welche eine Zeitlang anhält und wobei stechende Dämpfe (schweflige- und Ameisensäure) ausgestossen werden. - Angestellte Versuche um vermittelst der Chlorverbindungen des Phosphors die wasserfreie Säure zu erhalten, gaben kein reines Resultat. Azelainsaures kali. Eine neutrale Auflösung der Säure in kohlensaurem Kali efflorescirt im Exsiccator zu einer warzigen Masse und krystallisirt endlich aus der syrupdicken Mutterlauge in feinen, weichen, scheibenförmig zusammengruppirten Nadeln, die leicht verwittern und bei 100° wasserfrei werden. 1) 0,430 Grm. lufttrocknes Salz wurden bis 1000 erhitzt und verloren dabei 0,056 Grm., was 13,02 Prc. ausmacht. 2) 0,630 Grm. lufttrocknes Salz verloren bis zu 125° erhitzt 0,080 Grm., entsprechend 12,70 Prc. Wasser und hinterliessen beim Glühen 0,278 Grm. kohlensaures Kali oder 25,00 Prc. Kalium. Das Salz C''s HO® Ka’ + 4HO erfordert 26,10 Prc. Kalium (Ka 39,2) und 11,99 Prc. Wasser. Aus einer mit der Säure übersättigten Auflösung scheidet sich kein saures Salz ab; auch beim vorsichtigen Verdampfen der Lösung schlägt sich die überschüssige Säure zuerst nieder, worauf das neutrale Salz auskrystallisirt. Ein saures Salz scheint demnach nicht zu bestehen. Azelainsaures Natron. Die Säure wurde mit kohlensaurem Natron, bis die Lösung schwach alkalisch reagirte, gesättigt. Beim Verdampfen im Exsiccator bildeten sich glasglänzende Krystalle in grossen durchsichtigen Blättern von unregelmässiger Begränzung. 0,296 Gim. lufttrocknes Salz verloren bis zu 160° erhitzt, wo das Gewicht constant wurde, 0,022 Grm. und hinterliessen beim Glühen 0,125 kohlensaures Natron. Diese Zahlen entsprechen 7,43 Prc. Wasser und 18,33 Prc. Natrium. Die Formel: C'' H" Oo Na + 2HO = C'18 H” O® Na’ + C'18 H” O® Na entsteht, wenn man die Säure mit dem Alkali unvollständig sättigt, und bildet eine körnig krystallinische Salzmasse, die leichtlöslich in Wasser und Alkohol ist. Sie kann als wasserfrei betrachtet werden; denn das lufttrockne Salz verliert nicht ganz 3% Wasser, welches noch nicht ein Aequivalent ausmacht; 0,603 Gim. trocknes Salz hinterliessen 0,208 Grm. kohlensaures Natron, entsprechend 14,97 Pre. Natrium. Die Rechnung nach der Formel verlangt 15,60 Prc. Metall. Wenn man Azelainsäure in kohlensaurem Kali-Natron durch Gliihen von Seignettes Salz dargestellt auflöst, so erhält man beim Verdampfen im Exsiccator eine sehr reichliche Efflorescirung, welche aber keine chemische Verbindung zu sein scheint; denn sie enthält bedeutend mehr von dem Kalisalz, als der Formel des normalen Doppelsalzes entsprechen würde. Azelainsaurer Baryt. Mit dem Baryt bildet die Azelainsäure drei verschiedene Verbindungen, worin das metallische Radlical zu 1, 1/2 und 2 Aeq. enthalten ist. Sämmtliche Verbindungen sind wasserfrei und können ohne eine Zersetzung zu erleiden, bis 1509 erhitzt werden. I. Vorzugsweise entsteht die, dem zuletzt beschriebenen Natronsalze entsprechende Verbindung C'18 HI" Oo Ba’ + C' H5 Oʻ Ba. Neutralisirt man nämlich eine warme Lösung der Säure mit einer concentrirten warmen Auflösung von Barythydrat, so erhält man einen reichlichen, körnigen Niederschlag und eine Lösung, welche beim Verdampfen ein deutlich krystallinisches Pulver absetzt. 1) 0,710 Grm. von dem körnigen Niederschlage hinterliessen beim Gliihen 0,360 Grm. kohlensaure Baryterde oder 35,26 Prc. Baryum. 2) 0,848 Grm. von dem krystallinischen Pulver, gaben 0,435 Grm. kohlensaure Baryterde oder 35,67 Prc. Baryum. Die aufgestellte Formel wird von 35,52 Pre. Baryum (Ba= 68,5) verificirt. Diese Verbindung giebt eine Lösung in Wasser, woraus sie fast unverändert wieder auskrystallisirt; 0,373 Grm. gaben nämlich 0,197 Grm. kohlensauren Baryt, entsprechend 36,73 Prc. Baryum. II. Wenn man dagegen das Salz mit heissem Wasser auswäscht, bleibt die Verbindung C18 H11 OS Ba? als ein körniges Pulver ungelöst zurück. 0,750 Grm. gaben 0,454 Grm. kohlensaure Baryterde oder 12,10 Pre. Baryum statt 42,42 Prc., wie die Theorie verlangt. III. Behandelt man kohlensaure Baryterde mit Azelainsäure im Kochen, so bildet sich die Verbindung C18 H^5 O® Ba als ein schweres Pulver, während die Lösung ein krystallisirendes Salz enthält. 1) 0,390 Grm. gaben 0,156 Grm. kohlensaure Baryterde oder 27,82 Baryum. 2) Dasselbe Salz wurde beim raschen Abdampfen einer neutralen Lösung als ein krystallinisches Pulver erhalten. 0,606 Grm. gaben 0,243 kohlensaure Baryterde oder 27,89 Prc. Baryum. Die Quantität Baryum, welche dieses Salz nach der angenommenen Formel enthalten sollte, beträgt 26,81 Prc. Azelainsaurer Strontian. Die Säure giebt mit kohlensaurem Strontian eine Lösung, woraus, bei einer gewissen Concentration, ein schweres Pulver niederfällt. Das Pulver löst sich ohne besondere Schwierigkeit in kochendem Wasser, krystallisirt aber beim Erkalten nicht wieder aus. Beim Verdampfen erhält man auf dem Boden des Gefässes ein leichtes Krystallpulver, während auf der Oberfläche Krystallkrusten sich bilden. Nachdem das Salz bei 130° sein Krystallwasser vollständig verloren hat, kann es wenigstens bis zu 150° ohne Zersetzung erhitzt werden. 0,5275 Grm. lufttrocknes Salz verloren 0,0665 Grm. Wasser, hinterliessen 0,241 Grm. kohlensaure Strontianerde und enthielten demnach 12,60 Prc. Wasser und 27,12 Pre. Strontium. Die normale Verbindung C'18 H” (o Sr? + 4HO erfordert 28,29 Pre. Strontium (Sr = 43,8) und 11,63 Pre. Wasser. Es existirt ausserdem eine Verbindung mit 2 Aeq. Wasser. Dampft man nämlich die Lösung im Exsiccator ab, so erhält man eine körnige Krystallisation, welche nur 6,5 Prc. Wasser enthält; kocht man das Salz mit Alkohol, so kann man eine Substanz bekommen, worin der Wassergehalt 9 Prc. oder ungefähr 3 Aeq. beträgt diese kann aber nicht als eine eigenthümliche Verbindung betrachtet werden. Azelainsaurer Kalk wird als ein feines, krystallinisch körniges, in Wasser sehr schwerlösliches Pulver erhalten, wenn man 1) Kalkhydrat mit einer Auflösung der Säure kocht oder 2) azelainsaures Ammoniak mit Chlorcalcium niederschlägt. Das Salz ist wasserfrei und schwerlöslicher in heissem als in kaltem Wasser, eine Eigenschaft, welche es mit den Kalksalzen der folgenden Säuren gemein hat. 1) 0,620 Grm. hinterliessen beim Glühen 0,274 Gim. kohlensauren Kalk oder 17,68 Prc. Calcium. 2) 0,380 Grm. gaben 0,159 Grm. kohlensauren Kalk oder 16,74 Calcium, Das normale Salz C18 H" Os Ca? erfordert 17,70 Prc. Calcium. Ein saures Kalksalz konnte nicht dargestellt werden. Azelainsaure Magnesia durch Sättigen der Säure mit Magnesia gewonnen, verhält sich dem Strontiansalz sehr ähnlich; wie dieses ist es in kaltem und warmem Wasser fast gleich auflöslich und giebt beim Verdampfen 1) in der Wärme, unter theilweiser Zersetzung, mikrokrystallinische Krusten, 2) in der Evaporationsglocke kryptokrystallinische, seideglänzende Warzen, zu einem sehr feinen Pulver zusammenfallend. Es verwittert und verliert schon bei gewöhnlicher Zimmertemperatur 23 von seinem Wassergehalt. 1) 0,573 Grm. verloren beim Erhitzen 0,098 Grm. Wasser und hinterliessen beim Glühen 0,089 Grm. Magnesia; enthielten demnach 17,10 Prc. Wasser und 9,23 Prc. Metall. 2) 0,476 Grm. enthielten 0,096 Grm. oder 20,17 Prc. Wasser und 0,072 Grm. oder 9,07 Prc. Magnesium. Eine Verbindung, welche der Formel C18 H" (Mg+ 6HO entspricht, muss 9,09 Prc. Vagnesium und 20,46 Prc. Wasser enthalten. Azelainsaure Thonerde wird am Besten erhalten durch Zersetzung des Ammoniaksalzes mit einer Alaunlösung, wobei ein weisser, flockiger Niederschlag entsteht, welcher nach dem Trocknen ein feines weisses Pulver bildet. Es ist wasserfrei, in Wasser unlöslich und so wie das Thonerdehydrat nur in sehr geringer Menge in der Azelainsäure löslich. 0,331 Grm. gaben als Glührückstand 0,071 Grm. oder 21,45 Prc. Thonerde, statt 21,47, wie die Formel CHS HS Oo + Al 03 verlangt (Al = 13,7). Azelainsaures Zinkoxyd wird als weisses, unlösliches Pulver erhalten, wenn kohlensaures Zinkoxyd durch eine concentrirte Auflösung der Säure in der Wärme zersetzt wird. Das mit heissem Wasser ausgewaschene Salz, welches keine Kohlensäure enthält, ist wasserfrei und nach der Formel C18 H" Os Zn? zusammengesetzt; denn 0,563 Grm. gaben 0,177 Grm. Oxyd oder 25,25 Prc. Zink statt 25,96 Prc., wie die Formel verlangt. Das Salz schmilzt beim Zersetzen in der Wärme und bläht sich dabei stark auf. Ein ähnlicher Niederschlag entsteht in reichlicher Menge durch Vermischen von schwefelsaurem Zinkoxyd mit azelainsaurem Ammoniumoxyd. Azelainsaures Cadmiumoxyd ist ein weisses Pulver. ganoxydul mit azelainsaurem Ammoniak erhalten, stellt schwach hellrothe, deutlich krystallinische, glänzende Flittern und Blättchen dar. Das Salz ist in heissem Wasser löslich. 0,430 Grm. lufttrocknes Salz gaben schon bei etwas unter 100° 0,058 Grm. Wasser ab und konnten dann fast ohne merkbare Veränderung bis 130° erhitzt werden; beim Glühen, wobei das Salz schmilzt, wurde 0,116 Grm. Manganoxydoxydul erhalten. Diese Zahlen entsprechen 13,49 Prc. Wasser und 19,44 Prc. Mangan. Die Verbindung C1 H\4 OS Mn + 4HO enthält, nach der Formel berechnet, 19,85 Prc. Mangan und 13,00 Prc. Wasser. Kohlensaures Manganoxydul und eine Lösung der Azelainsäure mit einander digerirt geben eine Auflösung, wovon beim Verdampfen ein Salz sich krystallinisch abscheidet, welches aber wasserfrei ist, vermuthlich in Folge der Leichtigkeit, womit das wasserhaltige Salz sein Krystallwasser verliert. Es wurde das wasserhaltige Salz mit etwas kochendem Wasser behandelt: nachdem es in der Zimmerwärme getrocknet, war es von Wasser ganz frei und gab beim Erhitzen über 1000 keine Spur davon. Azelainsaures Kobaltoxydul. Eine Auflösung von azelainsaurem Ammoniak wird von Kobaltchlorur nicht getrübt. Wird die Mischung aber gelinde erwärmt, so scheidet sich ein schmutzig hellrother, flockiger Niederschlag ab, welcher beim Erkalten sich wieder vollständig auflöst. Wird die Erwärmung ungefähr bis zum Kochpunkt fortgesetzt, so wird der Niederschlag erst schön veilchenblau, dann mehr roth und beim Waschen mit Wasser blass rosenroth; dabei bisst er seine Auflöslichkeit in Wasser ein, kann aber noch in Ammoniakflüssigkeit aufgelöst werden. Azelainsaures Nickeloxydul ist ein apfelgrünes krystallinisches Pulver, welches man erhält, wenn man eine Auflösung von Nickeloxydulhydrat in der Säure verdampfen lässt und die überschüssige Säure mit Alkohol auszieht. Eine Mischung von schwefelsaurem Nickeloxydul und azelsaurem Ammoniumoxyd bleibt klar. Azelainsaures Eisenoxydul ist ein weisser flockiger Niederschlag, der sehr bald dunkler wird. Azelainsaures Kupferoxydbildet ein blaugrünes Pulver, welches entsteht, wenn das azelainsaure Ammoniak mit schwefelsaurem Kupferoxyd vermischt wird. Es ist ganz unlöslich und wasserfrei. Die Zusammensetzung wird durch die Formel C18 H" Os Cu? ausgedrückt; 0,739 Grm, trocknes Salz enthielten nämlich 0,234 Grm. Kup |