feroxyd, entsprechend 25,28 Pre. Metall statt 25,42 Prc., wie die Theorie verlangt. Azelainsaures Silberoxyd, durch doppelte Zersetzung erhalten, ist ein feines weisses Pulver, welches ohne Schwärzung zu erleiden ausgewaschen und getrocknet werden kann; in trocknem Zustande wird es beim Reiben sehr stark elektrisch. Es ist in warmer Azelainsäurelösung etwas löslich und krystallisirt dann beim Erkalten in rundlichen Körnern aus. 1) 0,444 Gim. dieser Körner enthielten 0.233 Grm. oder 52,48 Pre. Silber. 2) 0,2005 Gim. des feinen Pulvers enthielten 0,107 Silber oder 53,37 Prc. 3) 0,394 Gim. gaben 0,211 Grm. Silber oder 53,55 Prc. 4) 0,279 Grm. von einer andern Bereitung gaben 0,150 Grm. oder 53,76 Prc. Silber. 5) 0,337 Grm. mit Kupferoxyd verbrannt gaben 0,338 Grm. Kohlensäure und 0,105 Gim. Wasser. 6) 0,300 Gim. gaben 0,300 Gim. Kohlensäure und 0,096 Grm. Wasser. Die aus diesen Zahlen hergeleitete elementare Zusammensetzung des Salzes wurde schon oben mitgetheilt. Azelainsaures Bleioxyd erhält man als ein weisses Pulver, wenn man essigsaures Blei in eine warme Lösung von Azelainsäure giesst. 0,645 Gim. wurden durch Erhitzen zersetzt und hinterliessen 0,350 Grm. einer Mischung von Bleioxyd und metallischem Blei, welches letztere, nach Entfernung des Oxydes vermittelst Essigsäure, 0,183 Grm. wog. Demnach war im Ganzen 0,338 Grm. oder 52,40 Pre. Blei gefunden worden, statt 52,67 Prc., wie die Formel C1 II OS Pb? verlangt. Azelainsaures Quecksilberoxyd. Quecksilberchlorid giebt mit Azelainsaurem Ammoniak einen weissen, amorphen Niederschlag, der beim Kochen mit vielem Wasser nicht verändert wird. Azelainsaures Quecksilberoxydul. In einer Auflösung von salpetersaurem Quecksilberoxydul erzeugt azelainsaures Ammoniak einen weissen amorphen Niederschlag Azelainsaures Zinnoxydul. Giesst man Zinnchlorürlösung in azelsaures Ammoniak, so entsteht ein harziger Niederschlag, welcher beim Erwärmen bald körnig wird. Azelainsaures Wismuthoxyd ist ein weisser, 18 Azelainsaures Chromoxyd. Eine Lösung von azelsaurem Ammoniak wird durch Hineingiessen von Chromalaun nicht getrübt. Die Mischung nimmt aber eine grüne Farbe an und beim Erhitzen scheidet sich ein flockiger schmutzig grüner (oder grünblauer) Niederschlag ab. Azelainsaures Ammoniumoxyd. Giesst man concentrirte Ammoniakflissigkeit auf krystallisirte, feste Azelainsäure, so tritt eines merkbare Erwärmung ein. Die Krystalle zerfallen allmälig und man erhält eine pulverförmige Masse oder ein sehr feines krystallinisches Pulver von saurer Reaction, das in Alkohol schwerlöslich, in Wasser und in schwachem Weingeist dagegen leichtlöslich ist. In der Lösung erzeugt Salzsäure einen reichlichen Niederschlag von Azelsäure. Versucht man aus der Lösung das Salz auskrystallisiren zu lassen, so wird es zersetzt, und man bekommt nur die reine Säure. Leitet man Ammoniakgas in eine alkoholische Auflösung der Säure, so scheidet sich dasselbe weisse Pulver in reichlicher Menge ab. Das Pulver wurde mit Alkohol gewaschen um etwa vorhandene freie Säure auszuziehen. Nur eine geringe Menge davon löste sich auf. Das azelsaure Ammoniumoxyd ist viel beständiger auf dem trocknen als auf dem nassen Wege: es kann nämlich lufttrocken bis etwas über 1000 erhitzt werden ohne an Gewicht zu verlieren; bei 120°—-140" verliert es dagegen den Ammoniakgehalt fast vollständig und fängt bei 150° an Dämpfe der reinen Säure auszustossen. Der ganze Verlust beträgt bei 140° 7,60 Prc., bei 150° 8,81 Prc. Dieses Verhältniss stimmt mit der Zusammensetzung des sauren Salzes geniigend iiberein. Denn die einbasische Verbindung C'18 HS O®, NH muss 8,29 Prc. Ammoniak enthalten. Azelamid. Ich habe mehrere Versuche gemacht um aus dem Ammoniumsalz eine Amidverbindung zu gewinnen. Wenn man das Salz bis 140° erhitzt hat, so bekommt man einen Rückstand, welcher in Wasser gelöst und mit Kohle entfärbt, die grösste Ähnlichkeit mit der Azelainsäure besitzt, mit trocknem Alkali aber geglüht Ammoniakdämpfe entwickelt. Die Menge des Stickstoffs in dieser Substanz ist aber so gering, dass ich dieselbe für reine Säure, der eine Amidverbindung in geringer Menge beigemischt sein könnte, halten muss. Mit Natronkalk geglüht gab sie in zwei Versuchen kaum 2 Prc. Stickstoff, während die Amidverbindung C'145 09,NH—2HO 7,5 Pre. verlangen würde. — Auf den azelsauren Aethylaether scheint Ammoniak weder als Gas noch als wässrige oder alkoholische Flüssigkeit eine Wirkung auszuiiben. Azelainsaurer Aethylaether. Azelainsäure wird in wenig Alkohol aufgelöst und in diese Auflösung ein Strom von Chlorwasserstoffgas eingeleitet. 18 Der Ueberschuss des Alkohols und der Salzsäure wird durch gelindes Ver dampfen entfernt und der Rückstand auf einem nassen Filtrum mit Wasser und Alkali ausgewaschen. Der Aether scheidet sich wie ein Oel auf der Oberfläche des Wassers ab und kann sehr leicht vollkommen rein gewonnen werden. Nur muss man vermeiden denselben zu erhitzen, da er dadurch bald geschwärzt wird. Bei der Destillation kann nur ein Theil in einer Hitze von 300° übergetrieben werden. Bei längerem Stehen im Exsiccater wird der Aether ganz wasserfrei: er stellt dann eine farblose, wasserklare, oelige Flüssigkeit dar, welche einen schwach aetherischen Geruch besitzt und sich fettig anfühlt. Er ist leichter als Wasser, brennt mit leuchtender Flamme und hinterlässt beim Verbrennen in der Luft keinen Rückstand. Der Kochpunkt liegt annähernd bei 260'. Die vorausgesetzte Zusammensetzungsformel C\26 H24 OS oder C'1H"* 0%, 0% Ho wurde durch eine Verbrennungs-Analyse bestätigt, wobei 0,428 Gim. des Aethers 1,004 Grm. Kohlensäure und 0,381 Grm. Wasser gaben. Berechnet. Gefunden. 26 Aeq. Kohlenstoff = 156 63,94 63,98 24 Wasserstoffa 21 9,84 9,89 S Sauerstoff 64 26.22 26,13 244 100,00 100,00. Azelainsaurer Methylaether wird analog der Aethylverbindung dargestellt. Bei meinen Versuchen wurde indess die Methylalkohollösung durch die Einwirkung des salzsauren Gases stark gefärbt und der erhaltene Aether stellte eine gelbliche Flüssigkeit dar. Sonst war der Methylaether der Aethylverbindung sehr ähnlich. Bei der Analyse gaben 0,512 Grm. des Aethers 1,136 Grm. Kohlensäure und 0,428 Grm. Wasser und die Formel der Verbindung ist demnach C”? Ho 0° oder C18 H'^ 0°, CỐ H. Berechnet. Gefunden. 22 Aeq. Kohlenstoff 132 61,11 60,51 20 Wasserstoff 20 9,26 9,29 8 Sauerstoff 64 29,63 30,20 216 100,00 100,00 Die Suberinsäure aus Kork und Holzfaser dargestellt war schon lange bekannt und mehrfach untersucht worden, als LAURENT dieselbe unter den Oxydationsprodukten der der Oelsäure auffand und durch Analysen ihre von Bussy, BRANDES und BOUSSINGAULT festgestellte Zusammensetzung bestätigte. Seitdem ist sie als ein allgemeines Oxydationsprodukt der fetten Säuren von höherem Atomgewicht, welche Zusammensetzung diese im Uebrigen auch besitzen mögen, nachgewiesen und von BROMEIS, Tilley und Wirz analysirt worden. Bemerkenswerth ist es aber, dass bei keiner dieser Arbeiten die reine Säure zum Vorschein gekommen ist, sondern immer eine von fremden Beimengungen in dem Grade verunreinigte, dass ihre physischen Eigenschaften mehr oder weniger versteckt blieben. - Aus den fetten Säuren bereitet. ist sie theils von der Sebacin- oder der Azelainsäure, theils von dem oft erwähnten flüssigen Nitrokörper begleitet gewesen; wogegen die aus dem Kork dargestellte Suberinsäure zwar keine andere feste Substanz enthält, von einer oeligen Nitroverbindung aber, welche neben der Oxalsäure sich hierbei auch bildet, schwer zu reinigen ist. Durch diese Beimischungen hat die Säure ihr Vermögen zu krystallisiren fast gänzlich verloren; ihr Schmelzpunkt ist niedriger und sehr varriirend gefunden worden, während die chemische Zusammensetzung fast unverändert bleiben musste, da die sie begleitenden Säuren in dem procentischen Gehalt ihrer Bestandtheile von der Korksäure sehr wenig abweichen. Die Darstellung der reinen Suberinsäure ergiebt sich schon aus dem bei der Sebacin- und Azelainsäure Gesagten: der in Wasser schwerlösliche, bis zum Schmelzen erhitzte und feingeriebene Theil der fraglichen Oxydationsprodukte hinterlässt bei der Behandlung mit Aether einen Rückstand, welcher von diesem Lösungsmittel viel schwieriger aufgenommen wird und beim Auflösen in Wasser herauskrystallisirt. Die erhaltenen Krystalle stellen gewöhnlich lange Nadeln oder Blätter dar, welche beim Trocknen entweder sehr spröde werden und ihren Glanz verlieren, oder auch sich ganz unverändert halten. Im ersten Falle ist die Suberinsäure noch nicht ganz rein und wird durch Umkrystallisirungen aus Wasser kaum reiner; durch die fractionirte Behandlung der geschmolzenen Säure mit Aether gelangt man aber leicht dazu, eine vollkommen reine Säure zu gewinnen. Um mich davon zu überzeugen, dass das Schmelzen der gemischten Säuren vor der Behandlung mit Aether wirklich einen wesentlichen Einfluss auf die Isolirung derselben ausübt, machte ich folgenden Versuch: ich nahm ein körniges Gemenge, welches sehr viel Suberinsäure, weniger Azelainsäure und oelige Nitrosäure enthielt, theilte dasselbe in zwei gleiche Portionen, von welchen ich die eine ohne vorhergegangene Schmelzung pulverisirte und der fractionirten Behandlung mit Aether unterwarf; die andere wurde erst geschmolzen und darauf mit Aether extrahirt. Die beiden Portionen verhielten sich in dem Grade verschieden, dass man hätte glauben können sie enthielten ganz verschiedene Substanzen. Während nämlich die nicht geschmolzene Portion mit Aether sieben Ausziige gab, aus welchen mit Wasser nur tribe Lösungen und weisse pulverförmige Gemenge erhalten wurden und die folgenden ziemlich unreine Krystallnadeln von Suberinsäure lieferten, konnte ich aus der geschmolzenen Mischung schon nach der ersten Behandlung mit Aether deutlich krystallisirende Azelainsäure und den Nitrokörper in oeligen Tropfen abscheiden. Darauf kamen zwei Auflösungen, welche, wie zu erwarten war, das pulverförmige Gemisch enthielten, aber schon in der vierten Auflösung erhielt ich eine Suberinsäure in durchsichtigen Nadeln, welche ein l'eineres Ansehen hatte, als die aus der vierzehnten Extraktion der nicht geschmolzenen Mischung gewonnene Säure. Das Schmelzen der Vischung ist demnach ein für das Gelingen der von mir befolgten Darstellungsweise ganz unerlässlicher Kunstgriff. Die Suberinsäure schiesst beim Erkalten aus einer warmen Auflösung in zolllangen Nadeln oder tafelförmigen Krystallen von unregelmässiger Begränzung an. Im Mikroskope sieht man 6-seitige Tafeln die zum hexagonalen System zu gehören scheinen, denn sämmtliche Winkel betragen 120o. Aus einer Mischung von Alkohol und Aether bekommt man Krystallaggregate, aus welchen die Spitzen von ziemlich deutlich ausgebildeten Individuen hervorragen; über deren Form getraue ich mir aber nicht etwas näheres anzugeben, da ich bis jetzt nur sehr mangelhafte Fragmente habe erhalten können. Der Schmelzpunkt der Suberinsäure liegt bei 140". Die geschmolzene Säure krystallisirt beim Erstarren in durchsichtigen zugespitzten Krystallnadeln, wobei gewöhnlich eine Ilöhlung, welche mit ähnlichen Krystallen besetzt ist, entsteht. In einer Retorte erhitzt sublimirt sie zwischen 150-1600 und bildet dabei feine halbzolllange Nadeln. Diese Sublimation ist von einer theilweisen Zersetzung begleitet, wodurch die Säure gebräunt wird und etwas Kohle zurückbleibt. Zu den vielen Analysen, welche wir schon von der Suberinsäure besitzen, kann ich noch folgende zwei hinzufiigen: 1) 0,338 Grm. gaben 0,685 Grm. Kohlensäure und 0,246 Grm. Wasser. 2) 0,291 Grm. gaben 0,588 Grm. Kohlensäure und 0,208 Grm. Wasser. 55,11 16 Aeq. Kohlenstoff 11 Wasserstoff 8 Sauerstoff 55,17 8,04 36,79 7,94 96 11 64 174 97 55,27 8,09 36,64 100,00 36,95 100.00 100.00 |