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Der Fifcher und der Schatz.

in fifcher, der mit feinen netzen

Ein

Brod und zufriedenheit gewann,

That einen fchweren zug. Voll mitleid und

entfetzen

Traff er im fack des garns itzt einen todten an. Der foll, fprach er, von mir den letzten dienst

erhalten, Vielleicht, dafs in der todesnacht

Diefs feinen fchatten ruhig macht. *

Wie der ums leben kam, fo kann ich felbft

erkalten.

Aus forgfalt trägt er ihn an einen fichern platz, Den nicht die hohe Auth erreichte.

Da grub er tief, und schwitzt, und keichte, Und fand, im fchaufeln, einen Schatz.

*S. FEITHII Antiquit. Homer. L. I. c. XV. §. 5. und CVPERI Obferv. L.I.c. VIII.

Diefe Erzehlung flieffet aus einer Ueberfchrift des Carphyllides, die in der vom Lubin übersetzten An

Der

thologie (L. I. C. XXVII.
pag. 81.) stehet.
Pifces hamo aliquis in litus e fe

tis bene facto projiciens, Traxit naufragi caput crine

caren!.

Miferatus vero mortuum fine corpore, fine ligone ferreo Cum

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Der schickung hand ift ftets bereit,
Der tugend werke zu vergelten.
Sie forgt, mit gleicher wachfamkeit,
Für jeden menschen, wie für welten.

Aefopus und der Muthwillige.

Aefop bewies zu feiner zeit

Die fchwerfte kunt in unfern tagen, Die kunft, die narren zu ertragen, Die zunft, die immer fich verneut. Ein bube, den nichts fröhlich machte, Als was er für recht näckifch hielt, Warf einen ftein auf ihn, und lachte, Dafs er fo meisterlich gezielt.

Der weife fprach: Wer fo viel kann, Der mufs auch baaren dank erlangen. Du wirft von reichen mehr empfangen, Von mir nimm diefen Stater I an.

Cum manu fodiens vilem e

rexit tumulum. Invenit vero reconditam auri Poffefionem. Sane juftis Viru pietatis gratia non periit.

Dort

1 Der Stater, eine Münze, welche aus dem Matthäo XVII.27.bekannt ift, wird von vielen zu etwa zwölfGrofchen gerechnet, und mit dem filbernen Sekel der Juden verglichen

M

Dort feh ich einen kaufmann gehen.
Des reichen Chremes ftolzen fohn:
An dem lafs deine künfte fehen,
Von dem erwarte deinen lohn.

Ihm folgt der thor mit fchneller hand.
Er wirft, er trifft, er wird ergriffen,
Und, von dem pöbel ausgepfiffen,
Dem kerkermeister zugefandt.

Ob er dafür ans kreuz gekommen,
Wie Phädrus fchreibt, 2 das weifs ich nicht.
Diefs wiffen ich und viele frommen :

Ein narr ift auch ein böfewicht.

2 Comprehenfus namque poenas perfolvit cruce. PHAEDRVSIII. 5.

Es hat auch ein finnreicher Dichter, im Sten Stücke der hiefigen poetifchen Zeitung, vom Jahre 1753. diefe Fabel erzehlet, die Zeile aus dem Phädrus angeführet, und einem würdigen Lehrer, der von feinem Namen nur die Anfangsbuchstaben angezei. get, Gelegenheit gegeben, in einer fchönen Abhandlung von einigen lateinifchen Wörtern und Redensarten, welche in denSchriften der Neuern

Der

ge

häufig, aber in unrichVerftande tigem braucht worden, die in dem 21 und 27ften Stücke der Hannoverifchen gelehrten Anzeigen diefes Jahrs befindlich ist, § 31. S. 296. folgendes zu erininnern:,,Aber es ist hier nicht nothwendig zu verftehen, dafs der muthwillige Junge ans Kreuz gefchlagen worden, fondern es kann auch heiffen, dafs er eine harte Strafe habe ausftehen müffen. Denn Crux heifst nicht allein ein eigentlich fogenanntes Kreuz, wovon die berühm

ten

Der Traum eines Dervis.

in Dervis fah im traum den himmel und

Ein

die hölle:

Hier traff er einen mönch, dort einen könig an.
In jener welt allein erkläret unfre ftelle
Der menfchen wahrer werth, da nichts mehr
täufchen kann.

Er wird beftürzt, und fragt, wie fie dahin gekommen.

Ein fürft im paradies! Das fcheint ihm wunderbar.

Der todesengel fpricht: Er war ein freund der

frommen,

So wie der geiftliche des hofes fchmeichler war.

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M 2

Der vom Prometheus, welcher auf den Berg Caucafus feft gemacht war, wird das Wort saves beym Lucianus gebraucht. Es bedeutet auch nicht nur allerhand Arten des Todes, wie beym Plautus von einem, der erfoften ist, gefagt wird abftractum in maximam malam crucem; fondern auch böfe verfüh rerifche Menfchen beyderley Gefchlechts, und alle Arten der Marter, Strafe, Angft und Traurigkeit,wie die im Thefauro GESNERI) angeführten Exempel genugfam beweifen.

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Der gute Rath eines Dervis.

in Dervis klagt einmal bey einem feiner brüder,

Ein

Ihn quälten reich und arm, und überliefen ihn. Dem ward, wie Sadi fchreibt, der gute rath verliehn :

Freund, gieb den armen nichts! fo kommen fie nicht wieder: Von reichen fuche geld; fo werden fie dich fliehn.

Das Ritterpferd und der Klepper.

Ei

in kriegerisches pferd, die luft der ritterfchaft,

War würdig feiner zucht, und freudig, voller kraft,

War gleich an muth und kunft, an dauer und vermögen,

Zog aus, und wieherte geharnischten entgegen, Und spottete der furcht. Es hatt' aus feld. und fchlacht,

Und wettlauf und turnier ftets ehre heimge

bracht.

Kopf,

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