Sivut kuvina
PDF
ePub

Zwo Rahen, die der Mangel plagte,
Und hungrig aus den Löchern jagte,
Entdeckten unverhofft ein Ey.

Das Ey war ihnen gnug. Es wissen viele Weisen,
Ein Manzel selbst, daß, die zu speisen,

I

[merged small][ocr errors]

Sie wollen froh zum Essen schreiten;
Allein, es läßt sich ist von weiten
Der Erbfeind ihres Volkes sehn.

Es schleicht ein Fuchs heran; und guter Rath wird theuer,
Er frißt die Razen und säuft Eyer;

Wie läßt sichs unberaubt entgehn?

Die eine legt sich auf den Rücken,2

Und hålt mit unverwandten Blicken
Das Ey mit ihren Pfoten fest.

Die andre weiß darauf, mit glücklichem Bemühen,
Sie bey dem Schwanze fortzuziehen;

Und so erreichen sie das Nest. 3

Wer lehret aus gewissen Gründen,
Daß Thiere blößerdings erfinden?
Hat hier die Rahe nicht gedacht?

1 Ein Rechtsgelehrter, Welt: weiser und Dichter in Rostock.

2 Moi même j'ai vû dans les montagnes de Savoie, avec quel le activité & quelle induftrie les marmotes, lorfqu'elles fe font attroupées dix ou douze enfemble pour paffer l'hyver dans un trou, qu'elles fe font creufé, amaffent le foin, les feuilles ou la paille dont elles ont befoin. Un d'entr'elles fe couche alors à la renverfe, & étendant les quatre jambes, elle fait de fon corps un tombereau, que les aurres chargent. Lorsqu'elle juge la voiture fuffifante, elle refferre fes pattes, qui en cette occafion

Bers

tiennent lieu de cordes; les autres la prennent enfuite par la queuë, & la trainent jusqu'au trou pour lequel la provifion eft deftinée.,, Hiftoire critique de l'ame des bêtes, par Mr. GUER, Avocat, (â Amft. 1749.) T. II. p. 56,

Coire capitale des Grifons, Rats des Alpes qui fe trouvent en ces quartiers” làz lls font de la groffeur à peu prés d'une fouïne. On nous confirma ce que nous avions oui dire que ces animaux faifant provifion l'Eté pour l'Hyver du foin & autres herbes qui leur

fout

Verrieth die Rettungsart, die sie so wohl erlesen,
So schön vollführt, kein geistig Wesen,
Das zweifelt, forscht, und Schlüsse macht?

Zeigt sich in keines Thieres Rånken
Die Kraft, was möglich ist, zu denken,
Des Menschen Leitstern, der Verstand?
Kennt man von ihrem Thun noch keine tiefre Quelle,
Als die Erwartung solcher Fälle,

Die jedes andern ähnlich fand?a

Die besten Mittel weislich wählen,
Durch Klugheit nie den Zweck verfehlen,
Das kann der stolze Mensch allein.

Pflegt diese Fertigkeit nicht Thieren beyzuwohnen?
Warum denn müssen die Huronen
Durch Biberwih beschämet seyn?

Wann fürchterliche Fluthen schwellen,

Wann die Gewalt vereinter Quellen
Um Quebec wühlt, und Felder frißt;

So wird im Strom ein Haus durch Biber aufgeführet,
An dem der Sturm die Kraft verlieret,

Das rund, umpfählt und sicher ist.

font neceffaires, pour s'en acquiter promtement, il y en a un qui fert de charreté fe mettant fur le dos, les pattes en l'air & embraffant le foin & un autre qui fert de charretier & le tire par la queue jufqu'à leur tanniere, ce qui eft caufe qu'on leur trouve ordinairement le dos tout pelé. Voyage d'Italie, de Dalmatie, de Grece & du Levant par JACOB SPON & GEOR GE WHELER, (a Amfterd. 1679. 12.) Tome II. p. 290.291. 3 Eine dergleichen noch seltsa mere, doch beglaubte Begebenheit von Ragen wird in den zu London 1743 in 4. herausgekommenen

Haged. 2 Theil.

Die

Travels through Holland, Germany &c, by Mr. DE BLAINVILLE, Vol. I. p. 263. erzehlt.

4 S. des Freyherrn von Wolf vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Mens schen, § 270.870. 872.

5 Die nordamericanischen Wilden in Neufrankreich oder Canada.

6 S. des Freyherrn de la HonTAN Nouveaux Voyages dans P'Amerique Septentrionale, im sechszehnten Briefe des ersten Theils, und Tom. II. p. 155-159. imgleichen das Spectacle de la Nature, im zwölften Gespräche des ersten Bandes, p. 361-370.

[ocr errors]

Die Vörderfüße scheinen Hånde,
Und flechten aus den Binsen Wände,
Die auf sechs festen Stüßen stehn.

Es kann ihr Wunderbau ein dreyfach Stockwerk zeigen,
Und jeder Biber höher steigen,

Wann Eis und Wellen weiter gehn.

Sie wählen nahe Pappelweiden,7

Die sie mit scharfem Zahn durchschneiden:
Doch ihre Mühe wird verkürzt,

Und sie erwarten stets den Beystand starker Winde,
Der plöhlich in die Wasserschlünde

Die halb durchnagten Stämme stürzt.

Es werden die, so Arbeit hassen,
Der Schmach und Faulheit überlassen,
Und man verbannt sie aus dem Staat.

Ein echter Biber muß sein Amt getreu verwalten,
Bald bauen, und bald Wache halten,

Und melden, wann ein Mensch sich naht.
Wer war der Plato dieser Thiere?
Wer lehrte sie, was ich hier spůüre:
Kunst, Ordnung, Wik, Bedachtsamkeit?
Soll man die Fähigkeit, wodurch sie dieses können,
Gefügter Theile Wirkung nennen?

Wo ist ein Uhrwerk so gescheidt?

Entdeckt man weiter nichts an ihnen,

Als die Bewegung der Maschinen,
Der Urtheil und Bewußtseyn fehlt?

Cartefius bejahts; doch ist ihm Recht zu geben?
Die Wahrheit mag den Zweifel heben,
Die Frankreichs Phädrus uns erzehlt.

Aurorens Feind, ein Freund der Nächte,
Ein Thier aus traurigem Geschlechte,
Ein Kauz, der schlauste Bösewicht,

7. Zu dieser Stelle dienet in fonderheit, was in den 1735 8 bruckten Avantures du Sr. C. LE BEAU, ou Voyage parmi les Sauvages de l'Amerique Se

Ward

[blocks in formation]

Ward in dem Nest ertappt; das steckte voller Mäuse,
Die waren feist, und hatten Speise,

Doch ihre Füße fand man nicht.

Sie wurden hier vom Kauz ernähret,

Der ihre Brüder långst verzehret,
Und nun für sie den Weizen stahl.

[ocr errors]

Aus: Vorsicht lähmt er sie, weil, die er sonst gefangen,

Ihm wieder unverhofft entgangen:

Iht fraß er sie, nach sichrer Wahl.

Hat dieser Schlecker nichts ermessen?

Auf einmal alles aufzufressen:

Das war zu ungesund, zu viel.

Er spart; er will die Maus, eh er sie måstet, lähmen,»
Und ihr zur Flucht die Mittel nehmen.

Wie kams, daß er darauf verfiel?

Die Fledermaus und die zwo Wiesel.

s kam die Fledermaus in einer Wiesel Loch;

[ocr errors]

Die war den Mausen feind, und sprach: Wie darfst du doch, Der Mäuse Misgebuhrt! dich meinen Augen weisen? Wiewohl du kommst mir recht; ich wollte so schon speisen. Was? schreyt die Fledermaus, ich eine Maus? o nein! Mein gutes Wiefelchen, das mögt ihr selbst wohl seyn; Die mich zur Maus'gemacht, sind Lügner oder Feinde: Die Kater unsers Dorfs sind meine besten Freunde. Es lebe; was gut maust! Ihr wird zuleht geglaubt; Sie rettet unversehrt ihr unerkanntes Haubt; Und doch geråth sie bald, durch ihr Gesicht betrogen, In einer andern Bau; die war der Maus gewogen; Ihr waren gegentheils die Vögel ganz verhasst. Sie fraß, in Hoffnung, schon den ihr zu schlauen Gast.

8 LA FONTAINE versichert uns, in der Anmerkung zu seiner 213ten Fabel, daß dieses eine wirkliche Begebenheit ist.

B 2

[ocr errors]

9 Eine Art Adler heißet Aquila offifraga, der Beinbrecher, weil er die Gebeine der gefangenen Thiere zerbricht.

Es weiß die Fledermaus ihr glücklich zu entgehen. Wofür denn, ruft sie aus, werd ich ißt angesehen? Für einen Vogel? Ich? Du, Wiesel, irrest sehr: Soll dieß ein Fittig seyn? Kennt man nicht Mäuse mehr? Der erste Donnetschlag zerschmettre hier die Kaßen! Die Mäuse leben und die Rahen!

Ein Kluger sieht auf Ort und Zeit,
Aus Vorsicht, daß man ihn nicht fange."
Er ruft mit gleicher Fertigkeit:

Es lebe Wolf! Es lebe Lange!

Der Fuchs und der Bock.

inst_reiste Meister Fuchs zu einem seiner Schwåger,
Im schwülen Sommer, über Feld;

Es hatte sich zu ihm der Ziegenbock gesellt,
Der dumm und sicher war, wie viele Hörnertråger.

Ein Abweg führte sie vor eines Pachters Haus;
Da ward für ihren Durst ein Schöpfbrunn angetroffen.
Hier trunken beyderseits. Das heiß ich recht gesoffen!
Hub Reinke bellend an; und zum vollkommnen Schmaus
Fehlt nur ein feister Hahn: der Hühnerstall steht offen;
Wie aber kömmt man hier heraus?

Mein Herr! darf ich den Anschlag geben,
So stellen sie den Rücken hin;

So bald ich aus dem Brunnen bin,

Ists ihrem Diener leicht, sie schuldigst nachzuheben!
Ha! meckerte der Bock: nichts kann gescheidter seyn.
Bey meinem Bart! mir fiel der Streich nicht ein.
Die klugen Köpfe sollen leben!

[merged small][ocr errors]

Hierauf

Schreiben an ihren Mann, unter
andern, folgender so zdttlichen
Worte:

Nay, would kind Jove my
Organs fo difpofe,

To

« EdellinenJatka »