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Vorrede.

Sehr bald habe ich bei der nähern Bearbeitung dieses Theiles meiner Denkmäler der deutschen Sprache, wenn ich bei der angefangenen Weise der Darlegung bleiben wollte, den Wunsch aufgeben müssen, die beiden Perioden der neueren Zeit vom neuen Aufblühen der Sprache in der ersten Hälfte des 18ten Jahrhunderts bis auf unsre Zeit in Einem Bande umfassen zu wollen. Es erscheint darum in diesem ersten Bande der Denkmäler der deutschen Sprache neuerer und neuefter Zeit nur die Beispielsammlung des Zeitraums von Haller und Gottsched bis Herder und Göthe oder des sechsten Zeitraums der Literaturgeschichte und bildet so den vierten Band des ganzen Werkes der Denkmäler der deutschen Sprache. von den frühesten Zeiten bis jezt. Es soll nun der zweite Theil dieser Denkmäler der neuern Zeiten oder der fünfte des Gesammtwerks das Ganze beschließen und mit Gottes Hülfe im Jahre 1845 erscheinen.

Auch in diesem Theile bin ich der frühern Sitte, alle Beispiele diplomatisch treu wieder zu geben, gefolgt und nur einigemal in so weit abgewichen, daß Schriften, welche mit lateinischen Lettern gedruckt waren, hier mit deutschen erscheinen, wenn es auch schon Ausgaben mit deutschen Lettern gab. Sonst ist jedes Beispiel, so weit es überhaupt nur möglich ist, auch bis auf dieselbe Interpunction und Orthographie, wie das Original, welches vorlag, abgedruckt worden. Mehrere ziemlich vergessene oder aus Unkenntniss falsch beurtheilte Schriftsteller werden hoffentlich durch die vorliegende Darstellung in ihrem rechten Lichte gezeigt oder erst wieder bekannt

werden. Vieles wird man allerdings auch finden, was längst allgemein verbreitet ist und auch in andern Sammlungen steht, aber eben aus diesem Grunde und um möglichst vollständig zu sein, konnten viele bekannte Sachen, wie Kleists Jrin, Klopstocks Oden, Engel's Las Casas u. a. m. nicht weggelassen werden, weil dies Buch zu einer vollständigen Anweisung auch derer, welchen noch die ganze Literatur unbekannt ist und welche hier zuerst Belehrung suchen, dienen soll und eben darum nicht auf andre Schristen Rücksicht nehmen kann.

Es ist dieser Band übrigens als Anschluss an meinen: Leitfaden zur Geschichte der deutschen Literatur. Siebente verm. Aufl. Berlin. 1843. 8. ausgearbeitet und es beziehen sich die angegebenen Paragraphen auf diese Auflage. Dieser Band ist auch als ein ganz neues Werk, welches mit dem folgenden Bande seine Vollendung finden wird, anzusehen und kann ohne die früheren Theile als Beispielsammlung zur Literaturgeschichte der neuern Zeit seit 1720 gebraucht werden.

Die vielfache Mühe, welche auf diese Arbeit gewendet werden muste, wird mir, wenn mein Zweck, recht viele in den Sinn und Geist unsrer schönen Literatur einzuführen, erfüllt wird, reichlich vergolten sein und so möge mein Werk fortwährend die Anerkennung finden, welche ihm in den frühern Theilen von so vielen Seiten her aufs freundlichste ist ausgesprochen worden.

Berlin am 16. August 1844.

Dr. Pischon.

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