Sivut kuvina
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Ström. hin aus meiner vollen Brust,
Strömt hin, Empfindungen voll Luft,
In hohe Dankgesånge !
Schöpfer,

Vater,

Dich erhebe,

Weil ich lebe,

Meine Seele,

Meine hochbeglückte Seele.

5. Der Tag des Weltgerichts.
Wenn der Erde Gründe beben,
Und in Todtengrüften Leben

Und im Staube Jugendstårke wallt;
Wenn des Auferweckers Stimme schallt:
Gott! erbarm dich unser !

Wenn mit donnerndem Getümmel,

Ullmächt❜ger, deine Himmel

Und des Erdballs Reiche schnell vergehn,
Und wir wankend auf den Trümmern steyn ·
Gott! erbarm dich unser !

Wenn auf deinem Wolkenwagen,
Von zehntausenden getragen,
Weltenrichter, du herniederfåhrst,

Und den Uebelthåtern Rache schwörst :
Gott! erbarm dich unser !

Wenn mit Zittern und Entzücken

Alle Völker nach dir blicken,

und dein flammend Richterangesicht1

Fluch und Lohn in ihre Seele spricht:
Gott! erbarm dich unser !

1 Mien of a judge.

Wenn auch ich dann vor dir stehe,
Und mein Aug zu deiner Hdhe

Bebend nur empor zu schauen wagt,

Wenn in mir die ganze Menschheit zagr: Gott! erbarm dich unser!

6. Wonne der Andacht.

Seligste der Lebensstunden,

Wenn der Geist zu Gott sich schwingt! Ganz mit Herrlichkeit umringt Hat dich meine Seel' empfunden, Wenn sie sinnend, fern und nah Gottes em'ge Liebe sah!

O, du Wesen aller Wesen!
Deine Güt' und Herrlichkeit
Füllt das weite Reich der Zeit.
Auch der Mensch ist auserlesen,
Von der niedern Erde schon
Aufzuschau'n zu deinem Thron.

Seligste der Lebensstunden,

Du entflammest mein Gemüth!
Meine ganze Seele glüht!
Diese Erd' ist mir entschwunden!
Borgefühl der Himmelslust

Füllt und hebet meine Brust.

7.-Morgenlied.

Mein erst Gefühl sei Preis und Dank;

Erheb' ihn meine Seele !

Der Herr hört deinen Lobgesang:

Lobsing' ihm, meine Seele !

Mich selbst zu schüßen ohne Macht,

Lag ich und schlief im Frieden. Wer schafft die Sicherheit der Nacht Und Ruhe für die Müden ?

Du bist es, Gott, und Herr der Welt,
und dein ist unser Leben!
Du, dessen Kraft es uns erhålt,
Hast mir's jest neu gegeben.

Gelobet seist du, Gott der Macht.
Gelobt sei deine Treue,
Daß ich nach einer sanften Nacht
Mich dieses Tags erfreue!

Laß deinen Segen auf mir ruhn,
Mich deine Wege wallen,
und lehre du mich selber thun
Nach deinem Wohlgefallen!

Nimm meines Lebens gnådig wahr,
Auf dich hofft meine Seele!
Sei mir ein Retter in Gefahr,
Ein Vater, wenn ich fehle !

Gieb mir ein Herz voll Zuversicht,
Erfüllt mit Lieb' und Ruhe,
Ein weises Herz, das seine Pflicht
Erkenn' und willig thue!

Daß ich als ein getreues Kind
Nach deinem Reiche strebe;
Gottselig, züchtig, treugesinnt
Durch deine Gnade lebe;

Daß ich, dem Nächsten beizustehn,
Nie Fleiß und Arbeit scheue;
Mich gern an Undrer Wohlergehn
Und ihrer Tugend freue ;

Daß ich das Glück der Lebenszeit
In deiner Furcht genieße,

Und meinen Lauf mit Freudigkeit,
Wenn du gebeust, beschließe.

8.-Gottes zuversicht.

Auf Gott, und nicht auf meinen Rath,
Will ich mein Glück stets bauen,
und dem, der mich erschaffen hat,
Mit ganzer Seele trauen.
Er, der die Welt

Allmächtig hält,

Wird mich in meinen Tagen
Als Gott und Vater tragen.

Er sah von aller Ewigkeit,

Wie viel mir nügen würde,
Bestimmte meine Lebenszeit,

Mein Glück und meine Bürde.
Was zagt mein Herz ?

Ist auch ein Schmerz,

Der zu des Glaubens Ehre

Nicht zu besiegen wåre ?

Gott kennet, was mein Herz begehrt.

Und hatte, was ich bitte,

Mir gnädig, eh' id's bat, gewährt,

Wenn's seine Weisheit litte.
Er sorgt für mich

Stets väterlich.

Nicht, was ich mir ersehe,
Sein Wille, der geschehe!

Ist nicht ein ungestörtes Glück
Weit schwerer oft zu tragen,
Als selbst das widrigste Geschick,
Bei dessen Last wir klagen ?
Die größte Noth

Hebt einst der Tod

Und Ehre, Glück und Habe
Verläßt uns doch im Grabe.

An dem, was ewig selig macht,
Läßt Gott es Keinem fehlen ;
Gesundheit, Weltluft, Ehr' und Pracht
Sind nicht das Glück der Seelen.
Wer Gottes Rath

Vor Augen hat,

Dem wird ein gut Gewissen

Die Trübsal auch versüßen.

Was ist des Lebens Herrlichkeit ?

Wie bald ist sie verschwunden!

Was ist das Leiden dieser Zeit?
Wie bald ist's überwunden!
Hofft auf den Herrn,
Er hilft uns gern!

Seid fröhlich, ihr Gerechten!

Der Herr hilft feinen Knechten!

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