55 Die Welt hat Philipps Sohn, und nicht die Nuh' 95 Gin Ther rrunt nach dem Glück, kein Ziel schließt Bo er zu den meint, fängt er von Neuem an. Doch aus Schattenglück erfreut den Menschen Bel and Ehre Nichts als durch den Vorzug de Natur find endlich und gezählt, Dörfer Noth macht einen ein'gen Reichen: Gott erpreßt, ist endlich Keinem gut. 115 Sie fut, der Seele Frost, der Flammenstrom, der Nahsucht ohne Macht, des Kummers tiefer Dorn, 120 in von der Hütten Stroh, und herrschen im Palast. Sa firter peirscht den Geist das zornige Gewissen, Roch Naht, noch Haß von Gott befreit von seinen Ben fürtelier Ruf dringt in der Fürsten Saal, 125 Und firbet, wo er acht, so sehr er sucht zu schlafen, Ber ihm da efan Schlund voll unfehlbarer Strafen. Der beh, das Meisterstück der körperlichen Pracht, Folgt seinem Geißte bald, und fühlt des Uebels Macht. Je Late minder nah, und vielleicht frei davon, Le hit muß seit dem Fall ihr Sandglas gäher stürzen, Sieht sich in einer Welt, wovon ihm Nichts gehöret, Nur geht mit ihm ins Reich der öden Dunkelheit, Ein unerträglich Bild der eignen Häßlichkeit. Gold, Ehre, Wollust, Tand, wornach er sich gesehnet, 145 Verblendung, Selbstbetrug, worauf er sich gelehnet, Wiz, Ansehn, Wissenschaft, der Eigenliebe Spiel, Von Allem bleibt ihm Nichts, als des Verlusts Gefühl. Der Thaten Unterschied ist bei ihm umgedrehet, Er haßt, was er geliebt, und ehrt, was er verschmähet, 150 Und brächte, könnt' es sein, jedweden Augenblick Worin er sich versäumt, mit Jahren Bein zurück. Die Wahrheit, deren Kraft der Welt Gewühl verhindert, Findt Nichts, das ihr Gefühl in dieser Wüste mindert, Ihr fressend Feur durchgräbt das Innre der Natur, 155 Und sucht im tiefsten Mark des Uebels mindste Spur; Das Gute, das versäumt, das Böse, so begangen, Die Mittel, die verscherzt, sind eitel Folterzangen, Von steter Nachreu hiß. Er leidet ohne Frist, Weil er gepeiniget, und auch der Henker ist. Oselig jene Schar, die von der Welt verachtet, Und treu dem innren Ruf, der sie zum Heile schreckt, Sich ihre Pflicht zum Ziel von allen Thaten steft. Gesezt, daß Welt und Hohn und Armuth sie mißhandeln, 165 Wie angenehm wird einst ihr Schicksal sich verwandeln, Wenn dort beim reinen Licht ihr Geist sich selbst Das überwundne Leid zu seiner Wollust hält, Und für ein zeitlich Glück, das Keiner rein genießt, 175 Wie kann mit Deiner Huld sich unsre Qual vertragen? Verborgen sind, o Gott! die Wege Deiner Huld, Was in uns Blindheit ist, ist in Dir keine Schuld, Vielleicht, daß dermaleinst die Wahrheit, die ihn 185 Den umgegoßnen Geist durch lange Qualen reinigt, Und nun dem Laster feind, durch dessen Frucht gelehrt, Der Wille, umgewandt, sich ganz zum Guten kehrt: Daß Gott die späte Reu sich endlich läßt gefallen, Uns Alle zu sich zieht, und Alles wird in Allen. Jei nicht so start im Schaub als im Balaft B. C. ben Staub als DJ Beherrschen nicht so stark den 6dé, als den B. K-121. peitscht den Sinn das 3. G. 2. C. 125. so sehr er will entschlafen B - 126. von anfehlbaren Strafen B-J- 128. Folgt seinem Geiste balb E-G; B. C. unt H-L wie M. Kräften B Gefaulet, abg. BL - 143. Nur bleibt ihm in dem Reich B - 147. Wissenschaft, wodurch er fich gefiel B 149. Der Sachen Unterscheid B - L 155. Feu'r durchwühlt B. C. - 162. Der Sachen w. W. B. C. 173. Durch alle A. B. C. — 177. voll Huld und B- 178. beiner Gnad' sich B - 179. 180. Hat seinen Kindern Gott kein besser Glück gegönnt? Hat er es nicht gewollt? Hat er Noch Maß, noch Schranken an, und hasset unsern Tod; Vielleicht erseßt das Glück vollkommener Erwählten Den minder tiefen Grad der Schmerzen der Gequälten. 195 Vielleicht ist unsre Welt, die wie ein Körnlein Sand Im Meer des Himmels schwimmt, des Uebels Vaterland; Die Sterne sind vielleicht ein Siz verklärter Geister, Und dieser Punkt der Welt, von mindrer Trefflichkeit 200 Dient in dem großen All zu der Vollkommenheit: Und wir, die wir die Welt im kleinsten Theile kennen, Urtheilen auf ein Stück, das wir vom Abhang trennen. Denn Gott hat uns geliebt. Wem ist der Leib bewußt? Sagt an, was fehlt daran zur Nußbarkeit und Lust? 205 Seht den Zusammenhang, die Eintracht in den Kräften, Wie jedes Glied sich schickt zu 1æenschlichen Geschäften, Wie jeder Theil für sich und auch für andre sorgt, Das Herz vom Hirn den Geist, dieß Blut von jenem borgt: Wie im bequemsten Raum sich Alles schicken müssen, 210 Wie aus dem ersten Zweck noch andre Nußen fließen, Der Kreislauf uns belebt, und auch vor Fäulung schüßt, Der ausgebrauchte Theil von uns sich selbst verschwißt, Und unser ganzer Bau ein stetes Muster scheinet Von höchster Wissenschaft, mit höchster Huld vereinet. Soll Gott, der diesen Leib, der Maden Speis und Wirth, So väterlich versorgt, so prächtig ausgeziert, Soll Gott den Menschen selbst, die Seele nicht mehr schäßen? Dem Leib sein Wohl zum Ziel, dem Geist sein Elent sezen? Nein, Deine Huld, o Gott, ist allzu offenbar, Die ganze Schöpfung legt Dein liebend Wesen dar Die Huld, die Raben nährt, wird Menschen nicht ver stoßen, Im Kleinen ist er groß, unendlich groß im Großen Wer zweifelt denn daran? ein undankbarer Knecht: Drum werde, was Du willst: Dein Wollen ist gerecht Noch Unrecht, noch Versehn kann vom Allweise kommen, Du bist an Macht, an Gnad', an Weisheit ja vor kommen. Wenn unser Geist, gestärkt, dereinst Dein Licht ve trägt, Und sich des Schicksals Buch vor unsre Augen legt Wenn Du der Thaten Grund uns würdigest zu lehre Dann werden alle Dich, o Vater, recht verehren, Und kundig Deines Naths, den blinde Spötter schmäß In der Gerechtigkeit nur Gnad' und Weisheit sehn. Friedrich von Hagedorn. Aus Fr. v. H.'s Poetischen Werken" 5 Thle. Hamb. 1800; vergl. mit „Versuch in poetisch Fabeln und Erzählungen" Eb. 1738. I. An die Freude. 1. Freude, Göttin edler Herzen! Laß die Lieder, die hier schallen, 3. Stumme Hüter todter Schäße 4. Gib den Kennern, die Dich ehren, Neuen Scherz den regen Zungen, 5. Du erheiterst, holde Freude! Flich auf ewig die Gesichter II. Lob der Zigeuner. 1. Uraltes Landvolk, Eure Hütten 2. Ihr übet Euch in steten Reisen; 3. Zu große Furcht, zu großes Hoffen 4. Es wird der Muth Euch angeboren; Dann suchet Ihr zwar nicht zu fliehen, 5. Man weiß, Ihr zählet wenig Freunde; Allein Ihr kennt den Lauf der Welt. sein im Großen. в - K 224. Dein Willen ist B Noch Unbill, noch Verschuß kann B. C. And begangercich, in Sorgen unerfahren, Be spielten mir die Wellen und die Winde When mit der Ehrsucht reger Kummer, Ich war semen in angenehmsten Schlummer, Balb in der Flar, bald unter hohen Bäumen, Oh fel im Buy, oft leicht im Schäferkleide Blächelne bold im Ueberfluß der Freude: Srinidh' is Dich! La Saba ber Nacht, o breite dein Gefieder mich! für den Wuchrer, ihn zu strafen, In Irug ergeht: Tangen lañ den wachen Kodrus schlafen, Liner reimt und immer überseßt. IV. Die Landlust. 1. Geschäfte, Zwang und Grillen, Fatweiht nicht diese Trift; Ich finde bier im Stillen Des Unmuths Gegengift. Ihr Schwäter, die ich meide. Bergest, mir nachzuziehn: Bericht den Sih der Freude, Berfehlt der Felder Grün. 2., beutige fit. 1. 2. Es webet, wallt und spielet, 3. Ihr Thäler und ihr Höhen, 4. Die Saat ist aufgeschossen Nichts tönt in ihren Chören, 5. Wie thront auf Moos und Rasen Der Hirt in stolzer Ruh! Er sieht die Heerde grasen 6. Aus Dorf und Büschen dringet 7. Wie manche frische Dirne 8. In jährlich neuen Schäßen 9. Nichts darf den Weisen binden, Der alle Sinnen übt, Die Anmuth zu empfinden, Die Land und Feld umgibt. Ihm prangt die fette Weide Und die bethaute Flur; Ihm grünet Lust und Freude, Ihm malet die Natur. 2 V. Lob unserer Zeiten. 1. Ihr Tadler, schweigt! ich will der Welt 4. Wie reich ist die gelehrte Welt 5. Was grünt Euch für ein Lorbeerhain, Ihr habt Nichts, als die Dankbarkeit Und die Geduld uns überlassen. 6. Der Staatsmann, der an Würden groß, Doch ungleich größer an Verstande, Und findet sich in jedem Lande. Die Kunst zu herrschen lernt sich bald, Der Hände, die den Szepter führen. 7. Der Britte, der die Fremden schäßt, Will einem Jeden sich verbinden, Scherz, Freiheit, Wahrheit, Demuth, Fleiß; 8. Wie groß und vielfach ist der Ruhm Ich will kein Lob den Türken schenken, Doch lernen sie uns ähnlich sein, 9. Ist unsre Zeit so vorzugsreich, Was wird denn fünftig nicht geschehen? Ihr Enkel, lebt und brüstet Euch, Ihr sollt noch größre Wunder sehen. Nur Eines bitt ich von Euch allen: Laßt Euch, dafern ihr jemals hört, Wie sehr ich unsere Zeit verehrt, Dieß Eurer Väter Lob gefallen. VI. Empfindung des Frühlings. 1. Du Schmelz der bunten Wiesen! Du neubegrünte Flur! Sei stets von mir gepriesen, 2. Du Stille voller Freuden! 3. Ihr schnellen Augenblicke, XIV. Johann, der Seifensieder. Johann, der muntre Seifensieder, Und sang mit unbesorgtem Sinn Sein Tagwerk konnt ihm Nahrung bringen: Man horcht; man fragt: „Wer singt schon wieder? Im Lesen war er Anfangs schwach; Er las Nichts als den Almanach, Kaum hatte mit den Morgenstunden 3um Henker! lärmst Du dort schon wieder, Vermaledeiter Seifensieder! 5 Läßt er an einem Morgen kommen, 45 2. Der wußte viele |