Sivut kuvina
PDF
ePub

Muḥammad musste sich verstecken. Nach einer Zeit wurde er ergriffen, vor Muhammad b. Tugg und Ibn al-Furât gebracht, seines Eigenthums beraubt und dem Ibn al-Furât übergeben, in dessen Hause in Ramla er, von einem kurzen Aufenthalt in Ägypten abgesehen, beinahe vier') Jahre verbrachte. Nach dem Tode des Ibn al-Furât (8. Gumâdâ I 327) wurde er nach Fustât gebracht, wo er noch eine Zeit lang im Hause alIḥšids internirt blieb, bis dieser im Ragab 328 ihn freiliess und zu seinem Vezier ernannte. Nur ungefähr ein halbes Jahr hatte Abu Bakr Muhḥammad das Vezierat inne, denn einige Tage nachdem al-Iḥšid am 3. Muḥarram 329 von dem Feldzuge gegen Ibn Ra'iq nach Fusțâț zurückgekommen war, wurde er seines Amtes entlassen und in Gewahrsam gebracht. Wahrscheinlich blieb er im Gefängniss bis zum Jahre 3322), als al-Iḥšîd sich nach Irâq begab, um den Chalifen al-Muttaqî zu treffen, und ihn auf die Reise mitnahm. Als al-Iḥšid im Jahre 334 in Damaskus starb, befand Abu Bakr Muḥammad sich in Ägypten und zwar wahrscheinlich gefangen, weil Ibn Muqâtil damals Vezier gewesen zu sein scheint 3). Er wurde nun der Vezier Aunûğûrs, schloss sich aber bald dem aufständischen Präfekten Ġalbûn an, wurde deswegen im Jahre 335 oder 336 des Vezierats enthoben und durch Ğa far b. al-Furât ersetzt). Doch bezeugte ihm sowohl Aunûğûr als Kâfûr grosse Achtung, so dass er sogar sein Eigenthum wieder erhielt. Als die Mutter seines Sohnes Abû 'Ali al-Husain starb, nahmen Aunûğûr und Kâfûr an den Beerdigungsfestlichkeiten Theil, und als Abû Bakr Muḥammad selbst eine Zeit nachher erkrankte, besuchte Kâfûr ihn wiederholte Male, bis Abu Bakr Freitag den 11. Šawwâl 345 (16. Januar 957) starb 5). Die Leiche wurde zum Begräbnissplatz gebracht, wo das Leichengebet in der Anwesenheit Aunûğûrs und Kâfürs verrichtet wurde, und dann im Hause des Verstorbenen beerdigt.

Abu Bakr Muḥammad b. Alî al-Mâdarâ'î war ein kluger, aber unruhiger Kopf, dessen ganzes Streben auf Erlangung von Reichthum und Macht ausging ). Für die Wissenschaft interressirte er sich wenig. Doch lehrte er Traditionen nach Aḥmad b. Abdalğabbâr al-Ațâridî und anderen, die er in Bağdâd gehört hatte 7). Als Zeichen seines hoch begabten Geistes wird angeführt, dass er, obgleich er weder die Beredtsamkeit und Sicherheit noch die überlegenen grammatischen Kenntnisse eines geübten Stylisten besass, doch im Stande war, ohne Concept aus dem Stegreif an Fürsten und Veziere Briefe zu schreiben, welche von dialektischen Sprachfehlern frei waren 3). Seine Reichthümer waren

1) Vgl. oben p. 42 u. Anm. 8. Als Dauer der Gefangenschaft giebt arab. Text fol. 185 fünf Jahre an.

2) Vgl. aber oben pp 51 Anm. 3, 70 Anm. 7. Die Stelle des Abû Bakr vertraten in dieser Zeit 'Alî b. Halaf

b. Tajjâb und Abû 'l-Hasan Muḥammad b. Abdalwahhâb (oben p. 71, al-Mas'ûdî VIII p. 65).

3) al-Maqrîzî II, p. 1o, 28; vgl. oben p. 70 u. Anm. 6.

[blocks in formation]

6) Vgl. das Urtheil über Abû Bakr Muḥammad, welches Alî b. Îsâ dem Chalifen al-Muqtadir gab, als dieser ihn als Kandidaten für das Vezierat aufgestellt hatte: (al-Maqrîzî II, p. 1o, 39).

[blocks in formation]

fast unermesslich, und man kann sich von ihnen eine Vorstellung machen, wenn man erfährt, dass seine Einkünfte jährlich 400,000 Dînâre betrugen, die Pachtgelder nicht mitgerechnet 1). Einen grossen Theil seiner jährlichen Einkünfte verwendete er zur Wohlthätigkeit und auf Wallfahrten nach den heiligen Städten. Denn er war sehr religiös. Der Qur'ân war immer in seinen Händen zu sehen, und im Fasten und im Gebet war er ausserordentlich gewissenhaft, sowohl wenn er sich zu Hause befand als wenn er auf Reisen war. Der Münzer Abû Muḥammad al-Hasan b. Ismâîl erzählt, er habe von einem Müller, der im Dienste des Abu Bakr stand, gehört, dass in Ägypten monatlich 100,000 Ratl Mehl auf Kosten des Abu Bakr vertheilt wurden. Während seines Lebens gab er 100,000 Sklaven die Freiheit und stiftete zahlreiche Gebethäuser und Brunnen. Ausserordentliche Kosten verwendete er auf die Wahlfahrten nach Mekka, von denen er vom Jahre 301 bis zum Jahre 322 im ganzen einundzwanzig Fahrten unternahm, und bei denen er eine grossartige Pracht und Wohlthätigkeit entwickelte. Jede Wallfahrt kostete ihm 100,000 Dînâre oder mehr 2). Dem Bericht des Sklaven Hilâl b. Mançûr gemäss soll Abu Bakr Muḥammad selbst gesagt haben, dass er für zehn Wallfahrten 2,200,000 Dînâre verwendet habe. Alles, was Abu Bakr Muḥammad auf der Wallfahrt nöthig zu haben meinte, und hierzu gehörten 90,000 (?) Kameele, 400 Beduinen für den Tross, Gemüse, Mehl, Parfüme, Jagdhunde etc., wurde theils den Landweg theils zur See nach Hiğâz gebracht. Die Zahl der Nachkommen Alis und anderer Mekkaner, welche von Abû Bakr Muḥammad Mehl, Getreide, Geld und ähnliches erhielten, belief sich auf nicht weniger als 60,000 Seelen, Männer, Frauen und Kinder. Nicht ohne Grund konnte daher 'Ubaidâllah b. Tâhir einst zu ihm sagen: « es giebt in dieser Nacht niemanden in Mekka und Medina und ihrer Umgegend, der nicht von deinen Spenden satt schliefe». Als Abu Bakr Muhammad dies hörte, soll er geweint und sich betend niedergeworfen haben.

1) Vgl. al-Maqrîzî II, p. loo, 37 f.

2) al-Maqrîzî II, p. loo, 39 sagt 150,000 Dînâre.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

'Abdal'azîz b. Abdarraḥmân b. al-Husain, Abû 'l-Ḥasan b. Abdalḥâliq al-Kinânî 16.

Abû'l-'Alâ 15 Anm. 6.

‘Abdalḥakam b. Isḥâq b. al-'Irâqî 97, 98. 'Abdallâh as-Sajjid Nuqrahkâr 110 Anm. 1. 'Abdallâh b. Aḥmad b. Alî b. al-Hasan b. Ibrâhîm Tabâțabâ 67 u. Anm. 4, 82, 83, 87 Anm. 5. b. 'Ali al-Maġribî 42. b. Alî b. Sukr 98. b. Walid 60.

'Abdalmalik b. Ismâîl at-Ta âlibî, Abû Mançûr 14 etc.

Abdarraḥmân b. Aḥmad b. Jûnus aç-Çadafî, Abû Sa îd 14, 107, 110. b. al-Qarmîsînî 115.

'Abdassalâm b. al-Harrâț 97.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors]

>> b. al-Furât 94 Anm.

Abû Sahl b. Jûnus 49.

Abû Sulaimân b. Jûnus 62.
Abû Šanûda 63.

Abû Tâzût (?) 34 Anm. 2.

Abû 'Ubaidallâh s. Alî b. al-Husain b.
Harb.
Adarbeiğân 16.

Abû Abdallah b. Alî b. Muḥammad b. al- al-'Âḍid 99, 105.

Furât 93 Anm.

b. Atâ ar-Rûdabârî 14 Anm. 7.

Adl 67.

Adnân b. Ahmad b. Tülûn 67. Adrâ 72.

Afrika 97.

Ağûz 24 Anm. 9.

Aila 27, 119.

Ain al-Ğarr 54.

Ägypten 20-44, 47-55, 58, 59, 61, 63, Aksâl 80.

66-68, 70-78, 80-82,84-87,92-97, Alamaddîn b. al-Muraççiç s. Jûsuf b.

[merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors]

Abdal'aziz.

Alexandria 16f, 25, 34, 44, 71, 74, 76, 97, 115. Alî 23, 46, 87.

>

[ocr errors]

«

b. Alî b. al-Iḥšid, Abû 'l-Fawâris >
14, 74-77, 80, 81, 94.

b. Alî b. M. al-Qaçṭalânî 106.

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]
[ocr errors]

>

b. Çâliḥ, Abû 'l-Jumn 25.

b. al-Furât b. Hâlid 94 Anm.

b. al-Husain b. Ahmad ar-Rûdabârî 14.

b. Hâlid aç-Çarîfînî 117.

b. Jûsuf b. Ibrâhîm al-Kâtib, Abû Ga far Ibn ad-Dâja 13.

b. Kaigalag 29-32, 119.

b. Lu'lu', Abû 'l-'Abbâs 98 Anm. 7. b. al-Mudabbir 107.

>>

al-Magribi 33 Anm. 3.

b. Abdallah al-Bawwâš 64.

b. Abdarraḥmân b. Jûnus al-Munağğim 14, 110.

b. Ahmad al-Mádarâ'î 118.

b. Aḥmad b. al- ̊Ağamıî 45.

b. Ahmad b. Basṭâm, Abû 'l-Qasim 23, 101.

b. Badr 33 Anm. 3.

b. Çâliḥ ar-Rûdabârî 14 Anm. 7.

b. Faliğ, Saifaddîn 115.

b. Hamdân, Saifaddaula 50, 51, 5457, 67, 71, 72, 80, 85.

b. al-Hasan b. Alî, Abû 'l-Hasan alBaharzî 15 etc.

> b. al-Husain b. Haidara al-'Uqailî, Abû 'l-Hasan 14, 89, 90.

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors]
[ocr errors][merged small]
[ocr errors]
[ocr errors][merged small]
[merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« EdellinenJatka »