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Jakobi. Mit ihren Keulen in der Hand;
Wo Liebesgötter, unbekannt,
Von eurer Cypria verbannt,

Auf unwirthbaren, rauhen Höhen,
Gehüllt in Tigerhåute, gehen;
Wo sie kein Mädchen schalkhaft grüsst,
Wo, selbst im Munde junger Schönen,
Der zårtlichste von ihren Tönen
So rauh noch wie die Gegend ist;
Da seht ihr einst in Myrtenhainen
Die sanftgewordne Schåferin, ›
Gelehrt von einer Huldgöttin,
An einem Venusbilde weinen.
Da trågt die kriegerische Schaar
Von Jünglingen, der Schönheit Bande,
Und kniet im seidenem Gewande.
Da höret das bekränzte Jahr,
Im Frühling, neue Melodien,
Und das, was eine Wüste war,
Låsst für den Dichter Rosen blühen.

Er kommt. O! göttlicher Gesang,
Ich höre schon der Saiten Klang!
Zum Priester weihen ihn die Musen;
Es macht der Gott von Amathunt
Ihm alle seine Thaten kund;
Euch singt er am geliebten Busen.
Wie um ihn her Månaden stehn!
Berauscht sieht er den Gott Silen.
Nun tobt in ihm ein kühnes Feuer;
Nun preiset er die Tugend schön,
Bezähmt des Wahnes Ungeheuer,
Und hört im Schooß der Unschuld nicht,
Was niedrige Verläumdung spricht.
Ihr Götter! ihm gebt diese Leier.

Der alte Schiffer unterbrach

Den edeln Schatten. Amors Brüder
Sahn ihm noch lang' am Ufer nach,
Und dachten an die neuen Lieder.

Schon

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Michaelis.

Michaeli s.

S. B. I. S. 61. B. II. S. 227.

Vor mehrern, und

zum Theil leichtern Episteln von ihm, zeichnen sich vornehmlich die sechs Briefe aus, die er nicht lange vor seinem Tos de periodisch herausgab. Zwar verlässt er darin gemeiniglich den Ton des Briefes, und fållt in den satirischen, der seis nem Genie vorzüglich eigen war, und dessen Stärke, Fülle und Originalitåt den Leser für manche Härten und Ungeschmeidigkeiten seines Ausdrucks schadlos hält.

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Die Wahrheit, Freund, und eine Seifenblase,
Zerfahren in der Hand! Exempli gratia,

Was ist der Mann im Mond? Mit seinem besten
Glase

Fand kein solch Ding Hevel *) in ganz Lunatika.
Nur mit genauer Noth entdeckte meine Base,
Die neulich durch die Sonntagsbrille sah,
Drei Löcher und ein Pläßchen für die Nase!
Wahrhaftig, hått ich nicht, aus Wielands Diogen,
Von sichrer Hand, daß einer ihn gesehn:

Ich zweifelte bei meiner Ehre,

Ob gar ein Mann im Monde wåre!

Das runde Ding, in dem er hausen soll,

Ist freilich groß genug. Zwölftausend Patagonen, Beim Herkul! fülltens kaum, mit Zeug und Sattel voll.

Und, traun! ein einzler Mensch kann nicht geräumer

wohnen!

Nur,

*) Ein berühmter Aftronom, deffen Selenographie bes

kannt genug ist.

Nur, daß es just ein Mann ist, find' ich schlau!
Wir alle würden eh das kleinste Dachsloch wählen,
Als, in dem ungeheuren Bau

Des lieben, leeren Monds, uns eine Stunde quålen.
Doch welche Schöpfung selbst reicht hin für eine Frau?
Und gleichwohl, ihren Puß nach Würden auszuzäh;

len,

Wo kann ihr minder Plaß, als in dem Monde fehlen?
Zwar, von den Damen unsrer Zeit
Wünscht' ich mir eben nicht, daß sie den Einfall håtten!
Sie sind zu schön, sich in den Mond zu betten.
Es giebt ja wohl, im Reich der Möglichkeit,
Ein anders Mittelding von Grazie und Faune,
Das besser in dem Mond gedeiht.

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nur zum Beispiel Eins

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Fir! Herr Apoll, das Flugwerk eingehångt! Die Reise geht in Mond! Wie hålts?

Greifen?

Aus einem Blaserohr gezwångt,

Auf gutes Glück, den Paß hinanzupfeifen:

Ist eine Motion, bei der man sich bedenkt;

gebrichts an

Und über Kopf und Hals vielleicht herab zu kollern,
Noch eine von den ungleich tollern.

Kraft meiner Kunst, als Dichter, dürfte zwar
Ein einzger braver Reim das rechte Tempo fassen:
So berstete die Luft; und mich mit Haut und Haar,
Empfingen långst Terassen an Terassen,

Auf Stuffen von Topas, vielleicht von Demant gar;
Bis meine Wenigkeit in loco tuto war.

Doch alles das ist mir zu wenig wunderbar.

Zwölf Geister, in der Kunst der Feen unterwiesen,
Sind nicht zu viel verlangt, wenn man nicht oft fie

plagt

Nur einmal, Freund, nur einmal will ich niesen; Husch, bin ich in den Mond, eh jemand Prosit sagt!

Nun! hab' ichs nicht gedacht?

vor der Scheibe.

Dein Wunder, Köpken, sollst du sehn!

Da steh' ich

Michaelis..

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michaelis., Ist das ein Bau! so rund, so wohl bei Leibe,
So kreidenweiß, es kann nichts drüber gehn!
Doch, eh ich Dir ́die Schaale viel beschreibe,
Kann ich was klügres thun. Leb’ ́ wohl! auf Wieders
Fehn!

So war ich denn im Mond.

zu wissen,

Daß wirklich hier die Laune wohnt.

Kund allen und

Noch Jungfer, sagt man in dem Mond,
Und, außer ein Paar Ziegen Füßen,
Ein Püppchen, in der That, zum Küssen.

Die großen, runden Löcher da,

Die meine liebe Base sah,

Sind, unter uns gesagt, drei Thüren:

Wodurch -vom Gabalis, traun, selber nicht ges

fannt

Gewisse Geisterchen zum Erdenkloß marschiren,
Wenn Dame Laune fie versandt.

Das oberste, zur rechten Hand,

Gehört den Grillen: nah bei diesem,

Das andre Loch, den Schnurren; wo ich stand

Der große Thorweg - den Caprizen.

Die Grillen, von dem Kopf gestachelt bis ans

Knie

Vielleicht bis an den Fuß, wenn wir den Reim schon håtten

Sind eine Art von Donnen Quirotetten;

Gesandt vom Mond in unsre Betten,

Die Damen von der Lethargie,

Die Herrn vom Hirnweh zu erretten.

Man fångt sie auf, als wie die Kletten,

Den Schnupfen, oder, Zevs weiß, wie?

Zur Nachtzeit segeln sie, auf goldnen Mückenblasen,
Dem lieben Mondschein angeleimt,

Uns Sublunaren in die Nasen.

Man wacht darüber auf: schläft ein: und hat gea

träumt.

Man

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