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durch irgend ein Gepolter beunruhigt wurde, entbrannte er in Zorn, wie folgender Vorfall zeigt. Der šâficitische Rechtsgelehrte und Richter Abu Bakr Ibn al-Had d â d1), der mâlikitische Richter Bakr b. Muḥammad 2) und Abdallah b. Walid geriethen eines Tages in der Wohnung al-Ihšids in Streit und machten viel Lärm. Als sie sich endlich entfernten, sagte al-Ihšid: es fehlte, bei Gott, nur wenig, so hätte ich ihnen ihre Turbane abnehmen lassen!») al-Iḥšîd wird von einigen als ein entschlossener, kühner und muthiger Mann bezeichnet, der sich im Kriege sehr umsichtig erwiess '), während andere ihn einen Hasenfuss nennen 5). Ausser der Armee, die sich auf 400,000 Mann belief, hatte er eine Leibwache) von 8,000 Mamlûken, von denen jede Nacht 2000 Wache hielten. Wenn er sich auf der Reise befand, war sein Zelt von zahlreichen Eunuchen umstellt, aber dennoch hielt er sich nicht für sicher, so dass er in eins der Zelte seiner Kammerdiener schlüpfte um darin zu schlafen 7).

al-Ihšid war heftig, launenhaft und wenig rücksichtvoll. Oft verstieg er sich zu übereilten Handlungen, die er jedoch bald wieder gutzumachen sich bemühte. Eines Tages wurde er über den Sänger Muqbil, einen Sklaven al-Muwaffaqs, aufgebracht und liess ihn einkerkern. Als jedoch nach einer Zeit der Rechtsgelehrte Abu Bakr b. al-Ḥaddâd Fürbitte für den Sänger einlegte, nahm er diese an und liess, nachdem Ibn al-Ḥaddâd sich verabschiedet hatte, Muqbil holen und sagte zu ihm: «bei den Grabmal des Tuġġ,

1) Abu Bakr Muḥammad b. Aḥmad b. Muḥammad b. Ğa'far al-Kinânî, genannt Ibn al-Ḥaddâd, der šâfi'itische Rechtsgelehrte, war am 24. Ramaḍân 264 (30. Mai 878) geboren und starb im Jahre 345 oder 344, sieh Ibn Hall. n° of (SLANE II p. 602 ff), as-Sujîțî I, p. §v', II p. .. al-Kindî erzählt in Ahbâr quḍât Miçr. fol. 219b, dass Ibn al-Ḥaddâd ☺l>Kij ġ, und führt folgende auf ihn gedichtete Verse von einem nicht genannten Verfasser an:

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5) Muḥammad b. Abdalmalik al-Hamadânî bei Ibn Hall. 1. c.; vgl. arab. Text p. 1o, 19 und oben

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6) Anführer der Leibwache (,) al-Iḥšids waren nach al-Kindi, Tarih Miçr: Said b. Utmân bis zu seinem Tode am 15. Çafar 328, Badr (al-Kabîr) bis zum 21. Ğumâdâ I 329, Šâdin bis zum 6. Ša bân 328, 'Alî b. Subk bis zum 21. Rabî II 329, al-Husain b. 'Alî b. Ma'qil bis zum 15. Rağab 329, LA? bis zum 4. Du'l-ḥiğğa 329, "Alî b. Subk zum zweiten Male bis zum 6. Ramaḍân 330, Aḥmad b. Mûsâ b. Zagla mân bis zum 8. Ğumâdâ I 331, Muḥammad b. Dawûd bis zu seinem Tode am 23. Ğumâdâ I. 332, Muzaffar b. al'Abbâs bis zum 24. Dû'l-qa'da 333, Lu'lu' (vgl. Ibn al-Atîr VIII, p. 246) bis

zum 15. Dû 'l-hiğğa 334 und Alî b. Subk zum dritten Male bis zum Tode al-Ihšîds.
7) 1bn Hall. 1. c., al-Makîn p. 219, Abû'l-Maḥ. 1. c. p. v, al-Ḥalabî 4, p. 58, Statth. 4, p 27.

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ich werde dich nicht ins Gefängniss zurückschicken, denn der Gerechtslehrte Ibn alHaddad hat Fürsprache für dich eingelegt. Nimm also deine Zither und geh hin und singe ihm etwas vor!» Muqbil nahm die Zither, begab sich zu Ibn al-Haddâd, dankte ihm und sagte: «bei den Fürsten ist etwas geheimnissvolles; so zum Beispiel habe ich nun einen Befehl erhalten, aber, bei Gott, ich weiss nicht, wie er auszuführen sei!> Ibn al-Haddad sah sofort ein, worum es sich handelte, und sagte: «bei Gott, ich habe nur in den Höfen der Menschen vom Dache aus davon gehört». Dann kehrte Muqbil zu al-Iḥšid zurück und theilte ihm die Antwort des Ibn al-Haddâd mit 1). Im Jahre 326 kamen die Mâlikiten und Sâfi iten nach Fusțâț zurück, um in der Alten Moschee ihre Disputationen zu halten, wo die Mâlikiten und Šâfi'iten je fünfzehn, die Ḥanîfiten drei Abtheilungen hatten. Als ihr Streit das Maass überschritt, schickte al-Iḥšid hin und liess ihre Binsenmatten und Kissen wegnehmen und die Moschee verschliessen und erlaubte sie nur zu den Gebetzeiten zu öffnen. Nach einiger Zeit gestattete er jedoch den streitsüchtigen Gelehrten infolge ihrer Bitten in die Moschee zurückzukehren 2). In diesem Zusammenhang mag erzählt werden, wie al-Iḥšid einen šâfiitischen Gelehrten behandelte. In Ägypten lebte ein Justirer Namens Abû 'l-Qâsim b. Amr b. Nâfi, der aussätzig war und einen Sohn, Abû Ga far, hatte. Dieser hatte mehrere Jahre in Irâq šâfi'itisches Recht studirt und war dann nach Damaskus gekommen, wo er von dem Rechtsgelehrten Abû Ali b. Muḥammad aç-Çûrî dem Iḥšiden vorgestellt wurde. Hierüber erzählt Abû Ga far selbst: al-Iḥšid sagte zu mir:,dein Vater ist aussätzig? Ich sagte: „ja. Dann fragte er wessen Rechtssystem folgt er? Ich sagte:,dem System aš Sâfi is. Dann fragte er:,was bedeuten die Worte al-Muzanis: 3),ich gebe dies als einen Auszug aus den

«

Aussagen aš-Šâfi îs und als ein Resümé seiner Ansicht». Dies aber war eben meine Spezialität, und, nachdem ich den Sinn der Worte erklärt hatte, setzte al-Iḥšid mich über die Schulen Phöniciens» 1). Als al-Iḥšid im Jahre 333 sich aufmachte, um nach Syrien zu ziehen, und den Kâfûrischen Park am Platze des jetztigen Kairos 5), wo er damals residirte, verliess, erschien vor ihm ein Mann Namens Masûd der Seifensieder und fing an sich über irgend ein Unrecht zu beklagen. al-Iḥšîd, der in diesem Vorfall ein schlimmes Vorzeichen erblickte, liess sofort den Mann ergreifen und ihm fünfzig Hiebe geben. Als der Mann keinen Laut von sich gab, sagte al-Iḥšîd: «das ist ein Schlaumeier», bis Kâfûr ihn darauf aufmerksam machte, dass der Mann tot war. Durch diesen Vorfall wurde al-Iḥšid so unangenehm berührt, dass er die Abreise lästig fand und in den Park zurückkehrte. Dann liess er der Familie des Seifensieders 300 Dînâre geben und veranstaltete eine grossartige Leichenbestattung des toten °). - Ein Ägypter

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3) Abû Ibrâhîm Ismâ'il b Jaḥjâ al-Muzanî, aš-Sâfi'îs bedeutendster Schüler in Agypten, gestorben in dem Alter von 89 Jahren den 24. Ramaḍân 264 (= 30. Mai 878), sieh Kairo III p. v, BROCKELMANN I p. 180. 4) Arab. Text pp. ., 23—~, 4.

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erzählt: «als al-Ihšid einst auf einer Strasse in Ramla wanderte, rief eine Frau von einem Dache zu ihm: 0 Emir, richte deine Aufmerksamkeit auf mich, weil du einmal vor Gott stehen wirst!» Als al-Iḥšid dies gehört, stieg er schnell vom Pferde und befahl, auf sein Schwert gestützt, dass die Frau zu ihm gebracht werde. Aus Furcht war aber die Frau heruntergefallen, und als man sie vor ihn gebracht hatte, fragte er, was sie wünsche. Die Frau sagte: «mein Sohn, ein bartloser Junge, ist mir entzogen worden». Dann liess al-Iḥšid den Knaben aufsuchen und übergab ihn der Frau nebst einem Beutel mit hundert Dînâren und sagte: nimm deinen Sohn und diesen Beutel; vielleicht wird Gott sich meiner in meiner Erniedrigung erbarmen! 1).

al-Ihšid hörte der Lesung des Qur'âns gern zu, wobei er zu weinen pflegte 2). In den Monaten Rağab, Ša bân und Ramaḍân wohnte er regelmässig dem Freitagsgebet in der Alten Moschee und ebenso jeden Abend der Recitation des Qur'âns und dem Gebete bei; sonst pflegte er den Gottesdienst in der Moschee des Aḥmad b. Tûlûn zu verrichten 3). Er war der erste, in dessen Gefolge, wenn er Abends zu der Moschee ritt, von Maulthieren getragene Lichte und Matratzen zu sehen waren 4). Ein Scheich erzählt, dass, als al-Iḥšid einst am Abend des 29. (Ramaḍân) das Fasten brach und aus Trägheit die Recitation des Qur'âns vernachlässigen wollte, eine Sklavin zu ihm gesagt habe: «bleibe nur zurück, und ich werde morgen in deinem Namen zehn Sklaven freilassen.» al-Ihšîd aber sagte: «zehn Sklaven? Wehe dir! Vielleicht giebt es in dieser Nacht einen frommen Mann, welcher bei Gott eine Stellung hat und welcher in seinem Gebet sagt: ,0 Gott, vergieb uns allen!' und vielleicht werde ich unter ihnen mitbegriffen sein.» Dann kleidete er sich, ritt zu der Alten Moschee und wohnte dem Gebet und der Recitation des Qur'âns bei 5). Wie auch dies Geschichtchen beweist, hatte al-Iḥšid grosse Hochachtung vor frommen Männern und mass ihren Gebeten grosse Kraft bei. Oft ritt er zu solchen Personen und liess sie für sich beten. Der Scherif und Genealog Muslim b. 'Ubaidallâh al Husainî ) erzählt: ich hatte den Iḥšiden auf einen frommen Mann Namens Ibn al-Musajja b. hingewiesen, worauf wir zu diesem ritten und al-Iḥšîd ihn zu beten aufforderte Auf dem Rückweg sagte er zu mir: «komm, so werde auch ich dir einen Frommen zeigen!» Dann begaben wir uns zu A bû Sulaimân b. Jûnus, einem alten höflichen Mann, der auf einer Rohrmatte sass. Nachdem al-Iḥšid Platz auf der Rohrmatte genommen, bat er den frommen Mann ihm etwas vorzulesen. Dieser führte seine Hand unter die Matte, nahm ein parfümirtes, reines Tuch hervor, bedeckte sie damit und las ihm vor. Als wir weggingen, versicherte al-Iḥšid, dass er nie einen angenehmeren Mann gesehen habe, und sprach seine besondere Zufriedenheit über das parfümirte Tuch aus 7). Von der religiösen Gesinnung al-Iḥšids zeugt auch folgende Anekdote. Ein Mann aus Irâq stieg eines Tages

1) Arab. Text p. 9, 19-24.

4) Ibid. p. o, 5 f.

2) Ibid. p. pv, 7.

3) Ibid. pp., 5 ƒ., Po, 3—5.

5) Ibid. p. 39,15-19.

6) Für Abu-Ğa'far Muslim b. Ubaidallâh Ibn Tâhir al-Husaini al-'Alawi sieh Ibn Hallikân n°. ¡~) (SLANE

I p. 332 Anm.), as-Sujûtî II p. Jo und unten unter Kâfûr.

7) Arab. Text pp., 22-, 3.

auf den Zemzem Brunnen in Mekka empor und sprach mit lauter Stimme zu dem versammelten Volke: «ich bin ein fremder Mann; gestern erschien mir der Gesandte Gottes und sagte zu mir: «reise nach Ägypten und besuche Muḥammad b. Tuġġ und sage ihm von mir: er soll Muḥammad b. Alî al-Mâdarâ'î entlassen, denn er hat meinem Sohne Schaden zugefügt! Als nun die Karavane nach Ägypten auf brach, reiste der Mann mit nach Ägypten, erhielt Zutritt zu al-Iḥšid und brachte ihm sein Anliegen vor. al Iḥšîd fragte ihn, wie viel er für die Reise nach Ägypten ausgegeben habe, und als der Mann antwortete, er habe hundert Dînâre auf die Reise verwendet, sagte al-Ihšid: «nimm hier von mir hundert Dînâre, kehre dann nach Mekka zurück und schlafe in demselben Platze, wo du den Gesandten Gottes sahst, und wenn du ihn wieder zu sehen bekommst, so sage zu ihm: «deinen Auftrag an Muhammad b. Tuğğ habe ich ausgerichtet; dieser sagte, dass er noch eine so und so grosse Summe von ihm (Muḥammad b. Alî al-Mâdarâî) zu verlangen habe und ihn entlassen werde, sobald er diese Summe erhalten hat» Als der Mann auf diese Worte al-Ihšids erwiederte, dass kein Scherz in Bezug auf die Aussage des Gesandten Gottes zulässig sei, und dass er die Worte al-Ihšids dem Propheten genau mittheilen würde, und sich zur Abreise aufmachte, hielt al-Ihšîd ihn zurück und bewog ihn die Abreise zu verschieben, bis er Muhammad b. Alî entlassen haben würde, was kurz darauf geschah 1). Aus religiösen Gründen liess al-Ihsîd einst die Spielhäuser in Ägypten niederreissen und die Hazardspieler vor sich bringen. Unter diesen war ein alter Mann von gefälligem Aussehen. al-Iḥšid fragte: ist dies auch ein Spieler?» Man antwortete, dass er ein Spieler war, der al-Muṭammi genannt wurde und auf dessen Veranstaltung das Spielhaus gebaut worden war. Diesen Namen hatte er erhalten, weil er einst, als er all sein Geld im Spiele verloren hatte und von seinem Mitspieler das Spiel fortzusetzen aufgefordert wurde, seinen Mantel, sein Hemd und alle anderen Kleider der Reihe nach bis auf die Schuhe verspielte und manchmal noch ein Anlehen machte, um das Spiel fortsetzen zu können. Als al-Ihšîd dies hörte, musste er lachen, aber zu dem Manne sagte er: »kehre reuig zum einzigen Gott von diesem Wandel zurück!» und als der Mann dies zu thun versprach, liess al-Ihšîd ihm eine Kleidung, einen Mantel und tausend Dirhem geben und befahl, dass er monatlich zehn Dînâre bekommen sollte. Eifrig dankend wollte der Mann sich schon entfernen, als al-Iḥšîd plötzlich ihn ergreifen, ihm die Geschenke abnehmen und hundert Hiebe geben liess, worauf der Mann entlassen wurde 2). al-Iḥšîd wird als ein Processirer 3) bezeichnet. Im Jahre 323 war ein Theil der christlichen Kirche des Abû Šanůda ') in Fusțâț zerfallen, und die Christen schenkten ihm eine Geldsumme, damit er den Wiederaufbau der Kirche gestatte. al-Ihsîd aber gab zur Antwort, dass sie die Entscheidung der Rechtsgelehrten einholen sollten. Ibn al-Ḥaddâd 3) entschied, dass die Kirche nicht neugebaut werden dürfe, und denselben Bescheid gaben die Mâlikiten, während Muḥammad b. Ali entschied, dass es ihnen zukomme die Kirche

1) Arab. Text p. No, 6-18; vgl. oben p. 51.

2) Ibid. p., 14-23.

4) Vgl. al-Maqrîzî II, p. off.

.ذ. سياسة ومرافعة (3)

5) Vgl. oben p. 60, Anm. 1.

wenn «

niederzureissen und wieder aufzubauen. Als diese Entscheidung unter den Leuten bekannt wurde, wollten sie sein Haus verbrennen und ihn selbst töten, so dass sein Urtheil ihn gereute und er genöthigt war, sich versteckt zu halten. Es entstand ein Auflauf, wobei die Strassen verrammelt und die Kirche abgesperrt wurden. Als al-Ihšîd dies erfuhr, brach er in Zorn aus und sandte eine grosse Schar Soldaten unter Kâfûr, Munġiḥ und Šâdin und befahl ihnen bis nach der Moschee Abdallâhs heranzurücken. Zu der Moschee angelangt, trafen sie eine grosse Menschenmenge, welche sie mit Steinen bewarf, und zogen sich darauf nach eingeholter Order von al-Iḥšid zurück. al-Ihšîd liess nun Ibn al-Haddâd holen, befahl ihm zu der Kirche zu reiten und sagte: die Kirche aufrecht bleibt, lass sie, wie sie ist, und wenn sie gefährlich ist, zerstöre sie auf Grund des Fluches Gottes!» Ibn al-Haddâd nahm den Baumeister Ali b. Abdallah al-Bawwâš mit sich, wurde, nachdem er den Christen seinen Auftrag dargelegt hatte, in die Kirche hineingelassen, liess alle Christen austreiben und ging mit dem Baumeister in die Kirche hinein. Als er zum Altar kam, sagte er: «dies ist der Platz, worauf sich das Wort Gottes bezieht: «beinahe wären seinetwegen die Himmel zerrissen und hätte die Erde sich geöffnet und wären die Berge eingestürzt, über die Behauptung, dass Gott einen Sohn gezeugt habe» '). Dann nahm der Baumeister eine Kerze in die Hand und untersuchte genau die Kirche und sagte: «die Kirche wird in ihrem jetztigen Zustand fünfzehn Jahre stehen; dann wird ein Theil einstürzen, dann wird sie noch vierzig Jahre stehen bleiben, bis sie gänzlich zusammenstürzt». Auf Grund dieses Urtheils liess al-Ihšîd die Kirche bleiben wie sie war 2).

Die grössten Fehler al-Iḥšids waren seine unersättliche Habgier und sein Geiz, welche Eigenschaften al Iḥšids unter den Leuten allgemein bekannt waren. Der oben genannte Verfasser Muḥammad b. Mûsâ Ibn al-Ma'mun 3) hob in der Biographie al-Iḥšids seinen Geiz hervor, und der Dichter Abú 'l-Qâsim Said, genannt Q âdî 'l-Baqar, mit welchem al-Iḥšîd sich öfters zu unterhalten pflegte, wagte es mit ihm wegen seines Geizes zu scherzen, indem er aus Ironie ihn mit den Barmakiden gleichstellte 4). Ein Mann, der offen dem Iḥšiden dessen Geiz und ausserdem auch seine Feigheit vorhielt, war der Vezier Muḥammad ar Rûdabâri, von dem schon oben erzählt wurde 5). Viele Anekdoten werden erzählt, welche die Habgier al-Ihšids bezeugen 6). Einige mögen hier wiedergeben werden. Als al-Iḥšid im Jahre 329 von dem Feldzuge gegen Ibn Râ'iq zurückgekommen war, veranstaltete Muḥammad b. 'Ali al-Mâdarâ'i in seinem Garten für ihn und die Truppen ein Fest und suchte ihn durch allerlei Vergnügungen zu zerstreuen. Unter anderem setzte Muḥammad b. al-Husain vor ihn zwei Schüsseln, die eine voll von Dînâren, die andere voll von Dirhems, damit er das Geld zerstreue. al-Ihšîd aber nahm die Schüssel mit den Dînâren für sich selbst und zerstreute nur die Dirhems. Als er aufbrach, liess Muḥammad b. al-Husain ihm alle Teppiche und Geräthe, die er im

1) Sûra 19, 92 ƒ.

3) Sieh p. 13.

5) Arab. Text p. o, 18 f., oben p. 43.

2) Arab. Text pp., 23-, 14.

4) Vgl. arab. Text p., 16-21.

6) Vgl. arab. Text P. , 6—14.

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