14. Die Lerche. Die Lerche, die zu Damons Freuden, Noch oft erhöh'te sie die Stimme ; Sie schoß darauf mit ehrsuchtsvollem Grimme Auf ihren Nebenbuhler zu, Den ihr der Spiegel vorgelogen, und starb, sich selbst zu sehr gewogen, Fast so, Ruhmsüchtiger, wie du, Durch Eitelkeit und durch ein Nichts betrogen. 15.-Das Füllen. Ein Füllen, das die schwere Bürde Des stolzen Reiters nie gefühlt, Den blanken Zaum für eine Würde Der zugerittnen Pferde hielt, Dies Füllen lief nach allen Pferden, Worauf es einen Mann erblickt, 1 And imagined to herself. und wünschte, bald ein Roß zu werden, Das Sattel, Zaum und Reiter schmückt. Wie selten kennt die Ehrbegierde Das Glück, das sie zu wünschen pflegt! Man führt es streichelnd hin und wieder, Es kam mit prächtigen Geberden Sein neu erhaltnes Glück bekannt. Allein, wie ging's am andern Tage? Er ist zu meines Reiters Nugen Und meiner Sklaserei erdacht. * Was wünscht man nicht bei jungen Tagen ? Ein Glück, das in die Augen fållt, Das Glück, ein prächtig Amt zu tragen, Das Keiner doch zu spåt erhålt. 16. Der Fuchs und der Esel. Ein Pferd ist doch ein schönes Thier, Herr Esel," sprach der Fuchs; Schon steh ich eine Stunde hier, Betrachtend diese da. O, welch ein Wuchs! Ich sehe mich nicht satt. Sie sprangen dir noch eben So zierlich, leicht und schön Im Klee herum. In meinem Leben Hab' ich nichts Artiger's geseh'n. O, bleibe doch ein Weilchen bei mir steh'n.” Warum ?// " Um ihre Sprüng' und Schönheit anzuseh'n.” ,,Das wäre wohl der Mühe werth! Ich springe dir so gut, als dort das beste Pferd." ,, Ei, welch ein Wunder wäre das ? Du solche Sprünge machen ? Der Esel sprang. Der Fuchs warf sich ins Gras, und wollte sich zu Tode lachen. 17. Der Adler und die Lerche. Ein Alpen-Adler traf auf seiner Sonnen-Bahn Die kleine Lerche schwebend an. und hörte sie Die schönste Melodie Dem stillen Himmel singen. 1 Understand wolltest. Die ausgebreiteten und Eil gewohnten Schwingen Verweilten sich, langsamer ward der Flug, Und still die Luft, die ihren König trug. „Siß auf !" spricht er, „ du Sångerin, ich werde Dich in den Himmel tragen, Mein Fittich sei dein Wagen !" 18. Einkehr. Bei einem Wirthe, wundermild, Es war der gute Apfelbaum, Es kamen in sein grünes Haus Viel leicht beschwingtel Gåste ; Ich fand ein Bett zu süßer Ruh' Light-winged. Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit; Da schüttelt er die Wipfel; Gesegnet sei er alle Zeit Von der Wurzel bis zum Gipfel! 19.—Treue. Ehre ist des Mannes Herz, 20.-Ungereihte Perlen. 1. Wenn du Gott wolltest Dank für jede Luft erst sagen, Du fåndest gar nicht Zeit, noch über Weh zu klagen. 2. Daß sie die Perle trågt, das macht die Muschel krank, Dem Himmel fag' für Schmerz, der dich veredelt, Dank. 3. Durch Schaden wird man klug, Sagen die klugen Leute. Schaden litt ich genug, Doch bin ich ein Thor noch heute. 4. Prahl nicht heute: morgen will Dieses oder das ich thun. Sage dann das that ich nun! |