Sivut kuvina
PDF
ePub

Dein Friederich hat dich beweint,
Indem er uns gebot;

Wir aber stürzten in den Feind,
Zu råchen deinen Tod.

Du, Heinrich, warest ein Soldat, Du fochtest königlich !

Wir sahen alle, That vor That,

Du junger Löw', auf dich!

Der Pommer und der Mårker stritt

Mit rechtem Christen-Muth;

Roth ward sein Schwert, auf jeden Schritt

Floß dick Pandurenblut.

Aus sieben Schanzen jagten wir

Die Müßen von dem Bår.

Da, Friedrich, ging dein Grenadier

Auf Leichen hoch einher.

Dacht', in dem mörderischen Kampf,

Gott, Vaterland und dich;

Sah, tief in schwarzem Rauch und Dampf,

Dich, seinen Friederich.

Und zitterte, ward feuerroth

Im krieg'rischen Gesicht,

(Er zitterte vor deinem Tod,

Vor seinem aber nicht.)

Verachtete die Kugelsaat,

Der Stücke Donnerton,

Stritt wüthender, that Heldenthat,

Bis deine Feinde floh'n.

Nun dankt er Gott für seine Macht,

und singt: Victoria!

Und alles Blut aus dieser Schlacht
Fließt auf Theresia.

Und weigert sie auf diesen Tag,
Den Frieden vorzuziehn:

So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,
Und dann führ' uns nach Wien !

Gleim.

Der

Krieg.

Barum erhebt ein kühnes Feuer
Nicht mehr die still gewordne Brust?
Warum verstummst du, tråge Leier,
Sonst meiner Jugend Ruhm und Lust?
Hinweg mit stolzen Lorbeerzweigen;
Die liederreichen Wälder schweigen,
und öde steht der Helicon.

Verscheucht vom krieg'rischen Getümmel,
Entfloh die holde Ruh' zum Himmel:
Die Musen sind mit ihr entfloh'n.

Sie stiegen sonst oft lächelnd nieder,
Und scherzten, hüpfend durch die Flur.
Empfindung waren meine Lieder,
Und meine ganze Kunst Natur.
Sie lehrten mich die Welt verachten,
Nie nach entfernten Gütern schmachten,
Nie stolzen Thoren Weihrauch streu'n.
Ich fühlt' ein himmlisch Feuer glühen;
Mein Geist zerfloß in Harmonieen;
Es schwieg der aufmerksame Hain.

Schnell floh der Jugend erster Morgen,
Die Zeit der Dichtkunst und der Ruh'.
Jest nah'n sich schleichend Ernst und Sorgen;
Mein Mittag winkt dem Abend zu.

Und fühlt' ich auch das vor'ge Feuer,
Du schwiegest doch, o tråge Leier!
Wer hörte deinen sanften Klang,

Bei Flammen, Wuth, Verzweiflung, Thränen,
Wenn die Besiegten sterbend stöhnen,
und bei der Sieger Lobgesang?

Die Laster Deutschlands zu bestrafen,
Hat Gott den Krieg herabgesandt:
Er braucht nicht seiner Himmel Waffen,
Er braucht der Deutschen eigne Hand.
So wild, als ungestüme Meere,
Ergießen sich erzúrnte Heere

Weit über das erschrockne Feld.

Die Unschuld staunt, der Feige zaget,
Die Tugend weint, die Schwachheit klaget,
Der Weise wird im Tod ein Held.

Wann Wolken den Olymp umziehen, und schnelle Nacht den Pol verhüllt; Wann die verscheuchten Sånger fliehen, Die mit Gesang den Wald erfüllt; Wann sich bei nahenden Gewittern Die Flur entfärbt, die Haine zittern: So fliehn erschrocken Lenz und Tag. Es eilt das Wild, sich zu verstecken, Es blist die Felder stehn voll Schrecken, Und warten auf den Donnerschlag :

So zittert Deutschland; Städte sinken, und Lånder werden Wüstenei'n; Die abgemåhten Felder trinken Das Blut erschlag'ner Helden ein. Ein Heer von fremden Völkern ziehet Erhist einher; der Landmann fliehet, Der Waffen Glanz besiegt den Tag. Der Krieg kommt furchtbar in Gewittern! Er kommt, die Völker sehn's und zittern Und warten auf den Donnerschlag.

Erseufzt, wenn du der Welt entrissen,
und beim Genuß verkanntes Glück,
Wie lange soll dich Deutschland missen?
Komm, Friede, komm vom Pol zurück!
Du kannst von himmlisch heitern Höhen
Herab auf Deutschlands Unruh' sehen ;
Mitleidend siehst du die Gefahr.
Die Nachwelt wird erstaunend melden,
Wie fruchtbar uns're Zeit an Helden,
An Unglück und an Thrånen war.

Ihr könnt von Friedrichs Lorbeern fingen, Erhab'ne Dichter künft'ger Zeit!

Ihn trägt der Ruhm auf ew'gen Schwingen
Zum Tempel der Unsterblichkeit.
Singt Böhmens unwegsame Höhen,
Singt Lowofit, und Prags Trophäen,
Singt das an Siegen reiche Heer.

Noch ist der Deutschen Lied zu niedrig:
Achill war nicht so groß, als Friedrich;
Und von Achillen sang Homer.

Wer singt den Muth, durch den in Greisen Die Kräfte tapfrer Jugend glühn?

Wer wird dich, edler Blackney, preisen?
Und dich, unsterblicher Schwerin?

Er fiel, die Engel eilten nieder;
Triumph ertönten ihre Lieder:
Er stieg zum jubelvollen Chor.
Noch sieht der Geist, mit treuem Blicke,
Nach seines Königs Heer zurücke,

[ocr errors]

und segnet es, und steigt empor.

O kämpft, ihr wirklich deutschen Heere!
Für Freiheit und Religion.

Kampft, muth'ge Preußen! Sieg und Ehre
Und ew'ge Palmen warten schon.

-

Die Zukunft zeigt sich meinen Blicken;
Ich fühl ein heiliges Entzücken:

Was flieh'n für Schaaren dort am Rhein?
Kämpft, Deutsche! Gott, der euch begleitet,
Gott ist es selbst, der für euch streitet,
Und Friedrich muß sein Werkzeug seyn.

Doch, wie viel Blut? wie viele Zähren?
O Deutschland! o mein Vaterland!
Wie lange soll die Zwietracht währen?
Was schwächst du dich mit eigner Hand?
Statt den gemeinen Feind zu dämpfen,
Muß Adler gegen Adler kämpfen,
und Bruder wider Bruder stehn.
Dich, traur'ges Deutschland, zu zerstören,
Uebt sich die Wuth von deutschen Heeren,
Die selbst den Sieg mit Thrånen sehn.

Ihr sichern Gegenden! erzittert,
Die noch des Krieges Zorn verschont!
Gott, der den Bau der Welt erschüttert,
Der über allen Welten wohnt,

Gott sieht auf euch; ihr liegt im Schlafe:
Sein Blick bestimmt schon eure Strafe,
Und schweigend nåhert sie sich euch.

Berauscht von wilden Eitelkeiten,

Höhnt ihr den droh'nden Sturm von weiten, Dem ersten Volk der Erde gleich.

In wilder Wollust brach die Jugend
Der Gottheit und der Menschheit Recht.
Still weinte die bedrängte Tugend,
Verhöhnt vom frevelnden Geschlecht.
Noch stieg sein Jubel zu den Sternen;
Der Regen rauschte schon von fernen;
Die Wellen drångten sich ins Land;
Die Flüsse traten aus den Gränzen ;
Schon sah man ferne Meere glänzen,
Wo sonst des Schnitters Hoffnung stand.

« EdellinenJatka »