Opig. Der Gunst zur Gottesfurcht. So ward vor dieser 1 د. Zeit Der frommen Brüder Paar vor Etna auch befreyt, Das Reichthum ihrer Pflicht. O eine schöne Waar, Ein Feuer wahrer Treu, versichert vor den Flammen, Indem die Felder nun mit Pech und Schwefel bras Die Luft im Feuer steht, die Büsche hin und her Meer Die Wellen in sich schluckt, indem des Nachts die Ster Die Sonn' im Tage zagt: steht alle Welt von fernen, An dem der höchste Vogt soll Recht und Urtheil hes. Wir haben diesen Wahn, es sei der Feuerregen, Des Landes bester Ruhm und Zier, Parthenope, tern; Die Thiere fürchten sich; des Volkes Herzen zittern. Der Der klagt die Seinigen, und jener fremde Noth, Opitz. von v. Haller. von Haller. 359. -- S. B. II. S. Die didaktischen Stellen seines, `berühmten Gedichts, die Alpen, haben freilich mehr Werth, als die mahlerischen, obgleich jene nur zur Hebung und Verschönerung dieser leßtern bestimmt waren. Der Dichter fühlte selbst die Unbehülflichkeit des Ganzen, und · den Zwang, den er sich durch die Wahl der zehnfylbigen Stros phen, und durch den Vorsaß auferlegt hatte, in jede dieser Strophen ein besondres Gemåhlde einzufassen, und ihrem Schlusse jedesmal einen besondern Nachdruck zu geben. Auch fürchtet er, daß man in der Diktion dieses Gedichts, noch manche Spuren des Lohensteinischen Geschmacks wahrnehmen werde. Ift dieß der Fall, so haben doch freilich diese Spuren das Gepråge der bessern, und nicht ganz verz werflichen lohensteinischen Manier. Völlig frei davon aber ist folgende Stelle, die eine schöne Schilderung der Alpenbes wohner und ihrer Lebensart, in den verschiednen Jahrszeis, ten, enthält. Aus dem Gedicht: Die Alpen. Entfernt von eitlen Tand der mühsamen Ges Wohnt hier der Seelen Ruh, und flieht der Städte Ihr thatig Leben stårkt der Leiber reife Kräfte, Kein geiles Eiter fåult, kein welscher Koch versäuret, So bald der rauhe Nord der Lüfte Reich verlies v. Haller. ret, ind ein belebter Saft in alle Wesen dringt, Wann sich der Erde Schooß mit neuem Schmucke zies ret, Den ihr ein holder West auf lauen Flügeln bringt; Woraus noch kaum das Eis mit trüben Strömen Und eilt den Alpen zu, fließt, das erste Gras zu finden, Wo kaum noch durch den Schnee der Kräuter Spike sprießt *) Das Vieh verläßt den Stall, und grüßt den Berg mit Den Frühling und Natur zu seinem Nußen kleiden. Wenn kaum die Lerchen noch den frühen Tag bes Und uns das Licht der Welt die ersten Blicke giebt, Er treibt den trågen Schwarm, von schwer beleibten Mit freudigem Gebrüll, durch den bethauten Steg, Und måhn das zarte Gras, mit scharfen Zungen weg; *) Im Anfange des Maimonats brechen, aus den Städten und Dörfern, die Hirten mit ihrem Vieh auf, und ziehen mit einer eigenen Fröhlichkeit erst auf die niedrigen, und im Brachmonat, auf die höhern Alpen. **) Ein Kraut, das in den Weiden allen andern vorgezoz gen wird. Sefeli foliis acute multifidis umbella purpurea. Enum, Helv. p. 431. v. Haller. Er aber seßet sich bey einem Wasserfalle, Wann der entfernte Strahl die Schatten nun Und Phobus müdes Licht sich senkt in kühle Ruh, Der Kinder froh Gewühl frohlockt und spielt um ihn. Wann nun von Titans Glanz die Wiesen sich ents zünden Und in dem falben Gras des Volkes Hoffnung reift; Eh noch Aurorens Gold der Berge Hdh durchstreift. Ein lieblicher Geruch aus tausenden vermenget, Und ein frohlockend Lied begleitet ihre Reise. Bald, wann der trübe Herbst die falben Blätter Und sich die kühle Luft in graue Nebel hüllt, |