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Kiltner. , So gweifelt Newton hier, und darf man es jet iva.

gen, Wo Newton ziveifelnd spricht, was sichres schon zu (as

gen? Denn Himmel und Natur schleußt nach und nach sich

auf, Nur wenig kennen wir von der Kometen Lauf, find ihren wahren Zweck, wohin sie sich entfernen, Wie lang ihr Umlauf währt, das mag die Nachwelt

lernen.

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Lichtwer.

£ i d t w é r.

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S. Th. I. S. 52. Nur die Arinurk unsrer Litera: tur an meisterhaften Gedichten dieser Art nothigt mich se: wiffirmaßen, auch aus Lichtwer's Recht der Vernunft, in fünf Büchern (Leipz. 1758. kl. 4.), eine kurze Stelle mitzus theilen, ob man gleich die Wolfischen Lehrraße dieser Wiffens schaft fast in keiner Prose natter und erinüdender vortragen kann, als in den meisten Stellen dieses Gedichts geschehen ist. Der Stof war allerdings, in manchen einzelnen Gesichtss punften gefaßt, einer poetischen Behandlung fähig, aber d. nahı ihn in seinem ganzen stematischen Umfange ; und fonufte die Ausführung nothwendig verunglücken, wire fie auch von einem großern und gedankenreichern Dichter vers sucht worden.

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Xus dem Recht der Vernunft, B. V.

Thu keinem feicht zu viel; gieb Lob, dem Los

gebühret;
Bersditeuß auch deinen Miund, wenn sich die Schmahs

sudyt rühret;
Und revy der Lügen gran, die, wenn sie lobet, sohilt,
Und um die Schlangenhaut der Freundschaft Mantel

hüllt.
Der reinen Wahrheit Gold fev stets auf deinen Lippen,
Und hafie den Betrug, der, gleidh verborgnen Klippen,
Der frommen Einfalt droht, und fremdes Gut vers

fchlingt.
Verflucht Tevy, wer mit List des andern Hab erringt!
i So pflegt bey dunkler Nacht ein falsches Licht vom weis

ten
Den múden Wandersmann in Sümpfe zu verleiten;
Co lockt ein süßer Eon der frommen Vogelschaar
Zu Neß und Sdylingen hin.

Was nicht Gewalt ges
bahr,

Was

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Richrwer. Was Waffen nicht vermocht, das ward durch glatte

Zungen,
Durch heuchlerischen Mund und Schlangenlist erzwuns

gen.
"

O! wäre doch der Mensch der Tugend stets getreu ;
Co wiche Wahrheit nie verlarvter Sleißnerey.
Das was dein Herz bejaht, soll nicht der Mund vers

neinen:
Doch wil dein bloßes Wort dem Bruder unwahr schei.

nen;
Wenn es die Noth befiehlt, und Menschen dir entstehn:
So laß Gott Zeuge reyn; er kann die Herzen rehn.
Der Allmacht Donner wird die Låsterung des Frechen,
Des Lügners falschen Schwur, den schweren Meineyo

råchen.
Erzittre, Sterblicher! dich sieht, dich håret Gott;
Ein schreckliches Gericht folgt, schwörer! deinem

Spott.

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Zwar daß den guten Zweck fein schlauer Feind vers

nichte,
Hålt auch die Klugheit oft die Maske vors Gesichte.
Was niemand Schaden bringt, und andre retten kann,
Das sieh nicht für Betrug, und nicht für Lügen an.
Trau keinem alzuviel; rey redlich doch versdwiegen;
Laß dein Geheimniß auch nicht ohne Noth verfliegen!
Bas dir dein Freund vertraut, bewahr als einen

Schak !
Nie fand Berråtherey in edlen Herzen Plak.
Ohn Absicht rede nie: denn der Natur Geseke
Geht auch auf deinen Mund, und duldet kein Ges

schipåbe.

Unwiederbringliche, vorlängst vergangne Zeit,
Des friedlichen Saturns! befreit von Krieg und

Streit:
Hier zeichnete tein Stein die Marken grüner Felder,
Kein Fleck das eigne Lamm, kein Maalbaum fremde

Wålder.

Der

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Lichtwer.

Der Apfel auf dem Baum, war deffen der ihn brach;
Kein Räuber trachtete verwahrten Schåben nach.
Das Erzt, darum sich jetzt bewehrte Schaaren wür:

gen,
Lag frey und ohne Werth, im Feld und auf Gebirs

gen;
Berijunft und Menschenhuid beschigten diesen Stand,
Wo Feinem was gebrach, and jeder Hülfe fand.
Wie Wasser, Luft und Sicht, gleich dem Geruch und

Schalle,
War jedes Ding gemein, und der Gebrauch für alle.

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Indesien häufte sich der Sterblichen Geschlecht;
Oft beugte die Gewalt des Schwächern gleiches

Redit.
Die Zeit, da Menschen noch in rauchen Håuten giens

gen;
Da man noch Eicheln ab, mißfiel den 26k8mmlingen.
Stolz, Undank, Bosheit, Trug, erschöpften die Ges

duld;
Aftråa flog davon, mit ihr Vernunft und Huld:
Und die Gemeinschaft selbst hub an das Szaupt zu neis

gent;
Co ward gemeines Gut nun dem Besitzer eigen.
Dem Jåger ward der Hirsch, der Fisch dem der ihn

fing,
Der Bogel dem zu Theil, in beffen Nen er ging.
Die Perl in tiefen Meer erbeutete der Finder;
Und was der Feind besaß, erfocht der Ueberwinder.
Dieß ist das große Recht, das den, der es besigt,
Allein zum Herrn erklåre, vor andrer Anspruch

hübt.

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Monarch auf seinem Grund, und Konig eigner

Güter,
Thut er, was ihm gefällt, und schaltet als Gebieter.
Für ihn preßtiman den Most, ihm trågt das Feld als

'lein;

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Sein ist der Låmmer Frucht, und Milch und Wollist

sein.

Der

Lichtwer., Der Heerde leben steht allein in seinen Händent:

Nur ihm gebührt die Macht, sie andern zuzuwenden.
Doch folge deiner Pflicht auch bei dem Eigenthum;
Mit dem was dir gehört, geh allzeit menschlich um.
Hat schon kein andrer Recht, dir hier zu widerspres

chen;
So wird doch die Natur der Dinge Mißbrauch rås

chen.

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