Den auch Seraphim preisen, und sehn die horchende, Wieland. Jugend In der schlagenden Brust die erhabenen Lieder empfins den. Und so verlässt uns der Himmel, auch wenn wir die Niemals; er strahlet in uns; sein Bild in den Geistern Wenn ihn die alte Nacht mit seinen Sonnen verschlinget. Freude Sich im Gedächtniß erhalten, so hat doch der Schmerz und das Uebel Keine Stelle darin. Sobald wir die Himmelsluft trins ten, Löscht sie auf einmal die traurigen Bilder des menschlis chen Elends Aus dem hellen Gemüth; wir athmen ein süsses Vers geffen Alles Schmerzens in uns; und sind zur Freude nur fühs Lend. Jüngling, du wallest zwar noch im Lande der Unter Schatten von Lust und Schatten von Elend. Doch beide Strahlet die Weisheit hinweg, die sich so zärtlich dir anbot. Diese zwinget die Luft, des falschen Lächelns beraubet, Schiebes 1 Schiebeler. Schiebeler. Die erfie Veranlassung zu der folgenden Heroide, die ich auch unter den Auserlesenen Gedichten meines fel. Freuns des, S. 12 ff. habe abdrucken lassen, gab eine von dem vers ftorbenen Hamburgischen Rektor Joh. Sam. Müller unt das Jahr 1760 angestellte Redeübung, welche die vornehms ften Scenen aus Nero's Geschichte zum Inhalt hatte. Der fel. Schiebeler arbeitete dazu eine Scenc, zu eigner Vorz ftellung, aus, worin ein Chrift, von dem man, bei der über feine Religiousgenossen verhångten Verfolgung, die Abschwds rung feines Glaubens føderte, wozu der Sohn fast schon ents schlossen war, da hingegen der Vater lieber den Mårtyrers tod wählte, und eh er denselben litt, feinen Sohn dringend und wirksam zu gleicher Standhaftigkeit ermunterte. Dies fer Dialog wurde in der Folge von dem Verf. in die gegen. wärtige Form einer Heroide umgearbeitet, worin er sich Sohn und Vater in zwei verschiedne Kerker eingeschloffen Denkt; und sie, während seines Aufenthalts in Göttingen, bes sonders gedruckt. Ich versuchte eine Antwort des Sohns, die ich zu Leipzig, wo ich damals ftudirte, im J. 1765. gleichfalls einzeln abdrucken ließ, und hier beizufügen wage. Clemens an seinen Sohn Theodorus. Gesegnet sei sie mir die nahe Morgensonne, Ach warum störst du noch den Frieden meiner Seele? Die Hüter dieses Orts, ich fleh sie weinend an, Daß Daß sie zum Aufenthalt, der dich verschleufst, mich fühs, Schiebeler.. ren: Durch teine Thrånen lässt ihr hartes Herz sich rühren. Verzagter! dieses Blatt vor deinen Blick zu bringen! Als dich, ein weinend Kind, des Segensboten Hand Bon Sünden rein gemacht, mit deinem Gott verband, Laß ihn, Allgütiger! laß ihn dich treu verehren, „Erfüllet dein Geschenk mit nie empfundner Lust, Doch sollt' er je die Würd', ein Christ zu seyn, verkens nen, „Und nicht für deinen Ruhm, sein Blut zu opfern brennen, „O so entreiss' ihn jeßt, Herr, jeßt entreiss' ihn mir, Und preisen will ich dich, und danken will ich dir.“ Und ist dies Leben werth, daß wir so sehr es lieben? ben! 1 1 Schiebeler. Dir winkt ein schönrer Ruhm, und du, du bebst zu sterz ben? Für den, der dir zum Heil der Himmel Thron verließ, Irene fah mit dir die längst gewünschte Stunde, So will es unser Gott, vereinigt euch das Grab. Als man euch mir entriß, und uns in Fesseln legte; fleht, Bezwang ich diesen Schmerz, erstickt' ich alle Klagen, In Pfändern eurer Gluth. Von ihnen einst umringt, Früh Früh eilte sie von mir hinauf zu Gottes Ruh: zu? Schnell, wie ein Hauch, verfliegt das gröfste Glück ' Wir wünschen uns ein Gut, empfangens, und ermås In dem Besitz von ihm. Der Durst, der uns erfüllt, Dem Schwachheit eigen ist, gieng in des Grabes Nächs te Mit heiterm Blick hinab. Ich lag im Schlaf vers hüllt; Mir schuf ein heilger Traum des offnen Himmels Ich hörte Harmonie von Engellauten klingen, Als einer Stimme Ruf zu meinen Ohren drang, Die Heldin hin zum Kampf, indem sie triumphirte, 39 „O Klemens! stürbe doch dein Sohn auch so vers gnügt." Dieß sprach sie. O wie wird sie dann, mein Sohn, dich lieben, Dich segnen, daß du Gott im Sterben treu geblies ben, Wenn dein enthüllter Geist mit jauchzendem Ges fang Der Erde sich entschwingt, und sie dir zum Em: Die Kron auf ihrem Haupt, im weissen Siegeskleide Beisp. Samml. 6. V. 3u Schiebeler.. |