22. ABO ABDALLAH MUĦAMMAD B. SA'D AL-QURTÎ. Arab. Text P. 99. VOLLERS, Fragmente p. XIIf. Ban û 'l-Qurt i Qurţî ist die nisbe-Bildung von qurt, dem Namen einer Pflanze (trifolium resupinatum '), welche das Vieh in Ägypten frisst – stammten von Ammar b. J â sir, dem Gefährten des Propheten, her, der in der Schlacht bei Siffîn im Jahre 37 fiel ?), und bildeten in Fasțâț eine ruhmvolle Familie, aus welcher mehrere Gelehrte und Kenner der Traditionen hervorgingen, linser. Abû 'Abdallâh, der sich für die Geschichte interessirte, unternahm Reisen in Jemen und Indien, wo er den grössten Theil seines Lebens verbrachte. In den Tagen des letzten ägyptischen Chalifen al-Âạids (555–567) verfasste er eine Geschichte Ägyptens, durch welche er einen guten, obgleich bis zur Entdeckung der vorliegenden Arbeit Ibn Sa îds unbekannt gebliebenen 3) Namen als Geschichtsschreiber erwarb. Hierüber ertheilt er selbst folgende Auskunft: «als ich eingesehen hatte, dass das irdische Leben nicht lange dauert und der Mensch aus dem Leben eine Ersparniss, die über die Vergänglichkeit der Zeit hinaus bestehe, nicht erzielen kann ausser durch prosaische oder poetische Darstellung, ergriff mich das Verlangen, etwas Dauerhaftes zu schaffen, durch welches das Andenken von mir nach dem Tode fortleben und ich unter den Gelehrten kenntlich sein würde. Infolge dessen nahm ich mir vor, die Geschichte meines Landes und Volkes vom Anfange der Bebauung des Landes bis zu meinem Zeitalter darzustellen, und ich flehe Gott an, dass er durch seine Hülfe meine Geduld, meine Hand und meinen Gedanken stärker. Die Geschichte al-Qurtis, von welcher es Ibn Sa'id gelang ein Exemplar vor dem Bücherliebhaber an-Nağm ar-Riħânî zu bekommen und aus welcher er in Kitab al-muğrib zahlreiche Excerpte mittheilt, war dem Vezier Šâwar gewidmet. Nähere Auskunft über das Leben al-Qurțis konnte Ibn Sa'id nicht erhalten. Arab. Text p, 1.. Ibn al-Mustaufi. Ba n û 'l-Q açtalânî stammten aus Qaçțilija“) in Afrika her, aber wohnten seit langerer Zeit in Fusțâț, wo einige Mitglieder dieser Familie als berühmte Rechtsgelehrte, die zu den achab al-ḥadit gehörten, bis zur Zeit Ibn Sa'ids lebten. Auch Samsaddîn Abû 'l-Hair Mubaššir b. al-Q aş ţ alâ n i war ein Rechtsgelehrter der auf die Traditionen sich stützenden Richtung. Ibn Sa'id hat nichts anderes über ihn zu sagen, als dass er 1) VOLLERS 1. c. p. XIII Anm. 1. 2) Ibn Hall. no. Pff, an-Nawawî fro, Weil I, p. 225. 3) Dass bei al-Maqrîzî 1, pp. 041, ont, 4010, 11, W etc. und bei al-Maqqari I, p. Yolu etc. sbieht zu lesen ist, hat schon VOLLERS gesehen. state القطی القرطبی 4) Bei Jâqût IV, p. .قسطبلية geschrieben ۹۷ laut einer Notiz in der Geschichte Arbelas l) von Ibn al-Mustaufi im Jahre 616 nach dieser Stadt kam. Ausserdem theilt er einige Verse von ihm mit, unter welchen einige sich auf den Nil beziehen. Arab. Text p. l... as-Sujûtî I, p. pony, II, p. Hážği Halîfa, passim — al-Kutub II, p. ۲۳۹. Quţ baddin oder al-Quţ b *) Abu Bakr Muhammad b. Ahmad b. ‘Ali b. Muḥammad b. al-Hasan b. 'Abdallâh') b. Maimûn ) al-Qaçtalâ n î ) war in Ägypten im Jahre 614 (1217/8) geboren und starb im Muharram 686 (Februar-März 1287)"). Wie sein Vater Aḥmad und die meisten Mitglieder seiner Familie war er ein hervorragender Jurist, welcher, die Theorie mit der Praxis vereinend, als wissenschaftlich thätiger Rechtsgelehrter der šâfi îtischen Schule 6) sowie als praktischer Richter sich auszeichnete. Er war Vorsteher (Scheich) der vom Sultan al-Kâmil im Jahre 621 (oder 622) gegründeten Schule der Traditionswissenschaften ?) und schrieb mehrere Werke über Traditionen und Mysticismus 8). Auch als Dichter der asketischen Richtung machte er sich bemerkt. Ibn Said, der al-Qaçtalânî in Fusţât besuchte, lobt seinen trefflichen Charakter und seine feine Bildung und Menschenfreundlichkeit, die er unter anderem durch Unterstützung der magribinischen Mekkapilger bewiess, weswegen ihm der Ehrenname a l-Makki ') beigelegt wurde. а 1) Vgl. oben p, 15. 3) al-Kutubî l. c. ۲۳. 6) Ibidem. Wenn lựaži Halifa 11, p. 398 unseren al-Qaştalânî mitunter nennt, so beruht dies vielleicht auf Verwechslung mit Tâğaddîn b. al-Qaçtalânî, der nach as-Sujûtî II, p. 119 Malikit war. Ein viertes Mitglied derselben Familie war der Schriftsteller Ahmad b. Muhammad b. Abî Bakr al-Qaçtalânî † 923 (1517), vgl. BROCKELMANN p. 159 no. 16, Van Dyck pp. 9v, ۱۳۹ ۱۳۸. u. sich al-Maqrirt II, p. ۲۷۰ und as-Sujati المدرسة الكاملة oder دار الحديث الكاملة Fir diese Schule (1 8) Háčği Halifa, schreibt al-Qaçtalânî folgende Werke zu, I 447: a sually combull info com ارتفاع تكريم المعيشة في تحريم 3512 pendium de augmento dignitatia ope vestitus et societatis, II -ana con عروة التوثيق في النار ولا بق IV s119 ,تتميم التكريم لما في لخشيشة من التحريم مدارك المرام 11668 dictiones tectiores, v المبهمات firmation is de igne et incendio, v11343 مراصد الصلات في مقاصد perceptiones desiderii de viisjejunii, V11763 في مسالك الصيام äbi cultus vitae de interdicto herbae hašiša und dazu IJI 7283 eine polemische Ergänzungsschrift , ishull observatoria donorum de consiliis precationis. Demselben Verfasser sind wohl anch die fol transmissio signorum تنفيد المعالم في تعديد المظالم 3669 genden Werke zuzuschreiben , lal. II يقظة ذوي الاعتبار في موعظة أشل الاعتذار 14459 de enumerations factarum injuriarum und VI vigilia virorum meditantium de admonitione eorum qui se excusant. 9) Bei as-Sujûtî, Hažği Hal. und al-Kutubî. 25. MURALLÅ B. AL-MURALLÅ AT-TA'i, Arab. Text P. 1.1. TIAM.-Purgst. IV, 3388. Vgl. Hašği Halifa Vi, 14011. Mu'allâ b. al-Mu'allâ vom Stamme Țajj war ein Dichter des zweiten Jahrhunderts, ein Zeitgenosse Hârûn ar-Rašids und Abû Nuwas'. Ibn Said theilt die folgenden Verse al-Mu'allâs mit, welche zu einer Elegie gehören, die er auf seine Sklavin Waçf gedichtet haben soll: Wenn die Töchter nicht mit ihren Schritten mich umtrippeln, gleich des Qata's Tritten, finde ich mich gleich in dem Gedränge, und mir ist die weite Erd' za enge; Kinder sind ja unser Eingeweide, das uns herhüpfet auf der Weide; wenn auf ein's derselben weht der Wind, blinzle ich für's angewehte Kind ). vor 9 a Arab. Text PP- 140 und Anm. 4 - Ibn Hallikân no. afif — de SLANE IV, p. 388 – Abû ’l-Mah. Ila, p. Ham.-Purgst. IV, 2731. al-Husain 2) b. Abdassalâm, genannt a l-Ğa mal al-akbar (, das ältere Kameel»), war nach al-Qurți einer der fusțâțensischen Dichter zur Zeit der Talüniden und starb laut einer Angabe in der Geschichte Ibn Jûnus' im Rabî' II 258 3) (Februar-März 872). Er schrieb u. a. auf Ahmad b. Tûlûn ein Gedicht, aus welchem al-Qurţi folgende Verse mittheilt: Er hat eine Hand ohne Gleichen, die eine gabenspendende Wolke beständig dauern lässt, (2) und im Kampfe ist er ein Löwe so oft die Last der Schlacht zu schwer wird, hebt seine Hand sie auf. (3) Betrachte Ägypten während seiner Herrschaft, und da wirst sehen, wie gute Leitung über die Grenzen des Landes strömt. Auch dem Steuerdirektor Abû 'l-Hasan Aḥmad b. al-Mudabbir 4) widmete al-Ğamal ein Gedicht. Es gehörte aber zu den Gewohnheiten Aḥmads, dass, wenn ein Dichter ihn lobte und das Gedicht ihm gefiel, er den Dichter reichlich belohnte, wenn aber das Gedicht ihm nicht gefiel, liess er den Dichter nach einer Moschee bringen und nöthigte ihn, eine gewisse Anzahl von Gebeten herzusagen. Das Gedicht 'al-Gamals lautet folgendermassen: Dem Abû 'l-Hasan wollte ich ein Lobgedicht widmen, wie man die Mächtigen durch Lob zu gewinnen sucht, (2) und sagte: "er ist freigebiger als alle Geschöpfe, sei es Menschen oder Dämonen; so reichlich wie seine Spenden fliessen nur die Wässer Tigris' und Eufrats•. ') (3) Da sagte man mir: 'wer nimmt zwar die Lobreden an, aber seine Belohnungen sind Gebete.. (4) Ich erwiederte: «nicht stellt mein Gebet meine Familie zufrieden, dies thun nur die Almosen. (5) Also befehle er mir das câd mit kesra za versehen und ich erhalte anstatt Gebete (çalát) Gunstbezeigungen (çilat)..") 9 ۱۲۰ 1) Übers. von Ham.-PURGST. 1. c. Andere Gedichte von al-Mu'allà finden sich bei al-Kindî foll. 73, 75, 77–79, 84. Vgl. auch Kitab al-aġânî XI, p. XVII, p. ۱۲۷. 2) So al-Qurți, Ibn Hall. und Abû °l-Mah. Bei Ham.-Purgst. I. c. 'Abdarraḥmån. 3) Oder i. J. 259 oach Abû 'l-Mah. 1. c., vgl. DE SLANE IV, p. 393. Anm. 7. 4) Vgl. Vollers, p. 1, Ibn Hall. 1. c. 5) Dieser Vers findet sich nur bei Ibn Hall. 6) Vgl. IIAM.-Purgst. I. c. Diese Verse gefielen Aḥmad so sehr, dass er den Dichter reichlich beschenkte. 27. ABO ABDALLAH AL-ĦUSAIN AL-ĞAMAL AL-AÇGAR. Arab. Text p. paper. Nach al-Qurtis Geschichte lebte Abû ‘Abdallah al-Husain, gen. das jungere Kameel», im vierten Jahrhundert in Fusțâț. Er war ein kühner Witzbold, aus dessen Gedichten Ibn Sa'id nur zwei Proben nach al-Qurţi und at-Taâlibî mittheil. Die eine Probe lautet: Nicht sieht mich Gott, ausser wenn ich den Gipfel eines Klosters ersteige. (2) Was ich sammele ver wende ich nur auf mein Glied; (3) meinst du etwa, ich würde es, wenn ich sterbe, einem anderen überlassen? 28. AL-QASIM B. JAĦJÂ B. MUʻÂ WIJA AL-MARJAMÎ. .ا.ا Arab. Text pp. al-Qurtî – al-Musabbihî. al-Qasim b. Jahjâ b. Mu ́âwija, genannt al-M a rj a mî, gehörte zu den berühmten ägyptischen Dichtern, deren Gedichte in Gesammtausgaben vereinigt wurden. Er stand im Dienste des Abû ’l-Gaiš Humârawaih, des Sohnes Aḥmads b. Túlûn, den er in seinen Gedichten ?) verherrlichte. Nach al-Musabhiḥî starb er im Jahre 316 (928/9). 29. Sad QÂDÎ 'L-BAQAR. а Arab. Text pp. p fon Abû 'lMahâsin II, p. Ifaf. as-Sajûtî II, p. ۲۹۵ Ham.-Purgst. IV, 2741. Abû 'l-Qasim Sa'id b. Fâhir, genannt Q a d i 'l-Baqar ), gehörte zu den Hofdichtern des Tûlûniden Abû ’l-Ğaiš Humârawaih. Nachdem aber al-Ihšid Herr von Ägypten geworden, liess er, schon hochbetagt, seine Leier zum Lobe des neuen Herrschers ertönen und wurde der eigentliche Hofdichter des Ihšiden, dessen Vertrauens er sich in hohem Grade erfreuen konnte. Mit seinen Dichtergaben vereinigte Sasid das Talent in angenehmer und scherzhafter Weise seltene Anekdoten und amüsante Geschichten zu erzählen, weswegen al-Ihšid oft die Abende in seiner Gesellschaft zuzubringen pflegte. Als Sa'id eines Tages wegen Unpässlichkeit ausblieb, liess al-Ihšid ihn eigens zu sich rufen und forderte ihn auf ihm eine Geschichte, wenn auch nur von der Länge eines Fingers), zu erzählen, worauf Sa'id eine Erzählung von dem jemenischen Könige D û 'l-Kala producirte. Im Erzählen begriffen, hatte der alte Dichter, der schon fast hundert Jahre zählte, das Unglück, vom oberen Stock, wo er sich mit dem Fürsten befand, im Dnnkel in eine 1) Zu dem einzigen Gedichte von al. Marjamî, welches Ibn Sa'id mittheilt, kommen zwei, welche sich gleichfalls auf Humárawaih beziehen und sich in al-Kindis Ta’rih fol. 106 f finden. 2) So ibn Sa'îd, in anderen Quellen nur Sa'id al-Qadî, einmal bei al-Maqrîzî II, p. Iwl Sa'id b. al-Qâdî, wohl verschrieben. U Cisterne herunterzustürzen, und wäre gewiss ertrunken, wenn nicht die Diener al-Ihšîds ? erkrankte er und muss jedenfalls kurz nachher, also wohl zur Zeit al-Ihšîd, gestorben sein. Von der Dichtung Sa'ids ist schon oben") eine kleine Probe mitgetheilt worden. Ausser dieser finden sich bei Ibn Sa'id die folgenden lebenslustigen Verse: Eile in der Morgenstande zum Becher und wirf die Ermahnungen aller Tadler weit weg! (2) Nutze das Leben aus, so lange es sich als guten Genossen zeigt, denn von seinen Flügeln wirst du schnell getragen. (3) Weh über den Verstand der Leute, welche für die Reize des Trinkens blind sind! (4) O Gott, lass mich ohne Frieden, o Gott, verlass mich ohne Glück, (5) wenn nur mein Arm das Leben lang eine Taille umfasst und meine Hand den Becher des Weines hält. 30. ABO 'L-FATH AL-BUSTI. Arab. Text IN p. al-Musabbihî al-Qurtî. Jatîma 1, p. Nou gp PS. -- Ibn Hallikân no. En -- DE SLANE II, p. 314 f. J&qût I, p. ۹۱۳ Ham.-Purgst. V, pp. 679, 699 STRANDMAN no. 83 BROCKELMANN I, p. 251. Nach al-Musabbiņi soll der Name dieses Dichters Abû 'l-Fath Mançûr a l-Bain i gewesen sein, und Ibn Sa'id vermuthet in ihm einen fusțâțensischen Dichter des vierten Jahrhunderts. Ibn Sa'id citirt nach Ibn Rašíq) und al-Qurți folgenden Vers von Abû 'l-Fath, in welchem der Dichter sich mit einer Kerze vergleicht: Sie ist mir ähnlich in Bezug auf ihre Farbe und Magerkeit, sie brennt und weint und wacht wie ich. Derselbe Vers wird in Jatima dem Abû 'l-Fath al-Bustî zugeschrieben. Weil aber die Lesung al-Busti (göml) in Jatima gesichert ist, so ist es klar, dass auch bei Ibn Sa'id sämus anstatt sitt zu lesen ist. Abû 'l-Fatḥ al-Busti (aus Bust in der Nähe von Kâbul in Buchara) ist endlich jedenfalls identisch mit dem gefeierten Dichter und Verfasser, dessen Name theils als Abû 'l-Fath Ali b. Muhammad bez. Ibn Ahmad b. al-Hasan b, Muhammad b. ‘Abdal'azîz al-Busti "), theils als Abû 'l-Fath ‘Ali b. Muhammad b. al-Husain b. Jûsuf b. Muhammad b. Abdalʻaziz al-Busti 6) überliefert ist. Wir haben es somit mit dem Meister der Alliterationen und Wortspiele (câhib at-taġnîs) zu thun, dem Ibn Hallikân einen Artikel gewidmet hat. Abû 'l-Fatḥ al-Bustî schrieb u. a. eine «Qaçîda über 9 1) Vgl. oben p. 64. 2) Als Datum für den Tod Sa'ids giebt Ham.-Purgst. 1. c. das Jahr 280/893 an, was auf Grund der obigen Darstellung nicht richtig sein kann. 3) P. 59. Andere Gedichte von Sa'îd finden sich bei al-Maqrîzî ll. cc. und al-Kindî foll. 113–1156, 117. Von dem Lobgedicht auf die Tâlûniden bez. auf den Rennplatz und die Moschee des Ahmad b. Tûlûn, welches bei alMaqrîzî 43 Verse umfasst, giebt al-Kindî 40 Verse, Abû ’l- Mah. I. c. Vv. 1, 3-6, 9–13, as-Sujûtî l. c. Vv. 30— 31 und Ham-Purgst. 1. c. Vy. 9--14. 4) Für Ibn Rašiq al-Qairawânî sieh Ibn Hall. no. 144, de Slane I, p. 354 f., WUESTENFELD no. 210, BROCKELMANN I, p. 307. 5) Jâqût 1.c. |