Bei dir, nach dem mein Herz sich sehnt? Noch glaubt' ich mich so nahe nicht. Ich grüße dich mit Freundeskuß,
Mit alter Bruders = Offenheit! hätt' ich dich sogleich gekannt, Ich wär' als Freudenbote dir Schon lange doppelt lieb und werth. Vernimm nun kurz den Inbegriff Von dem, was dich entzücken wird! - Palämon's Tochter ist vermält! Was machst du so die Augen groß? Des Hundes Rachen hat ihr nicht Das Antlig, nur den Arm zerfleischt; Noch schimmert ihrer Anmuth Licht. Was seufzest du, und lächelst halb?"" ,, wenn sie nur auch glücklich ist!"
,,Das ist sie, Freund! Vernimm mich ganz! Ihr Nachbar, ein verehrter Greis,
Besuchte jüngst das Hügelland.
Dort floß im Kreise redlicher, Bewährter Freunde ihm der Mund Von seiner sanften Nachbarin Und ihrer holden Sittsamkeit Und ihrem Wize froh und leicht, und ihren tausend Tugenden
Und Reizen über. Sieh', da kam, Von dieser schönen Schilderung Herangelockt, und lüstern nach Des Urbilds seligem Besit,
Nicht lange drauf ein edler Mann,
Rechtschaffen, offen, Elug und gut
Von seines Hügellandes Trift Zum Wohnort der Gepriesenen. Er sah die Schöne, ward entzückt Und bot ihr flehend Herz und Hand. Sieh', Freund! So schlang des Himmels Huld Um dieses werthe Seelenpaar
Getreuer Liebe schönstes Band. Die Rosen der Zufriedenheit und jedes süßen Glückes blüh'n Im höchsten Flor rings um sie her, Und düften ihnen Wonne zu.
Dies weiß ich Alles aus dem Mund Der edlen Freunde, die du kennst; Und unser Tischgespräch beschloß Palamon's Wittwe mit dem Wunsch : O lebte mein Geliebter noch,
Und nähme Theil an unsrem Glück; Dann wären unsre Freuden voll! //// Ein Thränchen bebte sichtbarlich In ihrem Auge, da sie sprach, Und weckte rührend auch bei uns Des Mitgefühles naffen Blick.""
Bewegt erwidert' Haliät:
,,Dein Wort ist reich an hoher Luft, Mit süßer Wehmuth untermengt, Wie der erwünschte Hochzeittag Der zarten, jungen Braut, wenn ihr Geliebter von der Mutter weg Sie in sein fernes Haus entführt. O meiner Freundin seliger Verklärter Gatte sieht gewiß
Aus seiner schönen Sternenwelt Sanftlächelnd auf dies holde Paar Herab, und streckt die Stralenhand Zum väterlichen Segen aus. Süß, wie sein zärtlichstes Gefühl, Entzückend, wie ein himmlischer Gesang, ist deine Botschaft mir, Daß seine Tochter glücklich ward. Ein Freudenfest sei diese Nacht! Die Wonne raubt mir ohnehin
Den Schlaf. Wohlan, mein lieber Freund, Auch morgen bleibest du mein Gast! Ein froher Rasttag stärket dich; Hier blinkt noch süßer Meth genug, Hier winkt uns Brod und reifes Obst, Und draußen im Behälter schwimmt Der schönste Fisch; den schupp' ich ab, Und brat' ihn langsam auf der Glut zum nächtlichen vergnügten Mahl. Komm, Bruder! Laß uns festen, bis Der Schlaf uns endlich mit Gewalt In seine weichen Arme nimmt!"
So sprach der junge Haliät, und hüpfte froh um seinen Herd, Wie Fischchen in ver lauen Flut, Und trank, und aß, und sang entzückt. Er fang, die Muschel in der Hand:
Des Himmels besten Segen tir, Geliebtes Paar! Es lagre sich Der Freuden mannichfaltig Heer
Vor deiner Hausthür, wie ein Schwarm
Gesunder Bienen vor dem Mund Des überfüllten Korbs im Mai!
Die Liebe web' aus Zaubergarn Ein unzerreißlich starkes Net, und schling' es sanft und fest um dich! Dann, edle Freundin, glänzt dein Glück Unsterblich, wie der Tugend Lohn, Und ungetrübt, wie Sonnenlicht.
Dann strömt von der Zufriedenheit, Erquickend, gleich dem Frühlingsthau, Auch über deine Lieben aus;
Dann blühst du, wie ein schöner Baum, Der an der Wasserquelle prangt,
und reichlich süße Früchte trägt.
5. Der Gang in die Pilze.
Ich bin einmal in die Pilze gegangen:
Ich komme nicht wieder!
Es gibt auf Erden recht liftige Schlangen
In Häubchen und Mieder.
Es zog ein Mühmchen, mit Augen wie Kohle, Zum Schmidt in die Schmiede,
Schön, wie ein Wachsbild, vom Kopf bis zur Sohle; Das ließ mir nicht Friede.
Gar oftmals ließ ich den Schimmel beschlagen, Mir Tropfen eingeben;
Da that sie mich immer herzlich beklagen,
Oft kam ein luft'ger Geselle gegangen
Mit Tiras und Büchse;
Der schien mir ganz von den pfiffigen Rangen, Ein Fuchs aller Füchse.
Einst fragt' ich giftig: Pok Tausend und Wetter! Was will denn der Grüne?"/
Sie sprach:,,, mein Himmel! Das ist mein Vetter!""/ Mit ruhiger Miene.
Dann hatt' ich Hafer in's Städtchen gefahren, und Bazen im Beutel.
Da dacht ich: Willst auch die Bazen nicht sparen; 's ist Alles ja eitel!
Ich holt' vom breitesten rosigen Bande Drei Ellen bis viere,
Mit grünen Blumen und silbernem Rande,
Dann kam ich rasch an die Schmiede gefahren,
Verlangt' eine Kette,
Daß es der Alte nicht sollte gewahren,
Was ich mit ihr hätte;
Sprach leise:,,Darf ich dir heute im Dunkeln
Dies Bändchen wol schenken?"
Vor Freuden sah ich die Neuglein ihr funkeln; Sie that sich bedenken.
« EdellinenJatka » |