Die Freundschaft. Leander und Selin, zwey Freunde, die Den beiden Freunden ward ein Brett zu Theil; Nein, sprach Leander, nein, ich sterb', o Allein Selin verließ zu schnell das Brett, ! wer Und seine Großmuth an, und ließ das Meer Was du thatst, wollt' ich thun; denn ohne dich Der Himmel sey gelobt, der dich mir schenkt! Komm, laß uns ihn, der uns vom Tod be, freyt, Verehren, und ihm ganz das Leben weihn. Sie knieten weinend an das Ufer hin, An Gütern, und nur reich an Tugend war, All seine Schäße, die Selin nur nahm, Der gelähmte Kranich. Der Herbst entlaubte schon den bunten Hain, Und streut' aus kalter Luft Reif auf die Flur : Als am Gestad' ein Heer von Kranichen Zusammenkam, um in ein wirthbar Land, Jenseit des Meers, zu ziehn. Ein Kranich, den Des Jägers Pfeil am Fuß getroffen, saß Allein betrübt und stumm, und mehrte nicht Das wilde Lustgeschrey der Schwärmenden, Und war der laute Spott der frohen Schaar. Ich bin durch meine Schuld nicht lahm, dacht' er In sich gekehrt, ich half so viel, als ihr, Zum Wohl von unserm Staat. Mich_trifft mit Recht Spott und Verachtung nicht. Nur ach! wie wirds Mir auf der Reis' ergehn! Mir, dem der Schmerz Muth und Vermögen raubt zum weiten Flug'! Bald mein gewisses Grab. Warum erschoß Indessen weht Gewogner Wind vom Land' ins Meer. Die Schaar Beginnt, geordnet, ißt die Reis und eilt Bestreuet war, und seufzt vor Gram undSchmerz. Nach vielem Ruhn sah er das beßre Land, Den güt'gern Himmel, der ihn plößlich heilt. Die Vorsicht leitet' ihn beglückt dahin, Und vielen Spöttern ward die Flut zum Grab'. "Ihr, die die schwere Hand des Unglücks drückt, Ihr Redlichen, die ihr, mit Harm erfüllt, Das Leben oft verwünscht, verzaget nicht, Und wagt die Reise durch das Leben nur! Jenseit des Ufers giebts ein besser Land; Gefilde voller Lust erwarten euch." 需 Hymne. Groß ist der Herr! die Himmel ohne Zahl Sind Säle seiner Burg; Sein Wagen Sturm und donnernde Gewölk', Und Blige sein Gespann. Die Morgenröth' ist nur ein Wiederschein Von seines Kleides Saum; Und gegen seinen Glanz ist Dämmerung Er sieht mit gnäd'gem Blick zur Erd' herab: Sie grünet, blüht und lacht. Er schilt: es fähret Feu'r von Felsen auf, Lobt den gewaltigen, den gnäd'gen Herrn, Jhr Lichter seiner Burg! Ihr Sonnenheere! flammt zu seinem Ruhm! Ihr Erden, singt sein Lob! Erhebet ihn, ihr Meere! braust sein Lob! Ihr Flüsse, rauschet es! Es neige sich der Cedern hohes Haupt |