Sivut kuvina
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Ein abweg führte fie vor eines pachters haus; Da ward für ihren durft ein fchöpfbrunn ange

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Wie aber kömmt man hier heraus?

Mein Herr! darf ich den anfchlag geben,

So ftellen fie den rücken hin;

So bald ich aus dem brunnen bin,

Ifts ihrem diener leicht, fie fchuldigft nachzu

heben!

Ha! meckerte der bock: nichts kann gefcheidter feyn.

Bey meinem bart! mir fiel der ftreich nicht ein. Die klugen köpfe follen leben!

Hierauf bequemt er fich, und dienet ihm zur brücke;

Allein der fuchs läfst feinen freund zurücke, Und fagt: Voritzt entfchuldge mich;

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Mein fchwager wartet fchon; fonft wollt' ich bey dir bleiben.

Dort jene ziege guckt auf dich,

Sie wird dir unterdefs die zeit recht wohl vertrei

ben.

Der

Der falfche rennt davon, und läfst mit fcheelem blick

Dem armen bock nur diefen troft zurück :

So bald wirft du dich nicht des rettens unterfangen, Bevor du felbft der noth entgangen.

Du murreft; faffe dich; der menfch ift deiner art: Oft fteckt fein wiffen nur im bart.

Der Wolf und das Pferd.
Ein matter wolf voll nahrungsforgen
Betrat an einem frühlingsmorgen
Der fetten anger feuchtes grün.
Da fah er mit erwünschten freuden
Ein wohlbefleischtes füllen weiden,
Das feinem hunger reizend fchien.

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Er hatte groffe luft zur beute;
Nur dafs er jeden gegner fcheute,
Der ftärker war, als lamm und schaaf.
Drum follt' es ihm durch lift gelingen,
Den jungen ftreiter zu bezwingen,
Der an gewalt ihn übertraf.

Houyhnhnm ift der Name, welchen Swift in den Gulliverfchen Reifen den Pferden beygeleget hat. Es bedient fich auch die

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Frau des Capitain Lemuel Gullivers in einem poetifchen Schreiben an ihren Mann, unter andern, folgender fo zärtlichen Worte:

Nay

Er nähert fich dem ftolzen pferde: Er fchwört, dafs auf der ganzen erde Kein wurzelmann ihm ähnlich fey. Erhahner Houyhnhnm*, fpricht er weiter: Ich kenne ftauden, pflanzen, kräuter, Von hier bis in die Tartarey.

Ich kann den kranken hülf ertheilen, Spatt, kropf, gefchwulft, und alles heilen, Dem andrer helfer rath gebricht,

Mir müffen krampf und würmer weichen;
Den koller weifs ich wegzufcheuchen;
Und was verfteh ich fonften nicht!

Itzt bin ich darum hier erfchienen,
Mit meiner wiffenfchaft zu dienen;
Wenn ihnen diefe rathen kann.
Sie gehn zu frey, zu rafch im felde :
Diefs zeigt, dass ich die wahrheit melde,
Uns ärzten nicht viel gutes an.

Dürft ich, weil fie zu fehr fich regen,
Ein band um ihre fchenkel legen;
Gewifs, fie follten wunder fehn.

Nay, would kind Jove my

Organs fo difpofe,

To hymn harmonious Houyhnhnm thro' the Nofe, I'd call thee Houyhnhnm, that high founding Name,

Ich

Thy Childrens Nofes all Should
trang the fame.
So might I find my loving
Spouse of Course
Endu'd with all the Virtues
of a Horfe.

S. SWIFT'S & POPE'S
Mifcellanies Vol. III. p. 311.

Ich fordre nichts für cur und mühe,
Weil ich den geiz vor allem fliehe;
Die heilung foll umfonft gefchehn.

Das füllen dankt ihm, und versetzet :
Ich habe mich am huf verletzet,
Und fpüre dort die fchwerfte pein.
Herr Doctor! kommt, befeht den fchaden,
Könnt ihr der fchmerzen mich entladen?
Nichts, fpricht der wolf, wird leichter feyn.
Er will auch keine zeit verlieren,
Und ftellt, den anfchlag auszuführen,
Sich unverzüglich hinters pferd.

Das will, aus gleichgefchwinden pflichten,
Ihm zum voraus den lohn entrichten;
Ein arzt ift feines lohnes werth.

Der Houyhnhnm sucht,ihn klug zu machen,
Schlägt aus, zerquetfcht des wolfes rachen,
Und wiehert ihm die worte zu:
Nichts giebt ein gröfferes vergnügen,
Als den betrüger zu betrügen;
Freund das beweifen ich und du.

I Atque hic, fi forte turbati a me quaererent, num etiam mufcae animam huic luci praeftare cenferem; re fponderem Etiam : nec me terreret mufca, quod parva est, fed, quod viva, firmaret. Quaeritur enim, quid illa membratam exigua vege

Der

tet, quid huc atque illuc pro naturali appetitu tantillum corpufculum ducat, quid cur. rentis pedes in numerum moveat, quid volantis pennulas moderetur ac vibret. Quod qualecunque est, bene confiderantibus, in tam parve tam

magnum

Der Löwe und die Mücke.

Ein kluger Heiliger, felbft Auguftinus,fpricht: ,,Dem fonnenkörper ift die fliege 2 vorzuziehen; Denn ihr, nicht jenem, ward ein lebensgeift

verliehen ""

Vielleicht ift diefes wahr; ich aber glaub es nicht. Doch denk ich keinen ruhm den fliegen abzufprechen ;

Die fliegen wiffen fich zu rächen:

Auch mücken fehlt es nicht an keckheit noch an macht.

Wer ift der heldinn zu vergleichen,

Die jenes ftarke thier aufs äufferfte gebracht,
Dem alle thiere zitternd weichen ?

Der thiere regiment in Monomotapa 3 War durch gewalt und recht dem löwen zuge.

magnum eminet, ut cuivis fulgori, praeftringenti oculos, praeferatur. AVGVSTI NVS, Libro de duabus animabus contra Manichaeos, c. IV. edit. Lovanienfis, (Colon. 1616.) Tom. VI. p. 53.

2 Eine Fliege von felt famer Gattung, qui a un

fallen,

Der

inftinct de faire tout ce qu'on lui apprend &c. wird befchrieben und vorgeftellet im Voyage du Levant du Sr. PAUL LUCAS, Tom. I. C. 10. p. 78.79.

3 Ein Königreich in Africa.

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