Sivut kuvina
PDF
ePub

Pfeffet.

Sind, gleich den Schaalen einer Wage,
Hier nie getrennt, und dieser neigt
Das Herz in seine rechte Lage,
Wenn es zu hoch im Glüce steigt.
Ein Leben voller Bonnetage ..
Taugt nur für Engel: Hüte dich
Dir eins zu träumen. Hullet sich
Dein Aug in Wolten; o! so weine
Sie auf mein Herz, verbirg mir keine:
Der Schmerz ist ja nicht neu für mich.
Und wenn Nie denk ichs ohne Beben
In dir der neue Trieb erwacht,
Der Mådchen auf ihr ganzes Leben
Beseligt oder elen inacht;
Dann meine Phåbe, dann erwähle
Mich zum Vertrauten deiner Seele.
Nicht streng, nur sorgsam will ich seyn,
Dein Herz vor Stürmen zu bewahren,
Und ihm die namenlose Pein
Des Streits mit Hang und Pflicht zu sparen.
Für deine Ruhe fürcht ich nichts
Bom eteln Weihrauch füßer Laffen;
Um Glanz des reichen Taugenichts
Wird sich dein Blick auch nie vergaffen;
Doch schrecklich sind die Zauberwaffen
Des feinen Modeb8fewichts,
Der nichts von Flammen, nichts von Schmerzen
Der Liebe spricht, nur von Genie,
Bon Sugend und von Energie,
Von Freundschaft und von Sympathie;
Und, Vampyrn gleich, am fichern Herzen
Des Mädchens saugt, bis e$ verdirbt,
So wie vom Wurm die Rose stirbt.
Dant rev es unsern hellern Zeiten,
Daß Selbstheit und Sophisterei
Und Bolleraft und Empfindelet
Der IInschuld mehr Gefahr bereiten,
Als je die Nacht der Barbarei.
Es fáilt mir gleid) ein Mährden bei

[ocr errors]

Pfeffer.

Ich will es, Phobe, dir erzählen,
D laß damit mich meines Ziels
Dich zu belehren nicht verfeslen!
Es heißt: Die Blippe des Gefühls.

Ein Dåmon, der beim alten Drachen
Mit Ehren als Gefelle stund,
Erhob sich auf das Erdenrund,
Um da sein Meisterstück zu machen,
Er sollte, wie von anbeginn
Die Zunftgeseke vorgeschrieben,
Ein Mädchen ins Verderben ziehn,
Das stets der Unschuld treu geblieben.
Sophie war zum Opferlamm
Ersehn; ein Kind aus edlem Stamm,
Das jeder Reiz der Eva schmückte,
und dessen stille Frðmmigkeit
Schon oft die Serafim entzückte.
Er troch in ein Husarenkleid.
Die Uniform (prengt alle Thüren,
Und dienet oft zum Talisman
Ein eitles Püppchen zu verführen.
Er meldet sich bei Fiekchen an
Und fagt ihr unter tausend Schwärent,
Sie sey das niedlichste Gesicht,
Das ihm von Quebeck bis nach Polen
Auf seinen Zügen aufgestoßen.
Nieich, sprach er, Mädchen, bin ich nicht;
Dod, wird der Donner erster Tagen
Den trúplichten Major erschlagen;
Dann sollst du Frau Majorin seyn.
Was meinst du! Rede, kleiner Nickel!
Das arme Fiefchen war betåubt
Und bebte, wie der Perpendikel
Der Wanduhr. Konisch lachend reibt
Ihr Sphynx (Dies war des Helden Name)
Den Schnurrbart auf die zarte Kand.
Skt Idft fich ihrer Zunge Band:
Sie schreit, und eine alte Dame

Ram

pfeffel.

Kam hustend ins Gemach gerannt;
Die Muhme wars. Der Herzensstürmer
Ward fa impflich aus dem Schloß verbannt,
lind Fietchen bat den raschen Thürmer,
Würd er sich nur von Ferne nahn,
Den Doggen auf ihn los zu heben.
Nun fieng er erst zu fluchen an!
Er riß den Dolman ftrats in Feken,
Und wollte nun als reicher Seck
Des Fräuleins Herz in Flammen Teken.
Er nennt sich Graf von Sdwarzenegg,
Und féinmt in einer Staatstarosie
Mit einem königlichen Trofie,
In einem Kleide starr von Gold
Schon wie der Liebling der Cythere,
Umw8ift von einer Balsam phåre
Ins adeliche Schloß gerollt.
Der Siraf ward (dywebend aus dem Wagen
en Fiefchens Pubgemach getragen.
Er überreichet ihr sein Bild,
Geziert mit seinem Wappenschild,
In einem Ramen von Brillanten;
Fleht knieend um des Fråuleins Gunst,
Und spielt mit meisterhafter Kunft
Den feinen schmachtenden Amanten:
Sechs hundert tausend Thaler find
Shr Mahlschak, angenehmes Kind,
Wenn Sie zum Brautigam mich wählen.
Er sprachs: Ein Kåftchen mit Juwelen
Giebt seinen Worten neue Kraft.
Die gute graue Muhme gafft
Entzückt durch ihre Staarenbrille
Den ausgeframten Reichthum an;
Doch Fietchen blickt in ernster Stille
Nur auf den úppigen Salan,
In dessen Aug ein Feuer lodert,
Das Wollust stråmt, und Rollust fodert.
Ihr Herz verschliesst sich vor dem Blick:
Mein Herr, ein allzugroßes Glück

[ocr errors]

Pfeffer.

St Sift für eine weidie Seele.
Ich kenne mich und ich erwähle
Den Mittelstand, in dessen Schoos
Ich so viel unvermischte Freuden,
So vielen Trost in kleinen Leiden,
Kurk, 'mich und die Natur genoß.
Sie schweigt; die alte Tante brummet;
Der stolze Bräutigam verstummet,
Ruft seinen bunten Phåton
lind flieget wie ein Pfeil davon.
Triumph! nun weiß ich did) zu packen,
Ruft er, und lacht so fürchterlich,
Daß Berg und Thal davor erschraken.
In wenig Tagen fang ich dich;
Wo nicht, so mdgen alle Weltert
Mich einen dummen Teufel schelten.
Des nahen Sturmeß unbeivust,
Gieng Fielchen bei dem ersten Strahle
Uurorens aus dem Sommersaale
Ins Waldchen, und mit Engeldluft
Sah sie den Quell vom Felsen fallen
Und sang ins Lied der Nachtigallen.
Da trat ein feiner junger Mann
Mit einem Buch aus dem Gebüsche;
Sein Antlitz fündigt ein Gemische
Bon Heiterkeit und Wehmuth an.
Mit Ehrfurcht grüsset er die Schöne
Und wisdhet eine stille Thråne
Bom Auge. Fietchen nickt ihm zu
Und fraget ihn mit holder Miene:
Was, edler Fremdling, lieseft du?
Das Marterthum der Kleinentine
Im Grandison, erwiedert er
Und seufzt. Das gute Mädchen blicket
Ihn zårtlich an; ihr Herz wird schwer ;
Es hebt sich schneller und ersticket
Nur halb des Seufzers Antwort. -- Hell!
Heil dir! verfekt er, schöne Seele;
Doch lebe wohl! Sram ist mein Theil;
Und Frevel ists, wenn ich dich quảle.
Sie hålt ihn auf: D Freund! erzähle

Beisp. Samml. 3. B.

1

Dein

[ocr errors]

pfeffel. Dein Schicksal mir. Nach langem Zwang

Sett er sich neben ihr ins Grüne:
Auch mir war eine Klementiné
Beschert, rief er; doch ach! nicht lang:
Sie starb! - Ein Strom von Zühren drang
Aus Fiekchens Augen; ja fie fühlte
Für Damon, was sie nie empfand;
Ein Feuer, das ihr Herz durchwühlte.
Beim Abschied fässt er ihr die Hand;
Und nun begegneten sich beide
in jedem Tag mit neuer Freude
Im kühlen Hain; dann sprachen sie
Entzückt von Drang der Sympathie
Und von der Schöpfung Harmonie.
So oft er von ihr schied, betrübte
Sie sich, und wuste nicht warum:
Doch Damon blieb nicht lange stumm;
Sein Mund gestand, daß er sie liebte,
Und sie gab ihm den ersten Kuß
Zum Prand der Gegengunst zurücke.
Doch bald verfinstert ein Verdruß
Des guten Damons Wonneblicke:
Ich bin kein Ritter. Ach! ich muß,
So fieng er endlich an zu klagen,
Dir, holdes Fietchen, dir entsagen.
Nie lásit dein Bormund es geschehn,
Daß wir - Gott! mussten wir uns finden,
Um ewig uns getrennt zu sehn!
Wer kann den Jammer nachempfinden,
Der Fietchens treue Brust zerriß!
Wie heben wir das Hinderniß?
Frug fie ihn einst mit banger Stimme.
Nichts rettet uns; nichts, als die Flucht
Vor deiner Anverwandten Grimme.
Doch nein, Geliebte, nein Verflucht
Sey dieser Rath! Nur ich will fliehen.
Fahr wohl – Vergiß mich - Laß mich ziehen
Sei glücklich! Kann ichs ohne dich?
Nein Damon, ich will mit dir fliehen.

[ocr errors]

1

Gott

« EdellinenJatka »