fchändlichkeit! Ach kennt' ich, fo wie ihr, doch keine lüfternheit; So hätt' ich diefen tod nicht Julien zu danken! Wie? Julien ? o schweigt! versetzt der mönch dem kranken. Den lügen bin ich gram; das ift des ordens pflicht. Verläumdet Juliens gefunde fchönheit nicht. Wär ein fo fchnödes gift bey Julchen eingeriffen, Der Pater Gardian, und ich, wir müfstens wiffen. Bruder Fritz. An Herrn P. Carpfer. Verfprechen machet fchuld; drum fend ich Dir die zeilen, Die meine dichterey zu Deiner luft entwarf, Dafür entdecke mir: ob fich ein kranker heilen, Und dem beforgten arzt die müh erleichtern maffungen äuffern dürfen. Quelques Ecrivains anciens vantent beaucoup fa bonne foi &fa modeftie; pour ce qui regarde fa chafteté, je trouve darf? Freund, dans un illuftre Auteur un fait qui m'en fait un pen douter Car il affure que Phérecyde perdit la vie par un mal qui est la punition ordi |