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Druck von J. Kreuzer in Stuttgart.

Vorrede zur ersten Auflage.

Wiemand wird eine Literaturgeschichte der deutschen Prosa, auch nur im Umriß, von einer Vorrede zu dieser Sammlung erwarten. Vielmehr rechtfertigen oder entschuldigen gerade die vorzüglichen Werke in jenem Fache, welche die neueste Zeit uns gebracht hat und noch bringt, die immer aufs Neue ihnen zur Seite tretenden Beispiel- und Mustersammlungen.

Als eine solche, auf den Lehrzweck ebensowohl berechnet, als auf den Selbstunterricht und den freien, geistigen Genuß, kündigt sich auch dieses Buch an, obgleich es sich an kein bestimmtes jener neuesten Werke anschließt. Bei der Auswahl der Stücke ist der Verfasser ungefähr von den gleichen Grundsäßen geleitet worden, wie bei seiner poetischen Mustersammlung (Leipzig, Weidmann, 1te Aufl. 1835, 4te 1857): er wollte auch hier das Beste, Edelste jeder Periode, seit Festseßung der modernen Sprachformen, in ganzen Auffäßen oder in Bruchstücken geben, die so viel als möglich sich zugleich als ein Ganzes dars stellten; wollte in einer Zeit, in welcher die Wissenschaft zu so großem Theile einer Entwicklungstheorie huldigt, nach welcher jede Wahrheit allmählich zur Unwahrheit, und jede Unwahrheit zur Wahrheit wird, thatsächlich daran erinnern, daß der menschliche Geist, und mithin auch die Literatur, von jeher, auch außer seinen logischen und dialektischen Gefeßen, Urwahres und Ewiges, nur so oder anders ausgeprägt, besessen und hervorgebracht hat. Daß bei einer solchen Wahl dennoch

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