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ihn zum Präfekten über Alexandria machte. 1) Auf dem neuen Posten blieb Muḥammad bis zur Ankunft al-Qà'ims 2), an dessen Bekämpfung er einen hervorragenden Theil nahm. Hierunter diente er auch Abû Zunbûr al-Husain b. Aḥmad al-Mâdarâ'î und Abû Bakr Muḥammad b. 'Ali al-Mâdarâ'i 3), deren Reichthümer er nun gut kennen lernte und später in seinen Besitz brachte. Ebenso diente er Mu'nis al-Hâdim, der aus Irâq um die Truppen al-Qâ'ims zu bekriegen angekommen war, bis Mu'nis nach dem Abzug al-Qâ'ims nach Irâq zurückkehrte. 4) Schon bevor dies geschah, hatte Takîn Muḥammad b. Tugg mit dem Commando in den beiden Districten al-Hauf5) betraut. Während er auf seinem Posten in al-Hauf in den Tagen Takins (311-321) war, bemächtigte er sich des Hauses des Richters Abû 'Ubaidallâh") und von hier aus floh er nach Damaskus, nachdem er mit Takîn gebrochen hatte. 7)

Im Jahre 316 starb der Emir Abú 'l-Jumn Ahmad b. Câlih) in Alexandria, und Muḥammad b. Tugg bemächtigte sich seines Erbes. Dies erregte den Unwillen Takîns, und dieser Vorfall war das erste, was das Zerwürfniss zwischen ihm und Muḥammad b. Tuğğ veranlasste. Hierzu kam noch folgendes. Muḥammad b. Ga far al-Qurțî, ein Kaufmann aus Phönicien, der sich dem Mu'nis angeschlossen hatte und dann von diesem zum Marktaufseher und endlich zum Steuerdirektor in Ägypten gemacht worden war, wurde von dem früheren Steuerdirektor Muḥammad b. Alî al-Mâdarâ'î des Diebstahles beschuldigt und seines Amtes entsetzt. Bei dieser Gelegenheit versteckte er sich bei Muḥammad b. Tugg, der wegen seines Hasses gegen die Mâdarâ'iten ihm vom Alters her freundlich gesinnt war, aber wegen seiner fortgesetzten Anschläge ihn endlich nöthigte nach 'Irâq

1) Dies muss geschehen sein, bevor Takîn am 11. Śa bân 307 zum zweiten Male zum Statthalter von Agypten (bis 13. Rabî I 309) ernannt worden war. Übrigens ist Ibn Sa'id bez. Ibn Zûlâq der einzige Verfasser, der die Präfektur des Muḥammad b. Tugğ in Alexandria erwähnt.

2) al-Qâ'im-biamr-Allâh Abû 'l-Qâsim Muḥammad b. ‘Ubaidallâh al-Mahdî hielt am 8. Cafar 307 seinen zweiten Einzug in Alexandria, sieh al-Maqrîzî I, p. ^, Abûî 'l-Maḥ. IIa, p. 199. Nach Ibn Haldun III, p. ۳۷۱ geschah

dies erst im Rabî II.

3) Diese hatten Verbindungen mit al-Qâ'im angeknüpft und ihm über die Lage in Agypten Nachrichten gegeben; sieh Statth. 4, p. 16 f.

4) Mu'nis traf im Muḥarram 308 in Agypten ein, ("Arîb p. ^.: am Donnerstag den 4. Muḥarram, aber der 4. Muharram war ein Freitag, al-Maqrîzî I, p. ^: am 5. Muharram) und verliess Agypten am Sonntag den 18. Rabi II, 309, sieh Abû 'l-Maḥ. IIa, ۳۲۸۰ PP, al-Maqrîzî I, P, p.

5) Wann Muḥammad b. Tugğ das Commando in al-Hauf erhielt, ist nicht genau zu bestimmen. Die Zeit wird jedenfalls zu früh gleich nach der Ankunft M:s nach Ägypten Von WUESTENFELD, Statth. 4, 26 angep. setzt. Sowohl aus der Darstellung Ibn Sa'îds als aus der des Aba 'l-Maḥâsins geht hervor, dass M. den Posten in al-Hauf noch innehatte, als die Zerwürfnisse mit Takîn seine Flucht aus Ägypten veranlassten. Ibn Sa'id schreibt und (Genet.). Abû 'l-Mâḥ. hat. Vgl. Jâqût II, p. 0:

. الشرقى والغربى

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الخوف بمصر حوفان : ٣٦٥

6) Abû ‘Ubaidallâh 'Alî b. al-Husain b. Ḥarb b. Îsâ, genannt Ibn Harbawaih, kam i.J. 293 nach Ägypten, WO er Richter war, bis er i. J. 311 abgesetzt wurde und sich nach Bagdad begab, wo er i. J. 319 starb, sieh as-Sujûtî I, p. lvl, de Slane I, p. 53 Anm. 7 und vgl. unten n°. 20.

7) Arab. Text pp. ▾ 19–22, 28 ▲ 2, 21-23.

8) Es fragt sich, ob dieser Abû 'l-Jumn mit dem Abû 'l-Jumn identisch sei, der von al-Muqtadir im Jahre 306 mit einer Flotte von Tarsus nach Ägypten abgesandt wurde.

zu ziehen. Auf dieser Reise verschaffte al-Qurți dem Muhammad b. Tuğğ die Präfektur von Ramla, bez. Damaskus. In derselben Angelegenheit reiste auch Çâlih b. Nâfi, der durch einen Brief Muhammad b. Tugg von dessen Ernennung zum Präfekten von Damaskus in Kenntniss setzte, als dieser noch in al-Hauf war. Muḥammad b Tuġġ, welcher sich insgeheim vor Takin aus Ägypten entfernen wollte, verschaffte nun durch Muhammad b. Takîn für ihn und sich selbst die Erlaubniss des Takins auf die Jagd nach al-Hauf zu gehen. Als Ibn Takîn sich für den Ausflug bereit gemacht hatte, sagte Muḥammad b. Tugg zu ihm, er habe von Badr 1) in al-Hauf die Nachricht bekommen, dass eine Bande auf der Ebene von al-Hauf die Wege unsicher mache; er, Ibn Takîn, möge deswegen ausziehen und al-Hauf von der Bande säubern. Diesen Auftrag übernahm Ibn Takin und, nachdem Muhammad b. Tugg sich in dieser Weise seiner entledigt hatte, eilte er zu seiner Mutter, um 500 Dînâre, welche er bei ihr deponirt hatte, zu holen. Dabei stellte es sich aber heraus, dass die Mutter 200 Dînâre verwendet hatte, indem sie für ihren Sohn ein kostspieliges Gastmahl veranstaltet hatte. Muḥammad b. Tug musste sich folglich mit 300 Dinâren begnügen. Dann floh er aus Ägypten 2). Seine Mutter und seine anderen Verwandten aber versteckten sich 3).

«

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Kaum war Muḥammad b. Tuġġ weg, als ein Soldat zu Takîn kam und meldete: Muḥammad b. Tugg ist geflohen». Takin sagte: keineswegs, sondern er und mein Sohn Muḥammad haben die Erlaubniss bekommen auf die Jagd zu gehen.» Es wurde dem Takin wiederholt: bei Gott, Muḥammad b. Tugg ist geflohen, und nun liess Takîn ihn verfolgen. Die Verfolger holten Muhammad b. Tuğğ in der Gegend von al-Baqâra 4) ein, konnten ihn aber nicht zurückhalten. Einer anderen Erzählung gemäss wurde Takîn, als er sich von der Flucht Muhammads überzeugt hatte, sehr aufgeregt und schrieb an ihn einen Brief, durch den er seine Sympathie zu gewinnen suchte, und in welchem er sagte: wenn du mich benachrichtigt hättest, wäre ich dir gewiss behülflich gewesen.» Und in einem anderen Abschnitt des Briefes sagte er: haben wir dich nicht als Kind bei uns erzogen? Und hast du nicht viele Jahre deines Lebens bei uns zugebracht? Und dennoch hast du jene That begangen!»5) Hierauf antwortete Muḥammad b. Tugg u. a. den Brief des Emirs Gott lasse ihn lange leben und was er aus dem Qur'ân recitirt, habe ich verstanden. Meine Antwort ist die des Moses, welcher vorzüglicher war als der Emir und ich: darum flüchtete ich vor Euch, weil ich Euch fürchtete!») Als ar-Râšidî, der Emir von Ramla, von dem Anrücken Muhammads hörte, ergriff er die Flucht und verliess sein Haus, so ausgestattet wie es war, und das meiste seiner Habe, deren Muḥammad sich bemächtigte. ar-Rašidî wurde dann zum Präfekten von Damaskus

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1) Badr b. Ğuff, der Onkel des Muḥammad b. Tugg?

2) Im Jahre 316 (=928/9), sieh Ibn Hall. 1. c. Abû '1-Mah. Ila p. Po sagt über Muḥammads Zerwürfnisse

وقع بينه وبين تكين وخرج من مصر مختفيا الى mit Takin and seine Flucht aus Agypten kurz and bindig الشام

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ernannt) und Muḥammad b. Tugg erhielt vom Chalifen al-Muqtadir einen Brief, der ihn als Präfekten von Ramla bestätigte). Kurz darauf im Gumâdâ II 319 3) wurde Muḥammad als Präfekt nach Damaskus versetzt. Dann brach Bušrâ al-Hadim, der Page des Mu'nis, auf gegen Damaskus. Als er sich der Stadt näherte, schickte Muḥammad b. Tuğğ eine Botschaft an ihn mit dem Erfolge, dass sie zusammenkamen und unter einander Frieden schlossen. Später zog jedoch Bušrâ den Streit vor, wurde aber geschlagen und gefangen zu Muḥammad gebracht und starb nach einigen Tagen). Muḥammad, den man in Verdacht hatte ihn vergiftet zu haben, bemächtigte sich seines Eigenthums und nahm die rašidischen, bušrânischen und takînidischen Truppen und die der Leibwache in seine Armee auf. Auch die Brüder Muḥammads, 'Ubaidallâh, al-Hasan, al-Husain und Alî, trafen in Damaskus bei ihm ein, und am Tage des Arafa-Festes im Jahre 3195) wurde dem Muḥammad sein Sohn Abú 'l-Qasim Aunûğûr in Damaskus geboren. 6)

Muḥammad b. Tugg gewann allmählich immer grössere Macht in Damaskus und hörte hierbei nicht auf alles was Takin betraf, genau zu beobachten. Um seine Dankbarkeit für die Dienste, welche Muḥammad b. Ga far al-Qurți ihm geleistet hatte, zu zeigen, brachte er es dahin, dass al-Qurțî zum Steuerdirektor in Syrien und Ägypten ernannt wurde. In Bagdâd sprach al-Qurți seine Befürchtung aus, dass Muhammad b. Ali alMâdarâ'î fliehen würde, bevor er in Ägypten ankäme. Er schrieb deswegen an Takîn,

dieser möchte al-Mâdarâ'î bis zu seiner Ankunft festhalten. Auch wurde ein Polizei-Officier behufs dieses Zweckes von Bagdad aus abgesandt. Als Muḥammad b. Alî dies erfuhr, bat er Takîn, dieser möchte ihn wegziehen lassen, aber Takîn weigerte sich es zu thun. Nachher liess Muhammad b. Alî dem Takin Geschenke bringen und verehrte Halûb, der Mutter des Sohnes des Takîns, eine Perle im Werthe von 20,000 Dînâren und zwar mit dem Erfolge, dass sie ihren Herrn überredete ihn wegziehen zu lassen. Muḥammad b. Alî begab sich erst nach al-Qulzum 7), dann nach Aila und Madjan 7) und blieb dort. Inzwischen hatte al-Qurti Bagdad verlassen. Als er unterwegs war, fiel er einem Fussleiden anheim. Der Fuss wurde amputirt und er starb in Âna 3). Sobald Muḥammad b. Ali dies erfuhr, kehrte er nach Ägypten zurück, mächtiger als je 9).

Eines Tages, als Muhammad b. Tugg auf die Jagd ausserhalb Damaskus ausgezogen war, bemerkte er eine Taube und liess einen Falke los, welcher die Taube ergriff. Es erwies sich, dass die Taube einen Brief von dem Knappen des ar-Rašidî an einen Damaskener trug, und in dem Briefe stand: «bei dir sind genau 88,000 Dînâre noch rückständig. Nach Hause gekommen, liess Muhammad b. Tuğğ den Mann holen, verlangte das Geld und nahm es ihm ab. Der Mann aber schrieb hierüber an den Knappen ar

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p.

1) Vgl. den Bericht bei Arîb 109. 2) Vgl. Ibn Hall. 1. c., Abû 'l-Fidâ II p. 392. 3) Arîb 1. c. Ibn Hall. und Abû 'l-Fidâ 1. c. sagen: im Jahre 318. 4) Im Jahre 320 oder 321. 5) Am Donnerstag den 9. Dû 'l-Hiğğa 319. 6) Arab. Text p. ^, 6-12, 9, 26. 7) al-Qulzum ist nach Jâqât IV p. 1o9 ein Ort in der Nähe von Aila, d i. die bekannte Hafenstadt (bibl Elath) an der Nordspitze des nach ihr benannten älanitischen Meerbusens, jetzt Baḥr Aqaba, des nördlichsten Armes des Rothen Meeres. Madjan (bibl. Midian) lag oberhalb des älanitischen Meerbusens, sieh Jâqût IV, p. fol. 8) Ana liegt am rechten Eufratufer zwischen Raqqa und Hît. 9) Arab. Text p. 9, 19-25.

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Rašidîs und flüchtete sich nach Ägypten. Ein anderes Mal, als Muḥammad b. Tugg in seinem Diwân in Damaskus sass, sah er einem sudla (?) genannten Vogel, an welchen sich die Vorstellung anknüpft, dass der, über dessen Kopfe der Vogel dreimal kreist, das erlange, was er sich dabei wünscht. Als Muḥammad den Vogel über seinem Kopfe zum dritten Male schweben sah, soll er die Regierung über Ägypten gewünscht haben, und Gott liess ihn dies binnen kurzem erreichen 1).

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Am Mitwoch den 27.2) Sawwâl 320 (31. Oktober 932) verlor der Chalif Ga far alMuqtadir das Leben. Die Nachricht hierüber erschütterte Takîn, den Statthalter von Ägypten, derart, dass er erkrankte. Nachdem er noch dem neuen Chalifen al-Qahir gehuldigt und seinen Sohn Muhammad b. Takîn zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, starb er fünf Monate nach dem Ableben al-Muqtadirs, Sonnabend den 16. Rabi I 3213), und seine Leiche wurde nach Syrien ') gebracht. Als Muḥammad b. Takîn der Bestimmung seines Vaters gemäss die Regierung in Ägypten nun übernehmen wollte und bald darauf von dem Chalifen al-Qâhir die Bestätigung erhielt, wurde er von dem Steuerdirektor Muhammad b. 'Ali al-Mâdarâ'î daran verhindert, und es entstand ein Streit, bei welchem die Häuser al-Mâdarâ'îs nebst den Häusern seiner Familie verbrannt wurden. Die Truppen, welche ihren Sold vergebens verlangten, lehnten sich gegen Muḥammad b. Takîn auf3) und bei dieser Verschlimmerung der Lage zog er sich ausserhalb der Stadt nach Munjat al-Açbag und Bulbais ), wohin Muhammad b. Alî zu ihm Boten schickte und ihm sagen liess: geh weg aus Ägypten, denn der Sulțân hat mir die Regierung übergeben. 7). Zugleich liess al-Mâdarâ'î seine Truppen ausrücken und bezog vor den Thoren Fusțâțs ein Lager, wo er bis zum Ende des Monats Rabi' I blieb. Indessen rückte Ibn Takîn aus Damaskus, wohin er sich begeben hatte ), mit Truppen nach Ägypten herbei. Die Ägypter und Magribiner, welche mit ihrem Häuptling Abû Mâlik Ḥabaši b. Aḥmad as-Sulmi dem Mâdarâ'î zur Hilfe geeilt waren 9), versuchten Ibn Takin vergebens zurückzuhalten. Ibn Takîn siegte, zog in die Stadt ein und liess sich im Regierungshaus nieder, während Muḥammad b. Alî sich versteckte 10). Dann kam von al-Qâhir ein neues Schreiben, welches Ibn Takin als Statthalter von Ägypten bestätigte und den Leuten

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3) Vgl. al-Kindî, Tarih fol. 124b, al-Maqrîzî I, p. A, Abû 'l-Maḥ IIa, p. PP. Bei al-Halabî 4, p. 57; Sonnabend den 26. Rabî' I, welche Angabe von WUESTENFELD, Statth. 4, p. 21 schon berichtigt worden ist. 4) Genauer bei al-Maqrîzî 1. c. und Abû l-Maḥ. 1. c. nach Jerusalem. 5) al-Kindî 1. c., Ibn Haldûn III, p. f.; vgl. Statth. 4. p. 21.

6) al-Kindî 1. c., al-Maqrîzî 1. c.

7) Nach al-Halabi 1. c. wurde Muhammad b. 'Ali al-Mâdarâ'î im Jahre 321 durch ein Schreiben des Chalifen an die Stelle des Ibn Takin zum Statthalter ernannt

8) al-Kindî fol. 125, al-Maqrîzî 1. c.

9) al-Kindi fol. 125.

10) Vgl. den kurzen Bericht bei Ibn al-Atîr VIII p. P. (und Ibn Haldûn 1 c): ~~

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.Al-Mah. IIa, p وارسل له القاهر بالله الخلع وثار الجند بمصر فقاتلهم محمد وظفر بـهم

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unrichtig, dass Ibn Takin als Statthalter vom Chalifen nicht bestätigt wurde. al-Maqrîzîs Bericht über den Versuch

. فنعه المادراني : Ibn Takins in Agypten einzudringen lautet karz

vorgelesen wurde. Muḥammad b. Takîn war gerecht in seiner Verwaltung und suchte eifrig nach den Verwandten des Muḥammad b. 'Ali al-Mâdarâ'î. 1).

Inzwischen hatte Muhammad b. Tugg aus Damaskus Ali b. Muhammad b. Kilâ zu al-Qâhir mit einem Schreiben gesandt, worin er die Statthalterschaft von Ägypten für sich verlangte. al-Qâhir aber gewährte dies nicht, sondern sagte: ich habe schon Muḥammad b. Takîn zum Statthalter ernannt.» So stand die Sache, bis al-Qâhir geblendet wurde 2). Hierüber berichtet ein Schreiber, dass Ali b. Muhammad b. Kilâ ihm folgendes erzählt habe: al-Qahir weigerte sich Muhammad b. Tuġġ zum Statthalter zu machen. Nachdem er aber geblendet worden, ritt ich insgeheim zu einem von seinen Schreibern, gab ihm 10,000 Dirhem und bat ihn um ein Schreiben von al-Qahir mit der Ernennung des Muḥammad b. Tugğ. Er nahm das Geld und verfertigte mir die Urkunde, die ich an Muḥammad b. Tuğğ in Damaskus sogleich schickte, und Muḥammad seinerseits schickte die Urkunde nach Ägypten. Infolge dieses Briefes, welcher dem Muḥammad b. Ali alMâdarâ'î wegen seiner Feindschaft mit Muhammad b. Takîn viel Freude machte, wurde Muḥammad b. Tugg in den Kanzelgebeten in Ägypten als Statthalter genannt. Selbst aber blieb er in Damaskus. Seine Statthalterschaft dauerte nur einen Monat und zwei Tage 3). Dann kam am 9. Šawwâl 3214) das Schreiben al-Qâhirs mit der am Dienstag den 28. Ramaḍân) erfolgten Ernennung des Aḥmad b. Kaiġalag zum Statthalter von Ägypten, wo Kanzelgebete für Ibn Kaigalag verrichtet wurden, seine Stelle aber vertrat Abû 'lFath) Muḥammad b. 'Îsâ an-Nûšarî. Diese Ernennung bereitete dem Muḥammad b. 'Alî al-Mâdarâ't viel Freude, und die Macht des Muhammad b. Tugg verschwand, als wenn sie nie dagewesen wäre. Kaum hatte an-Nušari sein Amt angetreten, als ein Aufstand unter den Truppen ausbrach. Wegen des ausgebliebenen Soldes kehrte sich ihr Zorn besonders gegen den Steuerdirektor Muhammad b. Alî al-Mâdarâ'î, dessen Häuser sie niederbrannten, während er sich selbst versteckt hielt. Am 13. Rabî I 322 erschien plötzlich Ibn Takîn aus Palästina und machte trotz dem Widerstande des Muḥammad b. 'Alî Ansprüche auf die Statthalterschaft. 7) Es bildeten sich zwei Parteien, eine für Ibn Takîn

1) Arab. Text p. §., 6—12, 18—22.

2) Diese Angabe sowie die folgende Erzählung von der Ernennung des Muhammad b. Tugg zum Statthalter von Ägypten auf Grund einer verfälschten Urkunde nach der Entthronung al-Qâhirs, die erst am 6. Ğumâdâ I 322 (= 24 April 934) erfolgte, kann nicht richtig sein. Vielmehr wurde Muḥammad trotz der anfänglichen Weigerung al-Qahirs später dennoch von ihm selbst zum Statthalter ernannt und zwar schon im Ša bân oder im Ramaḍân 321. Abû'l-Maḥ. IIa p. Po rechnet die 32 Tage der Statthalterschaft Muḥammads von den letzten Tagen des Ša bân zu den letzten Tagen des Ramaḍân, al-Kindî fol. 125 dagegen und al-Maqrîzî I, p. Ʌ von 7. Ramaḍân bis 9. Ša wwâl. Vgl. das Folgende und Statth. 4 p. 22 mit Anm. 1.

3) Arab. Text p. §., 12—18, 22-24.

4) Vgl. al-Kindî 1. c., Ibn Hall. n° v...., al-Maqrizî I p. ^, Abû 'l-Maḥ. IIa p. Po^ (auch p. Po ist mit zu schreiben). 5) al-Ḥalabî 4 p. 57. Abû 'l-Maḥ. 1.c.:n, is oo.

لسبع anstatt

6) al-Kindî l. c., al-Maqrîzî 1. c., Abû 'l-Maḥ. 1. c.

7) al-Maqrîzî I p. A f. Wenn Abû 'l-Maḥ. II p. Po Zeile 5 Ğumâdâ I hat, so muss dies für Rabi' I verschrieben sein, und wenn WUESTENFELD, Statth. 4 p. 22 sagt, dass Ibn Takîn aus Palästina am 13. Ğumâdâ I wieder in Fustât erschien und behauptete, dass er von ar-Râḍi zum Statthalter ernannt sei, so kann dies nicht richtig sein. Den erstens, wenn auch Ibn Takin in einer Woche nach der am 6. Gumâdâ erfolgten Thronbesteigung

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