12. Der Fischer. Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran. Sah nach der Angel ruhevoll, Kühl bis an's Herz hinan. Und wie er sigt, und wie er lauscht, Theilt sich die Fluth empor, Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm : Ach! wüßtest du, wie's Fischlein ist Labt sich die liebe Sonne nicht, Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Thau ?" Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, 1 With human wit and cunning. 3 Returns. waves. 4 2 Deadly heat. Breathing the waves, i. e. bathed in the 5 The azure (of the sky) brightened by the moisture (of the brook). Dir dient so mancher Fechter, Und keiner kämpft um sie ?" Noch stehn die Fechter alle stumm, Da faßt des Vaters Rechte Sein junger Sohn so warm: ,,Vergönn' mir's, daß ich fechte! Wohl fühl ich Kraft im Arm.“ " Sohn der Feind ist riesenstark Und doch! in dir ist edles Mark, Nimm hier die alte Klinge! Sie ist der Skalden Preis. und fållst du, so verschlinge Die Fluth mich armen Greis!" und horch! es schåumet und es rauscht Und alles schweigt umher; Bis drüben sich erhoben Der Schild' und Schwerter Schall, Und Kampfgeschrei und Toben Und dumpfer Wiederhall. Da ruft der Greis so freudig bang. "Sagt an, was ihr erschaut! Mein Schwert, ich kenn's am guten Klang, Es gab so scharfen Laut." "Der Räuber ist gefallen, Er hat den blut'gen Lohn! Und wieder wird es still umher, "Sie kommen angefahren, Dein Sohn mit Schwert und Schild, In sonnenhellen Haaren Dein Töchterlein Gunild." "I Willkommen !"—ruft vom hohen Stein Der blinde Greis hinab Nun wird mein Alter wonnig sein, Und ehrenvoll mein Grab. Du legst mir, Sohn, zur Seite Das Schwert vom guten Klang, Gunilde, du Befreite, Singst mir den Grabgesang." 14. Die Theilung der Erde. Nehmt hin die Welt! rief Zeus von seinen Höhen Da eilt, was Hånde hat, sich einzurichten, Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen, Der König sperrt die Brücken und die Straßen, und sprach: der Zehente ist mein. Ganz spåt, nachdem die Theilung långst geschehen, Naht der Poet: er kam aus weiter Fern'. Ach, da war überall nichts mehr zu sehen, und alles hatte seinen Herrn! Weh' mir! so soll ich denn allein von Allen Wenn du im Land der Tråume dich verweilet, Mein Auge hing an deinem Angesichte, Un deines Himmels Harmonie mein Ohr; Verzeih' dem Geiste, der von deinem Lichte Berauscht, das Irdische verlor ! Was thun? spricht Zeus-die Welt ist weggegeben, Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein Willst du in meinem Himmel mit mir leben : So oft du kommst, er soll dir offen sein. 15. Roland Schildträger. Der König Karl saß einst zu Tisch Sah man im Saale leuchten. Da sprach Herr Karl, der starke Held: |