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Es

Drey Taube.

shaben oft zugleich der lefer und der dichter,
Und auch der Criticus kein zuverläffig) ohr.
So lud vor einen tauben richter
Ein tauber einen tauben vor.

Der kläger fagt': auf meinem felde
Hat er dem wilde nachgehetzt.
Beklagter: nein; von feinem gelde
War längt das drittheil abgefetzt.
Der richter fprach: Das recht der ehen.
Bleibt heilig, alt und allgemein.
Es foll die heirath vor fich gehen,
Und ich will bey der hochzeit feyn!

Der Hänfling des Pabftes Johannes des drey und zwanzigsten. Zwey dinge haben fich noch nie verbinden

können:

Ein weib, und recht verfchwiegen feyn.

Diefe fcherzhafte Erzehlung hat den Nicarch zum Urheber, deffen Epigramma auch in der bekannten Ausgabe der Prov. ERASMI, IVNII und anderer befindlich ift, die zu Frankfurt, im Jahre 1570, herausgekommen

Abt

ift, S. 645. Thomas Morus hat es fo gegeben :

Lis agitur, furdusque reus, furdus fuit actor: Ipfe tamen judex furdus utroque magis. Pro aedibus hic petit aes, quin to jam menfe peracto:

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Abt Grecourt fagts. Ich muss ihn nennen, Um mich unfchuldigen vom argwohn zu befreyn,

Als fiele mir dergleichen ein.

Ihm will ich ftets den hafs verfchwiegner damen gönnen.

Zum fpöttischen beweis erzählt er ein gedicht. Ihr schönen, was erzählt man nicht?

Der fürchterliche pabft, der durch den blitz des bannes

Dem fünften Ludewig, dem Bayern, widerftand, Der drey und zwanzigste Johannes I

War, wie Franzofen find, bey Nonnen recht

galant:

Galant: doch wie ein Pabft, ohn abgang feiner würde.

Er fprach zu Frontevaux 2 fehr oft den schweftern zu,

Theils zur erleichtrung feiner bürde,
Theils zur befördrung ihrer ruh.

Ille refert: Tota nocte mihi

acta mola est. Afpicit hoc judex, et, Quid contenditis? inquit: Annon utrique est mater? utrique alite! v. TH. MORI Epigr. in Operibus, (Francof. 1689.) Tom. 111. p. 239.

I Nach der Rechnung des

M 6

Diefs

Platina, de Vitis ac Geftis Summor. Pontif. (1645.) p. 561. Grecourt nennet ihn den zwey und zwanzigften. Er war ein Franzofe, aus Cahors, und hatte feinen Sitz in Avignon.

2 Oder Fontevraud, Fons Ebraldi. Siehe Bayle, Fontevraud.

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Diefs klofter war der fitz geweihter schwä

tzerinnen.

Die fuchten alles auszufinnen,
Durch ihrer zungen fertigkeit
Den fchutz und die gewogenheit
Des oberhirten zu gewinnen,

Und die hochwürdigen gewannen feine huld.
Sie war kaum reichlicher, noch schöner anzu-

legen.

Was gab er ihnen nicht! Bald ablafs, bald indult,

Und bald, verfchwendrifch, feinen fegen.
War ihnen das genug? O nein.

Wann weifs der menfch vergnügt zu feyn?

Sie lieffen fich gar von dem wahn be
thören,

Den männern beichten, fey nicht recht,
Und von dem weiblichen gefchlecht
Sollt' eine ftets der andern beichte hören:
Und diefes einzufehn, fey auch der päbfte pflicht.
Er kömmt auch kaum ins klofter wieder,

So wirft vor ihm fich die Aebtiffinn nieder,

Küfst zärtlich feinen fufs, und spricht:

O heilger vater, hör ein fehen;

Lafs bey dem priefter uns nicht mehr zur

beichte gehen!

Wir alle fchämen uns, ihm alles zu geftehen.

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